Saint-Antoine-l’Abbaye
Saint-Antoine-l’Abbaye | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département | Isère | |
Arrondissement | Grenoble | |
Gemeinde | Saint Antoine l’Abbaye | |
Koordinaten | 45° 11′ N, 5° 13′ O | |
Postleitzahl | 38160 | |
Ehemaliger INSEE-Code | 38359 | |
Eingemeindung | 31. Dezember 2015 | |
Abteikirche |
Saint-Antoine-l’Abbaye ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 1.078 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2020) im Département Isère in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehörte zum Arrondissement Grenoble. Die Bewohner werden Antonins und Antonines genannt.
Der Ort, die als eines der Plus beaux villages de France (Schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert ist,[1] liegt in der historischen Landschaft Dauphiné und war ehemals Zentrum des Krankenpflege-Ordens der Antoniter.
Der Erlass des Präfekten vom 30. September 2015 legte mit Wirkung zum 31. Dezember 2015 die Eingliederung von Saint-Antoine-l’Abbaye zusammen mit der früheren Gemeinde Dionay zur neuen Commune nouvelle Saint Antoine l’Abbaye (Schreibweise ohne Bindestriche) fest. Im Gegensatz zu Dionay erhielt der Ort keinen Status als Commune déléguée.[2]
Geografie
Saint-Antoine-l’Abbaye liegt rund 41 Kilometer westlich von Grenoble am südwestlichen Rand des Départements an der Grenze zum benachbarten Département Drôme.
Umgeben wird Saint-Antoine-l’Abbaye von den Nachbargemeinden und der Commune déléguée:
Valherbasse (Drôme) | Dionay (Commune déléguée) | |
Montmiral (Drôme) | Saint-Appolinard | |
Montagne | Saint-Bonnet-de-Chavagne | Chatte |
Geschichte
Um 1070 kam der lokale Adlige Jocelin nach Konstantinopel und leistete dem oströmischen Kaiser Waffenhilfe. Als Lohn erhielt er Reliquien des Mönchsvaters Antonius, die die Byzantiner beim Einfall der Araber nach Ägypten aus Alexandria mitgenommen hatten. Jocelin nahm sie mit in seine Heimat und deponierte sie in der heimatlichen Kirche von La-motte-aux-bois, die unter Verwaltung eines Priorats der Benediktiner von Montmajour in der Provence stand.
Als sich der Ruf ausbreitete, die Reliquien hätten dazu beigetragen, dass Menschen vom später sogenannten Antoniusfeuer geheilt worden seien, setzten Bittwallfahrten ein, die von einigen Männern und Frauen am Ort betreut wurden. Ein domus elemosinariae – ein Haus der Barmherzigkeit – wurde als Hospiz zur Dauerpflege eingerichtet. Der daraus entstandenen Krankenpflege-Bruderschaft wurden Hospitäler in der näheren und weiteren Umgebung anvertraut. Jakobspilger breiteten den Ruf der Reliquien und der Bruderschaft aus.
1232 gab es neue strengere Statuten für das Doppelkloster der Benediktiner und der Antoniter. 1247 wurde ein eigener Konvent der Antoniter nach der Regel des Augustinus von Hippo gebildet. Nach Streitigkeiten zwischen beiden Gruppen wurde entschieden, dass sich die Benediktiner aus dem Ort zurückziehen – wobei sie die Reliquien mitnahmen, die im Zuge der Französischen Revolution von Montmajour nach Arles (St. Julien) gebracht wurden – und der neue Orden unter dem Patronat des Antonius hier bleiben und in der weiten (europäischen) Welt helfend und heilend wirken sollte. Ausgang des Mittelalters waren etwa 250 Präzeptoreien zwischen Schottland und Jerusalem, zwischen Spanien und dem Baltikum von St. Antoine abhängig. Der Name des Ortes änderte sich in der Folgezeit in Saint Antoine; er blieb Zentrum des Ordens bis zu dessen Eingliederung in den Malteserorden 1774.
Bevölkerungsentwicklung
Saint-Antoine-l’Abbaye: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2013 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1793 | 1.620 | |||
1800 | 1.663 | |||
1806 | 1.731 | |||
1821 | 1.713 | |||
1831 | 2.007 | |||
1836 | 2.035 | |||
1841 | 2.020 | |||
1846 | 1.950 | |||
1851 | 1.880 | |||
1856 | 1.906 | |||
1861 | 1.909 | |||
1866 | 1.846 | |||
1872 | 1.814 | |||
1876 | 1.712 | |||
1881 | 1.624 | |||
1886 | 1.573 | |||
1891 | 1.621 | |||
1896 | 1.570 | |||
1901 | 1.659 | |||
1906 | 1.483 | |||
1911 | 1.520 | |||
1921 | 1.252 | |||
1926 | 1.303 | |||
1931 | 1.226 | |||
1936 | 985 | |||
1946 | 1.035 | |||
1954 | 1.013 | |||
1962 | 913 | |||
1968 | 840 | |||
1975 | 766 | |||
1982 | 779 | |||
1990 | 873 | |||
1999 | 910 | |||
2006 | 959 | |||
2013 | 1.053 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4][5] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |
Sehenswürdigkeiten
Zentrum des Ortes ist die ehemalige gotische Abteikirche Saint-Antoine mit dem Trésor des Chanoines; auf sie führt der Grand Cour hin, an den sich die Klostergebäude anschließen. In ihnen ist unter anderen das Musée Departemental untergebracht. In der Umgebung der Stadt erinnern die Namen zahlreicher Höfe an das Wirken der Antoniter: La Contamine, La Maladière und andere.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Saint-Antoine-l’Abbaye auf Les plus Beaux Villages de France (französisch)
- ↑ RECUEIL DES ACTES ADMINISTRATIFS N°62 du 8 octobre 2015accessdate=2014-01-08. (PDF) Département Isère, 8. Oktober 2015, S. 138–140 (französisch).
- ↑ Notice Communale Saint-Antoine-l’Abbaye. EHESS, abgerufen am 8. Januar 2024 (französisch).
- ↑ Populations légales 2006 Commune de Saint-Antoine-l’Abbaye (38359). INSEE, abgerufen am 8. Januar 2024 (französisch).
- ↑ Populations légales 2013 Commune de Saint-Antoine-l’Abbaye (38359). INSEE, abgerufen am 8. Januar 2024 (französisch).
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Porte de l'Abbaye de St Antoine l'Abbaye
Autor/Urheber: Jacques MOSSOT, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Abbatiale de Saint-Antoine-l'Abbaye - Parvis, façade occidentale, portails et porte