Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg
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Das Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg war ein ernestinisches Herzogtum des Römischen-Deutschen Reichs auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Thüringen. 1806 trat Sachsen-Gotha-Altenburg dem Rheinbund und 1815 dem Deutschen Bund bei.
Das Aussterben der Dynastie Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahr 1825 führte zur Aufteilung: Sachsen-Gotha fiel an Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Altenburg kam zum Herzog von Sachsen-Hildburghausen, der das kleine Hildburghausen an das Herzogtum Sachsen-Meiningen abgab.
Entstehung des Herzogtums
Das Haus Sachsen-Gotha-Altenburg führt sich auf Herzog Ernst I., den Frommen von Sachsen-Gotha (lebte 1601 bis 1675) zurück. Dieser war ein jüngerer Sohn des Herzogs Johann III. von Sachsen-Weimar. 1640 teilte Ernst der Fromme mit seinen Brüdern das väterliche Erbe auf (Ernestinische Teilung), Sachsen-Gotha wurde dabei von Sachsen-Weimar abgetrennt und an Ernst den Frommen übergeben. 1672 starb in Sachsen-Altenburg die dortige Herzogsfamilie aus, das Land wurde daraufhin zwischen Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha geteilt, wobei Sachsen-Gotha den Löwenanteil erhielt. So war das Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg entstanden, und die Familie Ernst des Frommen nannte sich ab diesem Zeitpunkt nach ihrem Herzogtum.
1680, fünf Jahre nach dem Tode Ernst des Frommen, kam es unter seinen Kindern zu einer erneuten Landesteilung (Gothaer Hauptrezess), bei der das Gebiet auf sieben Herzogtümer aufgeteilt wurde. Sachsen-Altenburg und Sachsen-Gotha blieben dabei in einer Hand und wurden an den ältesten Sohn Ernst des Frommen Friedrich I. vergeben. Friedrich behielt bei der Teilung die Ämter Gotha, Tenneberg, Wachsenburg, Ichtershausen, Georgenthal, Schwarzwald, Reinhardsbrunn, Volkenroda, Oberkranichfeld, Altenburg, Leuchtenburg und Orlamünde. Der aus diesen Ämtern geformte Staat nannte sich Sachsen-Gotha-Altenburg. Er bestand aus drei größeren, nicht zusammenhängenden Gebieten um Gotha, Kahla und Altenburg sowie sechs kleineren Exklaven. Als Residenz diente Friedrich weiterhin das vom Vater erbaute Schloss Friedenstein in Gotha.
Mit dem Tod des kinderlosen Herzogs Christian von Sachsen-Eisenberg im Jahr 1707 erlosch das 1680 durch den Gothaer Hauptrezess entstandene Herzogtum Sachsen-Eisenberg und fiel mit seinen vier Ämtern Eisenberg, Camburg, Roda und Ronneburg an Sachsen-Gotha-Altenburg zurück.
Aussterben und Nachfolger
Die letzten beiden Herrscher aus dem Geschlecht Sachsen-Gotha-Altenburg starben ohne männlichen Nachfolger. Herzog August hatte nur eine Tochter, Herzog Friedrich IV., der wegen Krankheit kaum regierte, starb unverheiratet und kinderlos. Nach seinem Tode folgten langwierige Erbstreitigkeiten unter den übrigen ernestinischen Fürstenhäusern, die schließlich durch einen Schiedsspruch König Friedrich August I., des Gerechten von Sachsen gelöst wurden.
Sachsen-Gotha-Altenburg wurde 1825/26 geteilt (Teilungsvertrag zu Hildburghausen), Sachsen-Altenburg fiel an den Herzog von Sachsen-Hildburghausen, während Sachsen-Gotha an den Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld fiel, der allerdings auf Sachsen-Saalfeld verzichten musste, so dass das neue Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha entstand.
Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg
Name, Lebensdaten, Regierungsdaten, verheiratet mit
- Ernst I. von Sachsen Gotha (1601–1675), 1640–1675, Elisabeth Sophia, geb. Prinzessin von Sachsen-Altenburg
- Friedrich I. (1646–1691), 1675–1691, in erster Ehe mit Magdalena Sybille, geb. Prinzessin von Sachsen-Weißenfels, in zweiter Ehe mit Christine, geb. Prinzessin von Baden-Durlach
- Friedrich II. (1676–1732), 1691–1732, Magdalena Augusta, geb. Prinzessin von Anhalt-Zerbst
- Friedrich III. (1699–1772), 1732–1772, Luise Dorothea, geb. Prinzessin von Sachsen-Meiningen
- Ernst II. Ludwig (1745–1804), 1772–1804, Charlotte Amalie, geb. Prinzessin von Sachsen-Meiningen
- August (1772–1822), 1804–1822, in erster Ehe mit Luise Charlotte, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Schwerin, in zweiter Ehe mit Karoline Amalie, geb. Prinzessin von Hessen-Kassel
- Friedrich IV. (1774–1825), 1822– 1825, mit seinem Tode Aussterben des Hauses Sachsen-Gotha-Altenburg
Weitere Personen
- August Friedrich Karl von Ziegesar (1746–1813), Kanzler
- Christian Wilhelm von Sachsen-Gotha-Altenburg (1706–1748), königlich polnisch-kursächsischer Generalleutnant
- Friedrich Ludwig von Sachsen-Gotha-Altenburg (1735–1756), Prinz aus der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg der Ernestinischen Wettiner
- Johann Adolf von Sachsen-Gotha-Altenburg (1721–1799), kursächsischer General
- Johann Georg von Geismar (1682–1749), Konsistorialpräsident, Kanzler, Komitialgesandter beim Immerwährenden Reichstag
- Johann Karl von der Becke (1756–1830), Minister, Geheimes Ratskollegium 1814–1826
- Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg (1800–1831) (1800–1831), Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld
- Siegmund Ehrenfried von Oppel (1687–1757), Kanzler, Kammerpräsident, Steuerdirektor
Residenzen
Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha („Ernst der Fromme“) hatte 1640 Gotha als Hauptstadt für sein neues Herzogtum erhalten. Da sich in der Stadt keine geeignete Residenz befand, ließ er 1643–1654 das Schloss Friedenstein in Gotha errichten. Von 1677 bis 1689 ließ Herzog Friedrich I. 13 km nordwestlich von Gotha das Schloss Friedrichswerth als Lustschloss und Sommerresidenz erbauen. Zwischen 1706 und 1744 wurde die Burg Altenburg durch die Herzöge Friedrich II. und Friedrich III. zum Schloss ausgebaut. Während Camburg und Ronneburg Amtssitze blieben, diente das 1663 bis 1734 wieder aufgebaute Schloss Stadtroda zeitweise jüngeren Söhne der regierenden Herzöge als Wohnsitz.
- Schloss Friedenstein in Gotha
- Schloss Friedrichswerth, Landkreis Gotha
- Burg Camburg, Saale-Holzland-Kreis
- Ronneburg, Landkreis Greiz
- Schloss Stadtroda, Saale-Holzland-Kreis
Literatur
- Andreas Klinger: Der Gothaer Fürstenstaat. Herrschaft, Konfession und Dynastie unter Herzog Ernst dem Frommen (= Historische Studien. Bd. 469). Matthiesen, Husum 2002, ISBN 3-7868-1469-4.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
↑ Civil flag or Landesfarben of the Habsburg monarchy (1700-1806)
↑ Merchant ensign of the Habsburg monarchy (from 1730 to 1750)
↑ Flag of the Austrian Empire (1804-1867)
↑ Civil flag used in Cisleithania part of Austria-Hungary (1867-1918)
House colours of the House of Habsburg
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Flag of Hanover during 1837—1866.
Flagge des Königreichs Sachsen; Verhältnis (2:3)
Flagge des Königreichs Württemberg; Verhältnis (3:5)
Flagge Deutschlands mit einem Seitenverhältnis von 3:2, anstelle von 3:5. Die 3:2-Version wurde vom Deutschen Bund und der Weimarer Republik verwandt.
Flagge Deutschlands mit einem Seitenverhältnis von 3:2, anstelle von 3:5. Die 3:2-Version wurde vom Deutschen Bund und der Weimarer Republik verwandt.
Flagge Liechtensteins (1852-1921)
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Das Schloss in Stadtroda (Thüringen).
Flagge des Großherzogtums Baden 1855-1891; Verhältnis (3:5)
Flagge des Herzogtums Sachsen-Coburg & Gotha 1826-1911; Verhältnis (2:3)
Die Einführung der neuen Landesfarben Weiß-Grün erfolgte in Sachsen-Altenburg schrittweise. Schon zum 1. Mai 1823 wurde beim Militär die weiß-grüne Kokarde eingeführt. Die entsprechende Änderung der Beamten-Kokarden (Hofstaat, Forstbeamte, Kreishauptleute usw.) wurde zwischen 1828 und 1832 vorgenommen. Ab 1832 waren die Landesfarben offiziell Weiß-Grün. Fälschlicherweise führte man die Farben einige Jahrzehnte lang häufig auch in umgekehrter Reihenfolge (Grün-Weiß), was eigentlich nicht korrekt war, jedoch nicht weiter beachtet wurde. Ab 1890 setze eine Rückbesinnung auf die richtige Farbenführung ein. Seit 1895 wurde dann im staatlichen Bereich wieder offiziell weiß-grün geflaggt. Im privaten Bereich zeigte man häufig auch danach noch grün-weiße Flaggen. Die richtige Reihenfolge der sachsen-altenburgischen Landesfarben lautet jedoch Weiß-Grün. Auf zahlreichen Internetseiten werden die Landesfarben Sachsen-Altenburgs noch heute unrichtig mit Grün-Weiß dargestellt. Auch manche Texte dazu sind fehlerhaft. Quelle: Hild, Jens: Rautenkranz und rote Rose. Die Hoheitszeichen des Herzogtums und des Freistaates Sachsen-Altenburg. Sax-Verlag, Beucha, Markleeberg 2010
Flagge des Herzogtums Anhalt und auch der Stadt Augsburg
Autor/Urheber: Sir Iain, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Karte der Gebiete des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg
Flagge des Fürstentums Reuß jüngere Linie; Verhältnis (4:5), oder auch (5:6)
Flagge des Fürstentums Lippe; Verhältnis (2:3)
Flagge der Großherzogtümer Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin; Verhältnis (2:3)
Flagge Bayerns
Historische Flagge von Sachsen-Gotha-Altenburg bis 1815
Autor/Urheber: Michael Sander, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Schloss Friedrichswerth (Thüringen).
Autor/Urheber: Glasshouse using elements by Sodacan and Trondivers, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Middle Arms of the Duchy of Saxe-Altenburg
Flag of the Principality of Reuss-Lobenstein
Autor/Urheber: unknown, Lizenz:
Flagge des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach 1813-1897; Verhältnis (2:3)
Flagge der Fürstentümer Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt; Verhältnis (2:3)
Autor/Urheber: Michael Sander, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Schloss Friedenstein in Gotha (Thüringen).
Autor/Urheber: Sir Iain, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Locator Map of the Upper Saxon Circle of Holy Roman Empire.
Flagge des Großherzogtums Hessen ohne Wappen; Verhältnis (4:5)
Flag of the Principalities of Hohenzollern-Hechingen and Hohenzollern-Sigmaringen, flag found on Dutch Wikipedia [1].
Flagge des Fürstentums Schaumburg-Lippe; Verhältnis (2:3), c. 1880–1935
Flagge des Herzogtums Braunschweig; Verhältnis (2:3)
Civil flag of Oldenburg, before 1871 and beween 1921 and 1935
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Banner of the Holy Roman Empire, double headed eagle with halos (1400-1806)
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Proposed flag for the Duchy and Province of Limburg, The Netherlands. Never officially approved.
Burg Camburg
Flagge des Fürstentums Reuß ältere Linie; Verhältnis (27:34)
Ernest I, duke of Saxe-Gotha-Altenburg (1601-1675)