Sabine Scholl

Sabine Scholl (2014)

Sabine Scholl (* 28. März 1959 in Grieskirchen, Oberösterreich) ist eine österreichische Schriftstellerin.

Leben

Sabine Scholl studierte von 1978 bis 1987 Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft an der Universität Wien. 1987 wurde sie mit einer Arbeit über Unica Zürn promoviert. Von 1988 bis 1990 war sie Lektorin an der Universität Aveiro in Portugal. Seit 1990 ist sie freie Schriftstellerin; als Autorin nahm sie am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1992 in Klagenfurt teil, 1996 als Mitglied der Jury. Sie nahm Lehraufträge an diversen Hochschulen wahr; von 1996 bis 2000 lebte sie in Chicago, von 2000 bis 2001 in New York und 2003/04 in Nagoya/Japan. Seit 2001 lehrt sie vor allem Literarisches Schreiben an diversen Universitäten, u. a. am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Universität der Künste Berlin. Von 2009 bis 2012 war sie Professorin für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Sie ist heute in Berlin ansässig.

Scholl verfasst Romane, Essays, Gedichte, Theaterstücke und Hörspiele. Mit der Autorin Lydia Mischkulnig verfasste sie das fünfbändige Werk Böhmische Bibel. Der Komponist Renald Deppe vertonte ein Libretto von ihr. Mit der mexikanisch-österreichischen Komponistin Angélica Castelló arbeitet sie an mehreren Projekten.

Scholl war von 2015 bis 2017 Jurymitglied zum Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt.

Scholl ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung und gehörte bis zu ihrem Austritt dem PEN-Zentrum Deutschland an.[1] Sie ist Mitgründerin des PEN Berlin.[2]

Auszeichnungen

Werke

  • Fehler, Fallen, Kunst. Zur Wahrnehmung und Re/Produktion bei Unica Zürn (= Athenäums Monografien Literaturwissenschaft. Band 97). Hain, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-445-08947-7.
  • Fette Rosen. Erzählungen. Gatza, Berlin 1991, ISBN 3-928262-30-0.
  • Haut an Haut. Gatza, Berlin 1993, ISBN 3-928262-33-5.
  • Gut im Bild. Ritter, Klagenfurt 1994, ISBN 3-85415-136-5.
  • Wie komme ich dazu? (= Essay. Band 23). Literaturverlag Droschl, Graz, Wien 1994, ISBN 3-85420-374-8.
  • Alle ihre Körper. Zwei Erzählungen. Ritter, Klagenfurt, Wien 1996, ISBN 3-85415-199-3.
  • Die Welt als Ausland. Zur Literatur zwischen den Kulturen. Sonderzahl, Wien 1999, ISBN 3-85449-147-6.
  • Die geheimen Aufzeichnungen Marinas. Roman. Berlin-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-8270-0366-0.
  • Sehnsucht Manhattan. Literarische Streifzüge durch New York. Artemis und Winkler, Düsseldorf, Zürich 2004, ISBN 3-538-07174-8.
  • Lissabonner Impressionen. Artemis und Winkler, Düsseldorf, Zürich 2005, ISBN 3-538-07210-8.
  • Sprachlos in Japan. Notizen zur globalen Seele. Sonderzahl, Wien 2006, ISBN 3-85449-257-X.
  • Giftige Kleider. Roman. Deuticke, Wien 2010, ISBN 978-3-552-06117-0.
  • Tödliche Tulpen. Roman. Deuticke, Wien 2011, ISBN 978-3-552-06159-0.
  • Wir sind die Früchte des Zorns. Roman. Secession, Zürich 2013, ISBN 978-3-905951-21-9.
  • Nicht ganz dicht. Zu örtlichen Verschiebungen und Post-Literaturen. Sonderzahl, Wien 2015, ISBN 978-3-85449-431-7.
  • Die Füchsin spricht. Roman. Secession, Zürich 2016, ISBN 978-3-905951-81-3.
  • Das Gesetz des Dschungels. Roman. Secession, Zürich 2018, ISBN 978-3-906910-29-1.
  • Erfundene Heimaten. Essays. Sonderzahl, Wien 2019, ISBN 978-3-85449-527-7.
  • O. Secession, Zürich 2020, ISBN 978-3-96639-022-4.
  • Lebendiges Erinnern. Wie Geschichte in Literatur verwandelt wird. Sonderzahl, Wien 2021, ISBN 978-3-85449-590-1.
  • Die im Schatten, die im Licht. Roman. Weissbooks, Berlin 2022, ISBN 978-3-86337-193-7 (derstandard.at – Rezension).

Weblinks

Commons: Sabine Scholl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mitglieder. In: PEN-Zentrum Deutschland. Abgerufen am 17. Juli 2022 (deutsch).
  2. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original am 18. Juli 2022; abgerufen am 17. Juli 2022.
  3. Autorin Sabine Scholl erhält Anton-Wildgans-Preis 2018 (Memento vom 29. März 2018 im Internet Archive). Artikel vom 29. März 2018, abgerufen am 29. März 2018.
  4. Anna Mitgutsch erhält Adalbert-Stifter-Preis des Landes Oberösterreich. Landeskorrespondenz Nr. 204 vom 22. Oktober 2019, abgerufen am 25. November 2019.

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Autor/Urheber: Uta Tochtermann, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Sabine Scholl (2014)