Sabcha
Eine oder ein Sabcha (auch Sebcha[1]; arabisch سبخة, DMG Sabḫa; englisch Sabkha, Sebkha, auch Sebkhat, Sebkhet, in der westlichen Sahara Grara genannt) ist ein flaches, zeitweise mit Wasser gefülltes Becken ohne Oberflächenabfluss in einem semiariden Gebiet.
Vorkommen
Sabchas kommen als Inlands-Sabcha („Salzsümpfe“) oder als Küsten-Sabcha („Salzmarsch“) vor. Inlands-Sabchas bilden örtlich begrenzte Senken mit feuchten Böden, die zum Anbau von Getreide und Gemüse oder als Weideflächen dienen. Sie gehören zum Typus der ephemeren[2], nicht ständigen Seen. Im Gegensatz zu den Salztonebenen (Playas) haben Inlands-Sabchas ein flaches Hinterland. Manche Autoren beschränken den Sabcha-Begriff auf die Küsten-Sabcha.
Geologie
Abgelagert werden geringmächtige Lagen von tonigen, siltigen bis feinsandigen Sedimenten (sehr häufig äolischen Ursprungs), die häufig mit dünnen Evaporitlagen (Gips, Anhydrit und Steinsalz) wechsellagern. In den Küsten-Sabchas kommt es häufig auch zur Bildung von karbonatischen Sedimenten. Die Küsten-Sabchas liegen noch im Bereich des mittleren Wasserspiegels des Meeres oder etwas darüber. Der Grundwasserspiegel liegt daher nur geringfügig unter der Sedimentoberfläche. Die häufige Winderosion endet an der Kapillarwasserzone.
Sabchas (Auswahl)
Algerien
- Sebkha el Melah (El Meniaa)
- Sebkha el Melah (Béni Abbès)
Tunesien
- Sebkha Ariana
- Sebkha Séjoumi
- Sebkha Sidi El Héni
- Sebkha el Melah
Syrien
Literatur
- John K. Warren: Sabkhas, Saline Mudflats and Pans. In: Evaporites – Sediments, Resources and Hydrocarbons . Springer, Berlin/Heidelberg 2006, S. 139–220, doi:10.1007/3-540-32344-9_3.
- Hans Füchtbauer: Sedimente und Sedimentgesteine. 4. gänzlich neubearbeitete Auflage. 1141 S., Schweizerbart, Stuttgart 1988, ISBN 978-3-510-65138-2 (= Sediment-Petrologie, Teil 2).
- John K. Warren: Sabkhas, Saline Mudflats and Pans. In: Evaporites – A Geological Compendium. Springer, Cham 2016, S. 207–301, doi:10.1007/978-3-319-13512-0_3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sebcha. In: Duden.de.
- ↑ Der Ausdruck stammt von dem altgriechischen Adjektiv ἐφήμερος ephēmeros‚ für den Tag, nur einen Tag lang dauernd, vergänglich.Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky, München/Wien 1965.
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(c) Denis Barthel in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0
Trockengefallene Sebkhat Kelbia nahe Kondar, Tunesien, ca. 30 km westlich von Sousse, 2009
Autor/Urheber: Maxime Metzmacher, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sebkha d'Arzew (Algérie) : ceintures de végétation et importance du microrelief dans les prés salés. 1 : sur les sols les plus salés, quelques espèces hyperhalophiles comme Arthrocnemum indicum. 2 : sols un peu moins salés et plus rarement inondés avec Limonium gummiferum et, par endroits, Inula crithmoïdes (syn. Limbarda crithmoides), Suaeda fruticosa[1], ... 3 : steppes à graminées comme Lygeum spartum. Déterminations des espèces réalisées avec l'aide de R. Masson, université d'Oran. A l'arrière-plan : le Djebel el Hallouf.