Saalhausen (Großräschen)

Saalhausen
Koordinaten:51° 36′ N, 13° 56′ O
Höhe: 121 m ü. NHN
Fläche:7,96 km²
Einwohner:245 (2020)[1]
Bevölkerungsdichte:31 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 2001
Postleitzahl:01983
Vorwahl:035329
(c) Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Lage Saalhausens in einer Karte aus dem Jahr 1757

Saalhausen (niedersorbisch Załuž) ist ein Ortsteil der südbrandenburgischen Stadt Großräschen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Geografie

Der Ort Saalhausen liegt in der Niederlausitz. Er ist ein westlicher Ortsteil der Stadt Großräschen. Östlich befinden sich die Ortsteile Barzig und Freienhufen sowie die Stadt Großräschen. Im Norden befinden sich die Bronkower Ortslage Lug sowie im Nordwesten der Großräschener Ortsteil Wormlage. Im Süden grenzen Annahütte und Drochow, Schipkauer Gemeindeteile. Westlich liegt die Gemeinde Sallgast, die bereits zum Landkreis Elbe-Elster gehört.

Saalhausen (Großräschen), Luftaufnahme (2015)

Geschichte

Ortsgeschichte

Bei Ausgrabungen im Jahr 1977 in der Kiesgrube südwestlich Saalhausens wurde ein bronzezeitliches Gräberfeld entdeckt.

Im Jahr 1290 wurde Saalhausen gemeinsam mit dem südlich gelegenen Nozzedil bei der Klärung einer Grenzangelegenheit erstmals urkundlich genannt. Saalhausen lag im Norden des Amtes Senftenberg, mit dem es im Jahr 1448 Teil des Kurfürstentum Sachsen wurde. Im Zuge des Wiener Kongress kamen die Niederlausitz und Saalhausen von Sachsen an das Königreich Preußen. Hier gehörte der Ort zum Landkreis Calau. Von 1818 bis 1864 wurden in Saalhausen zwei Windmühlen betrieben.[2]

Sorbisch wurde in Saalhausen noch bis ins 19. Jahrhundert gesprochen. Als Arnošt Muka den Ort in den 1880er Jahren besuchte, traf er nur noch auf sechs alte Leute, die das Sorbische beherrschten.[3]

1952 kam Saalhausen an den neu gegründeten Kreis Senftenberg. Im Jahr 1962 schloss man Saalhausen an das zentrale Wassernetz an. Von 1992 bis 2001 gehörte der Ort zum Amt Großräschen. Am 31. Dezember 2001 wurde er in die Stadt Großräschen eingemeindet.[4]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Saalhausen von 1875 bis 2001[5]
JahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohner
1875 2801933 3861964 3061989 2681993 2711997 288
1890 2961939 3491971 3291990 2641994 2661998 293
1910 3241946 4051981 3031991 2711995 2761999 289
1925 3671950 4351985 2931992 2651996 2872000 278

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche

Die Saalhausener Dorfkirche wurde im Jahr 1878 erbaut. Bei der Kirche handelt es sich um einen im neoromanischen Stil errichteten Backsteinbau. In ihrem Inneren ist unter anderem ein aus dem 15. Jahrhundert stammender Taufstein und eine von Wilhelm Sauer (1831–1916) geschaffene Orgel vorhanden.[6][7]

Unmittelbar neben der Kirche steht ein Gefallenendenkmal. Die Kirche und das Denkmal sind in der örtlichen Denkmalliste verzeichnet.[8]

Im Ort ansässige Vereine sind unter anderem der Dorfclub Saalhausen und die Ortsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr, die in Saalhausen im Jahre 1924 gegründet wurde. Der örtliche Chor, ist seit 1991 wieder aktiv. Er belebte damit eine Tradition, welche in Saalhausen seit mindestens 1924 nachgewiesen ist.[2][9] Aktiv gepflegt werden auch die traditionellen Veranstaltungen des Dorfes, wie das Zampern, die Osterfeuer, das Maibaumaufstellen und das jährliche Dorffest.[2]

Infrastruktur

Durch den Ort verläuft von Großräschen nach Finsterwalde die Bundesstraße 96. Direkt westlich von Saalhausen liegt die Bundesautobahn 13, die über die Anschlussstelle Großräschen erreicht werden kann.

In Saalhausen wird eine Kiesgrube betrieben in der auch Achate gefunden werden.[10]

Literatur

  • Schriftenreihe für Heimatforschung Kreis Senftenberg, Heft Nr. 1

Weblinks

Commons: Saalhausen (Großräschen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ortsteil Saalhausen. In: grossraeschen.de. Stadt Großräschen, abgerufen am 1. Januar 2021.
  2. a b c Der Ortsteil Saalhausen auf der Homepage der Stadt Großräschen, abgerufen am 1. Dezember 2017
  3. Statistik der Lausitzer Sorben: Die Gemeinde Wormlage – Salhausen – Dobristroh.@1@2Vorlage:Toter Link/sorabicon.dev.webstitut.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Arnošt Muka, 1884–86)
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  5. Statistik Brandenburg (PDF)
  6. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 1000.
  7. Orgel-Datenbank, abgerufen am 1. Dezember 2017.
  8. Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Memento desOriginals vom 9. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bldam-brandenburg.de, abgerufen am 1. Dezember 2017.
  9. Oliver Sobe: Vierstimmig im Gesang in Lausitzer Rundschau, 20. September 2008
  10. Mineralienatlas - Kiesgrube Saalhausen, abgerufen am 26. Juni 2014.

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Dorfkirche in Saalhausen einem Ortsteil von Großräschen, die Kirche ist ein Baudenkmal
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Saalhausen (Großräschen), Luftaufnahme (2015)
Wappen Grossraeschen.png
Wappen der Stadt Großräschen, zuvor des Amtes Großräschen.
Blasonierung
„Schräg gevierteilt von Rot und Silber; oben eine wachsende silberne Harke mit sieben Zinken; links ein aufrechter schwarzer Buchenzweig mit acht Blättern, rechts gekreuzte schwarze Schlägel und Eisen, unten drei zu einem Dreischenkel zusammengestellte silberne Hufeisen.“
Der Innenminister des Landes Brandenburg genehmigt am 12. April 2002 der Stadt Großräschen, anstelle des tradierten Stadtwappens das Wappen des zum 31. Dezember 2001 aufgelösten Amtes Großräschen in Rechtsnachfolge fortzuführen.
Fotothek df rp-j 0010008 Senftenberg. Karte des Amtes Senftenberg, von Schenk, 1757 (Sign., VII 105).jpg
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Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
Senftenberg. Karte des Amtes Senftenberg, von Schenk, 1757 (Sign.: VII 105)