SWRinfo

SWR Aktuell
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Hörfunksender (Öffentlich-rechtlich)
EmpfangDAB, Satellit (DVB-S), UKW (nur in Stuttgart)
EmpfangsgebietBaden-Württemberg Baden-Württemberg
Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz
Betrieb9. Jan. 2012 bis 6. Feb. 2017
SendeanstaltSüdwestrundfunk
IntendantPeter Boudgoust
ProgrammchefArthur Landwehr
Liste von Hörfunksendern

SWRinfo war das Nachrichtenprogramm des Südwestrundfunks (SWR), das seit dem 9. Januar 2012 als Nachfolger des Wortprogramms SWR cont.ra gesendet wurde. Nachfolger von SWRinfo ist seit dem 6. Februar 2017 das multimediale Programm SWR Aktuell.

Der Werbespruch lautete: SWRinfo – Wir haben die News. Jetzt![1] Der Sender war über Digitalradio (DAB), Satellit (DVB-S), Kabelnetz (Unitymedia in Baden-Württemberg bzw. Vodafone Kabel Deutschland in Rheinland-Pfalz) sowie über einen Livestream im Internet digital zu hören. Die einzige analoge terrestrische UKW-Frequenz wurde in Stuttgart betrieben.[2] Produziert wurde das Programm in Baden-Baden.

Programm

SWRinfo sendete werktags Nachrichten im Viertelstundentakt. Die Längen der einzelnen Beiträge variierten je nach Tageszeit. Werktäglich zwischen 19 und 21 Uhr sowie an Sams-, Sonn- und Feiertagen bestand das Programm überwiegend aus Wiederholungen von SWR2-Sendungen sowie Gesprächssendungen, die z. T. aus dem verschiedenen ARD-Fernsehprogrammen (Das Erste, Phoenix, SWR Fernsehen) übernommen wurden. Täglich wurde zwischen 19:45 Uhr und 20 Uhr die „SWR Landesschau aktuell“ (SWR Landesschau aktuell Baden-Württemberg DAB+ und Internet sowie SWR Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz nur DAB+) aus dem SWR Fernsehen übertragen, und zwar getrennt für die beiden Vertragsländer des SWR. Von 20 Uhr bis 20:15 Uhr sendete SWRinfo die Tagesschau. Täglich ab 21 Uhr übernahm SWRinfo die ARD-Infonacht.

Außerplanmäßig wurden auf SWRinfo auch Bundestags- und Landtagsdebatten übertragen (als Übernahme von Phoenix bzw. dem SWR Fernsehen), sowie Fußball-Vollreportagen (als Übernahme von MDR Aktuell).

Montag bis Freitag

Sendeschema von Montag bis Freitag (05:58 bis 19:00 Uhr)[3]
SendezeitSendungAnmerkungen
xx:00hNachrichten
xx:06hReportagen, Hintergründe und Interviews
xx:15hWetter, Verkehr
xx:16hNachrichten
xx:18hReportagen, Hintergründe und Interviewszwischen 6 und 9 Uhr und 12 und 14 Uhr erst ab xx:22h, um 09:18 Uhr Pressestimmen
xx:25hSportentfällt zwischen 9 und 12 Uhr und zwischen 14 und 17 Uhr
xx:28hWetter, Verkehr
xx:30hNachrichten
xx:36hReportagen, Hintergründe und Interviews bzw. Themenum 06:36 Uhr Pressestimmen, um 07:36 Uhr und 08:36 Uhr das SWR-Tagesgespräch
xx:45hWetter, Verkehr
xx:46hNachrichten
xx:48hReportagen, Hintergründe und Interviews bzw. Themen
09:51hGedanken
xx:53hWirtschaftab 16 Uhr schon ab xx:48h
xx:58hVerkehr, Wetter

Skandal um Medienmagazin

Am Donnerstag, den 1. Mai 2014 veranstaltete das Programm SWR3 seine alljährliche Grillparty, die auch vom SWR Fernsehen live übertragen wurde. Für die Ausgabe des SWRinfo-Medienmagazins, welches am 3. Mai 2014 ausgestrahlt werden sollte, war ein Gespräch mit der SWR-Fernsehmoderatorin Lena Ganschow vorgesehen, in welcher diese eine Bilanz des diesjährigen SWR3-Grillens ziehen sollte. Versehentlich wurde die entsprechende Ausgabe des Medienmagazins aber schon am Abend des 30. April im Podcast-Angebot des SWR bereitgestellt, wodurch deutlich wurde, dass das entsprechende Gespräch, welches vorgab, nach der Grillparty aufgezeichnet worden zu sein, tatsächlich schon vor der Veranstaltung aufgezeichnet worden war, die Berichte der beiden Moderatoren also frei erfunden waren. Der Vorfall wurde durch den Medienjournalisten Stefan Niggemeier öffentlich gemacht, welcher einen Hinweis eines Lesers seines Blogs erhalten hatte.[4] Der Vorfall löste unter Fachbeobachtern Entsetzen aus.[5][6] In der Folge entschuldigte sich die SWRinfo-Redaktion und sprach von einem „journalistische[n] No-Go“,[7] SWR-Chefredakteur Arthur Landwehr nannte den Vorfall einen „schwere[n] Verstoß gegen unsere beruflichen Grundregeln“. Allerdings betonte Landwehr, es habe sich um einen isolierten Einzelfall gehandelt. SWR-Mitarbeiter berichteten dagegen von strukturellen Ursachen und zahlreichen ähnlichen Vorfällen in der Vergangenheit.[8]

Empfang

SWRinfo war als Livestream im Internet, über das Digitalradio DAB (in Rheinland-Pfalz seit 25. April 2014 via DAB+), über das Kabelnetz (Unitymedia in Baden-Württemberg bzw. Vodafone Kabel Deutschland in Rheinland-Pfalz), über eine Mobile App auf dem Smartphone und über Satellit zu empfangen. Des Weiteren konnte das Programm in der Innenstadt von Stuttgart über die UKW-Frequenz 91,5 MHz gehört werden.

Da weite Strecken von SWRinfo vom SR-Sender Antenne Saar übernommen wurden, war ein Großteil des Programms zumindest im Saarland und in angrenzenden Teilen von Rheinland-Pfalz bis zu dessen Abschaltung zum 1. Januar 2016 noch über den Mittelwellen-Sender Heusweiler zu empfangen, meist im Wechsel mit dem französischsprachigen Programm Actualités et magazine von Radio France Internationale[9].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neues Programm für den Südwesten. SWRinfo – Wir haben die News. Jetzt! In: swr.de. 9. Dezember 2011. Abgerufen am 5. Januar 2012.
  2. Programmstart 9. Januar. So können Sie SWRinfo hören. In: swr.de. 22. Dezember 2011. Abgerufen am 5. Januar 2012.
  3. Sendeschema SWRinfo. Montag bis Freitag. In: swr.de. 17. März 2014. Abgerufen am 27. März 2014.
  4. Rückblick auf die Zukunft: SWR berichtet vorab, wie Live-Sendung war auf stefan-niggemeier.de vom 1. Mai 2014
  5. SWR verkohlt Hörer mit aufgezeichnetem “Live-Interview” auf meedia.de vom 2. Mai 2014
  6. SWRinfo erfindet die Zeitmaschine: Massive Hörertäuschung im Medienmagazin / UPDATE: SWR-interne ver.di-Gruppe sieht weitreichende Missstände – “kein Einzelfall” auf fair-radio.net vom Lennart Hemme am 1. Mai 2014
  7. Entschuldigung des SWR
  8. SWR-Mitarbeiter beklagen „fehlenden Respekt vor Qualität“ in ihrem Sender auf stefan-niggemeier.de vom 9. Mai 2014
  9. Empfang über DAB und Mittelwelle 1179 kHz (Memento vom 4. Mai 2006 im Internet Archive). In: sr-online.de. Abgerufen am 9. Januar 2012.

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Zivil- und Landesdienstflagge des Landes Rheinland-Pfalz