SV Straelen

SV Straelen
Vereinswappen SV 19 Straelen
Basisdaten
NameSportverein 1919 Straelen e. V.
SitzStraelen, Nordrhein-Westfalen
Gründung1919
FarbenGrün-Gelb
Mitglieder2.100 (Stand: 2019)
PräsidentHermann Tecklenburg
Websitesv19straelen.de (Verein)
svs19.com (Fußball)
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerSunay Acar
SpielstätteStadion an der Römerstraße
Plätze3500[1]
LigaOberliga Niederrhein
2022/2318. Platz  
(Regionalliga West)
Heim
Auswärts

Der SV 19 Straelen ist ein deutscher Sportverein aus Straelen im Kreis Kleve nahe der niederländischen Grenze bei Venlo. Der Verein wurde im Jahre 1919 gegründet und hat (Stand: 2019) über 2.100 Mitglieder in den Abteilungen Leichtathletik, Badminton, Handball, Karate, Schwimmen, Turnen, Bogenschießen, Mountainbike, Ju-Jutsu und Volleyball.

Fußball

Geschichte

Die erfolgreichste Abteilung des Vereins sind die Fußballer. Nachdem die Mannschaft jahrzehntelang lediglich auf Kreisebene gespielt hatte, stieg der Bauunternehmer Hermann Tecklenburg 1978 als Präsident und Sponsor ein.[2] Tecklenburg sah ein Pokalspiel des damals in der Bezirksklasse spielenden Teams gegen einen Gegner aus der Oberliga Nordrhein, das Straelen mit 1:12 verlor. Er wollte sich dafür einsetzen, dass sich solch eine Niederlage nicht wiederholt, und wollte die Straelener selbst in die Oberliga führen.[3] 1994 stieg die Mannschaft um den späteren Bundesligatrainer Jos Luhukay in die Verbandsliga Niederrhein auf und zwei Jahre später in die Oberliga Nordrhein.

Nach einem sechsten Platz in der Saison 1996/97 waren die Straelener ein Jahr später als Drittletzter sportlich abgestiegen. Für den Klassenerhalt sorgte der KFC Uerdingen, der seine Amateurmannschaft aus der Oberliga zurückzog. Pikant war dabei, dass Hermann Tecklenburg zu dieser Zeit Leiter der Lizenzspielerabteilung der Uerdinger war.[4] Ebenfalls 1998 erreichte der SV Straelen das Finale des Niederrheinpokals, das gegen Rot-Weiß Oberhausen mit 0:2 nach Verlängerung verloren wurde. Trotz der Niederlage qualifizierten sich die Straelener für den DFB-Pokal 1998/99. Dort traf das Team in der ersten Runde auf Fortuna Düsseldorf und verlor mit 4:7.

Als Vorletzter der Saison 2000/01 musste der SV Straelen wieder in die Verbandsliga absteigen. Im Jahr darauf erreichte die Mannschaft erneut das Endspiel um den Niederrheinpokal, das sie gegen Rot-Weiss Essen mit 2:4 verlor. Der direkte Wiederaufstieg wurde als Vizemeister mit einem Punkt Rückstand auf den 1. FC Union Solingen verpasst. Erst 2006 gelang der Wiederaufstieg in die Oberliga Nordrhein. Dieses Mal hielt sich die Mannschaft zwei Jahre in der Liga, bevor 2008 der erneute Abstieg folgte. Vier Jahre später ging es gar in die Landesliga hinunter, wo die Straelener erst in der Abstiegsrunde der Viertletzten den Klassenerhalt schafften. Die Mannschaft stabilisierte sich und schaffte 2017 den Aufstieg in die Oberliga Niederrhein. Ein Jahr später gelang der Durchmarsch in die Regionalliga West.

Am 31. März 2019 verpflichtete der Verein mit Inka Grings die erste Frau in der männlichen Regionalliga als Trainerin.[5][6] Aber auch Grings konnte den direkten Wiederabstieg nicht verhindern. Am letzten Spieltag verloren die Straelener mit 0:3 beim direkten Konkurrenten SG Wattenscheid 09. Auch wenn die Mannschaft überlegen den direkten Wiederaufstieg schaffte, trat Trainerin Inka Grings überraschend zurück. Benedict Weeks wurde ihr Nachfolger.

Zwei Tage vor Beginn der Regionalliga-Saison 2020/21 geriet der Verein ins Visier von Staatsanwaltschaft und Hauptzollamt. Es kam zu Durchsuchungen in der Firma des Präsidenten Hermann Tecklenburg, auf dem Vereinsgelände sowie in Privatwohnungen einiger Straelener Spieler.[7] Nachdem man bereits 2021 das Finale des Niederrheinpokals erreichte, dem Wuppertaler SV jedoch 2:1 unterlag, erreichte man im Jahre 2022 abermals das Finale gegen den Wuppertaler SV, das Straelen diesmal mit 1:0 für sich entscheiden konnte, wodurch sich der Verein für die erste Runde des DFB-Pokals qualifizieren konnte.[8][9]

Erfolge

Platzierungen

SaisonLigaPlatz
1990/91Landesliga Niederrhein 207.
1991/92Landesliga Niederrhein 207.
1992/93Landesliga Niederrhein 213.
1993/94Landesliga Niederrhein 201.
1994/95Verbandsliga Niederrhein04.
1995/96Verbandsliga Niederrhein01.
1996/97Oberliga Nordrhein06.
1997/98Oberliga Nordrhein14.
1998/99Oberliga Nordrhein06.
1999/00Oberliga Nordrhein06.
2000/01Oberliga Nordrhein17.
SaisonLigaPlatz
2001/02Verbandsliga Niederrhein02.
2002/03Verbandsliga Niederrhein03.
2003/04Verbandsliga Niederrhein05.
2004/05Verbandsliga Niederrhein04.
2005/06Verbandsliga Niederrhein01.
2006/07Oberliga Nordrhein14.
2007/08Oberliga Nordrhein18.
2008/09Niederrheinliga05.
2009/10Niederrheinliga12.
2010/11Niederrheinliga07.
2011/12Niederrheinliga18.
SaisonLigaPlatz
2012/13Landesliga Niederrhein 313.
2013/14Landesliga Niederrhein 206.
2014/15Landesliga Niederrhein 208.
2015/16Landesliga Niederrhein 208.
2016/17Landesliga Niederrhein 201.
2017/18Oberliga Niederrhein01.
2018/19Regionalliga West15.
2019/20Oberliga Niederrhein01.
2020/21Regionalliga West13.
2021/22Regionalliga West15.
2022/23Regionalliga West18.

Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte einen Abstieg. In der Saison 2008/09 war der Verein mit zwei Mannschaften in der Niederrheinliga vertreten.[4] Während das erste Team den fünften Platz belegte, musste die zweite Mannschaft als Tabellenletzter in die Landesliga absteigen.

Sportliche Leiter

  • Ilja Ludenberg, August 2015 bis August 2016
  • Kato Sürün, August 2016 bis August 2018
  • Stephan Houben, ab August 2018

Persönlichkeiten

  • Holger Aden
  • Thorsten Albustin
  • Ercan Aydoğmuş
  • Olaf Becker
  • Robert Böhm
  • David Buchholz
  • Babacar M’Bengue
  • Ronny Ernst
  • Thomas GeistT
  • Thomas GerstnerT
  • René Gottwald
  • Inka GringsT
  • Achim Hollerieth
  • Bekim KastratiT
  • Wolfram Klein
  • Wolfgang Kleff
  • Björn Kluft
  • Michél Kniat
  • Peter Közle
  • Maurice Koenen
  • Sinan Kurt
  • Adli Lachheb
  • Skito Litimba
  • John van Loenhout
  • Jos LuhukayT
  • Stefan Majek
  • Robert Niestroj
  • Sunday OlisehT
  • Dietmar Schacht
  • Kai Schwertfeger
  • Rocky Siberie
  • Jannik Stevens
  • Slawomir Szymaszek
  • Martina Voss-TecklenburgT/M
  • Torsten Wohlert
  • Kevin Wolze
T 
Trainer/-in
M 
Teammanager/-in

Fans

Fanclub SV Straelen

2018 fand die Gründung des ersten Fanclubs Sektion Promillehügel statt.[10] Zudem gründeten Fans in der Hinrunde noch die Fanclubs Freundeskreis SV Straelen & GSV Geldern und Hardcore-Bauern und zur Saison 2019/20 die Gruppierung Platoon19.

Rivalitäten

Rivalitäten bestehen naturgemäß zu anderen regionalen Vereinen wie etwa dem 1. FC Kleve, 1. FC Bocholt oder auch besonders im Jugendbereich gegen den SV Vernum, SV Walbeck oder dem SV Veert aus dem benachbarten Geldern. In der Vergangenheit konnte der SV Straelen größere und gestandene Vereine wie dem MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen oder dem Wuppertaler SV in der Liga oder im Niederrheinpokal als ernsthafte Konkurrenz dienen.[11][12]

Sponsoring

Der Hauptsponsor des SV Straelen ist die Tecklenburg GmbH. Der Premiumsponsor und gleichzeitiger Ausrüster ist Capelli Sport, die unter anderem auch den MSV Duisburg ausrüsten.[13] Darüber hinaus sind noch knapp 70 regionale und lokale Sponsoren mit dem Verein verbunden.[14]

Stadion und Trainingsgelände

Seine Heimspiele trägt der SV Straelen im Stadion an der Römerstraße aus. Das Gelände verfügt über drei Rasenspielfelder, eines davon mit Sitz- und Stehplatztribüne. Die Stadionkapazität liegt bei 3500 Zuschauern. Im Jahre 2018 wurde das Stadion um einen Gästeblock mit einer Kapazität von 1200 Zuschauern erweitert. Durch den Regionalligaaufstieg wurden diverse Änderungen vorgenommen, um die Lizenz für die vierte Liga zu erhalten. Das Stadion an der Römerstraße verfügt seit der Saison 2020/21 über eine Flutlichtanlage. Neben dem Stadion gibt es einen Anfang 2020 eingeweihten Kunstrasenplatz. Im Zuge der Neugestaltung des angrenzenden Ascheplatzes zu einem Kunstrasenplatz mit Leichtathletikzentrum wurden auch die Stehränge angrenzend an die Tribüne erneuert.

Außerdem verfügt das insgesamt circa 70.000 m² große Areal über zwei weitere Rasenplätze, wie obig bereits erwähnt einen im Juli 2020 eröffneten Kunstrasenplatz sowie weitere Trainingsrasenflächen für den Winter. Zudem befinden sich um den Kunstrasenplatz ein Bereich für leichtathletische Zwecke.[15]

Das Stadion befindet sich an der Römerstraße 49 in Straelen, welche auch der Namensgeber der Sportanlage ist. Während den Heimfans 50 Parkplätze zur Verfügung stehen, haben die Gäste ein Parkplatzkontingent von 100 Plätzen. Über die Venloer Straße erreichen auch die Gästefans die Sportanlage an der Römerstraße. Darüber hinaus stehen den Fans auch 50 Fahrradplätze zur Verfügung.[16]

Weitere Abteilungen

Handball

Mit über 500 aktiven Mitgliedern ist die Handballabteilung die größte des SV Straelen. Der Verein stellt sechs Senioren- und über 20 Jugendmannschaften. Sportliches Aushängeschild der Abteilung ist die erste Frauenmannschaft, die von 1997 bis 1999 in der seinerzeit drittklassigen Regionalliga West spielte.[17][18] In der Saison 2018/19 tritt die erste Frauenmannschaft in der viertklassigen Regionalliga Nordrhein und die erste Männermannschaft in der fünftklassigen Verbandsliga Niederrhein an.

Leichtathletik

Nina Janssen belegte bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2011 den achten Platz im Siebenkampf.

Basketball

Zwischen 1997 und 2005 wurde in Straelen auch Basketball angeboten. 2000 gab es den größten Erfolg: Aufstieg der Herrenmannschaft in die 1. Kreisliga. Allerdings wurde der Platz in der folgenden Saison nicht wahrgenommen. Häufige Wechsel in der Abteilungsleitung führten dazu, dass die Abteilung sich nicht entwickeln konnte, was dann zur Auflösung und Abmeldung führte.

Bogenschießen

Seit 2017 wird auch Bogenschießen angeboten.

Andere Abteilungen

Neben den obig genannten Abteilungen wird vom SV Straelen noch Badminton, Schwimmen, Judo, Nordic Walking, Turnen und Volleyball angeboten.[19]

Weblinks

Commons: SV Straelen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadion Römerstraße
  2. Volker Himmelberg: Das Hermannsdenkmal an der Römerstraße. FuPa, abgerufen am 20. August 2018.
  3. Alex Raack: Hyänen machen mich wütend!. In: 11 Freunde-Sonderheft Amateure. Seite 34
  4. a b Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 452.
  5. SV Stralen (SVS19.com): SV Straelen verpflichtet Inka Grings
  6. Kicker: Drotboom und Grings übernehmen beim SV Straelen vom 31. März 2019
  7. Krystian Wozniak: Straelen-Schock: Regionalligist im Visier der Staatsanwaltschaft. RevierSport, abgerufen am 4. September 2020.
  8. Wuppertaler SV folgt dem SV Straelen erneut ins Niederrheinpokal-Finale. Fußballverband Niederrhein e. V., abgerufen am 21. Mai 2022.
  9. Landespokal Niederrhein Finale. Kicker, abgerufen am 21. Mai 2022.
  10. Volker Himmelberg: Fußball: Das „neue“ Stadion an der Römerstraße. 17. Juli 2018, abgerufen am 25. September 2022.
  11. Rot-Weiss Essen - SV Straelen - Rot-Weiss Essen. Abgerufen am 25. September 2022.
  12. Niederrheinpokal: SV Straelen versetzt MSV Duisburg sensationellen Pokal-K.o. 27. April 2022, abgerufen am 25. September 2022.
  13. MSV Duisburg - Presseabteilung: Ausrüster. Abgerufen am 25. September 2022.
  14. stroelse: Senioren-Partner. In: Offizielle Seite der Fußballabteilung des SV 19 Straelen e.V. › SV Straelen. 12. März 2021, abgerufen am 25. September 2022.
  15. stroelse: Fakten. SV Straelen, 12. März 2021, abgerufen am 25. September 2022.
  16. stroelse: Anfahrt. SV Straelen, 12. März 2021, abgerufen am 25. September 2022.
  17. Sven Webers: Regionalliga (III. Liga) Frauen 1997/98. Bundesligainfo.de, abgerufen am 19. August 2018.
  18. Sven Webers: Regionalliga (III. Liga) Frauen 1998/99. Bundesligainfo.de, abgerufen am 19. August 2018.
  19. SV Straelen - Daten und Fakten. Abgerufen am 25. September 2022.

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