STS-91

Missionsemblem
Missionsemblem STS-91
Missionsdaten
MissionSTS-91
NSSDCA ID1998-034A
Besatzung7
Start2. Juni 1998, 22:06:24 UTC
StartplatzKennedy Space Center, LC-39A
RaumstationMir
Ankopplung4. Juni 1998, 16:58 UTC
Abkopplung8. Juni 1998, 16:01 UTC
Dauer auf Mir3d 23h 3min
Landung12. Juni 1998, 18:00:24 UTC
LandeplatzKennedy Space Center, Bahn 15
Flugdauer9d 19h 54min 2s
Erdumkreisungen155
Umlaufzeit91,1 min
Apogäum330 km
Perigäum326 km
Zurückgelegte Strecke6,0 Mio. km
Mannschaftsfoto
v. l. n. r. Wendy Lawrence, Franklin Chang-Diaz, Dominic Pudwill Gorie, Janet Kavandi, Charles Precourt, Waleri Rjumin, Andrew Thomas
v. l. n. r. Wendy Lawrence, Franklin Chang-Diaz, Dominic Pudwill Gorie, Janet Kavandi, Charles Precourt, Waleri Rjumin, Andrew Thomas
◄  Vorher / nachher  ►
STS-90STS-95

STS-91 (englisch Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttle Discovery (OV-103) der NASA. Der Start erfolgte am 2. Juni 1998. Es war die 91. Space-Shuttle-Mission, der 24. Flug der Raumfähre Discovery, der elfte und letzte Flug im Rahmen des Shuttle-Mir-Programms und die neunte und letzte Kopplung einer US-Raumfähre an die Raumstation Mir.

Mannschaft

Mir-Crew Rückflug

(nach einer Flugzeit von 140 Tagen, 15 Stunden und 12 Minuten zur Erde zurückgekehrt; Hinflug mit STS-89)

Missionsbeschreibung

Beim letzten Flug eines US-Shuttles zur russischen Raumstation Mir stand der Materialtransport erneut im Vordergrund. Außerdem wurde Andrew Thomas, der siebente Astronaut, der an Bord einer russischen Raumstation lebte und arbeitete, abgeholt. Mit ihm wurden auch viele wissenschaftliche Proben und einige Apparaturen zurück zur Erde gebracht, darunter ein System zur Messung von minimalen Beschleunigungen durch die Bewegungen der Raumfahrer an Bord (Space Acceleration Measurement System) und ein Zellkulturexperiment zur Beobachtung der langfristigen Entwicklung bestimmter Zelltypen in der Schwerelosigkeit (CoCulture). Während der Kopplungsphase am Kopplungsmodul der Mir wurden außerdem Luft- und Wasserproben genommen, um die Veränderung der Umweltbedingungen an Bord der Station ermitteln zu können. Nach dem Abkoppeln von der Station Mir wurde von der Discovery aus nach einem grün fluoreszierenden Gas Ausschau gehalten, dass in das beschädigte Modul Spektr gepumpt worden war. Dadurch wollte man herausfinden, wo genau sich die Lecks befanden.

Wichtige wissenschaftliche Nutzlasten an Bord der Discovery waren das Alpha Magnetic Spectrometer (AMS), ein Gerätekomplex zur Erforschung von Verbrennungsprozessen in der Schwerelosigkeit (Solid Surface Combustion Experiment), und ein neuartiges System, das über Inmarsat-Stationen und Satelliten die direkte Kommunikation via Telefon, Fax und Datenübermittlung zwischen den Astronauten und Wissenschaftlern auf der Erde erlauben sollte. Aufgrund technischer Schwierigkeiten konnte dieses System jedoch nicht eingesetzt werden. Ähnliche Probleme hatte man auch mit der Ku-Band-Antenne der Raumfähre, so dass keine Fernsehübertragungen möglich waren. Außerdem mussten die Messwerte des AMS dadurch weitgehend aufgezeichnet werden. Die Auswertung erfolgte auf der Erde, erbrachte aber nicht den Nachweis von Antimaterie in der Höhenstrahlung. Insgesamt wurden etwa 3 Millionen Heliumatome detektiert. Darunter befand sich aber kein einziges Antiatom. Ohnehin wurde das AMS bei der Discovery-Mission nur getestet. Der langfristige Einsatz eines solchen Teilchendetektors wurde auf der Internationalen Raumstation mit AMS-2 realisiert. Zwei erstaunliche Ergebnisse erbrachte das Experiment aber. Es gibt im erdnahen Raum viermal so viele Positronen wie Elektronen. Bisher hatte man angenommen, dass diese Teilchen gleich häufig vorkommen. Außerdem werden langsame Protonen, die von der Sonne stammen, zunächst für längere Zeit im Magnetfeld 2.000 Kilometer um den Äquator festgehalten, bevor sie zu den Polen fliegen.

Mehrfach wurde das Space Vision System verwendet, um Arbeiten mit dem Manipulatorarm zu erleichtern. Über mehrere Kameras und Messpunkte in der Ladebucht und an der Spitze des Robotarmes wird in einem Laptop ein virtuelles Abbild der Ladebuchtumgebung erzeugt. Hier lassen sich Abstände genauer ermitteln als durch den Blick aus dem Fenster. Beobachtungsobjekt war zunächst die Außenhaut einiger Module der Raumstation Mir, später ein Leck in einem Wassertank des Energiesystems.

Erstmals startete ein Space Shuttle mit einem neuen Haupttank (Super Lightweight External Tank), der aus einer Aluminium-Lithium-Legierung besteht. Durch eine wabenartige Struktur seiner Oberfläche ist er zwar leichter, dennoch etwa 30 % stabiler als das bisherige Modell. Außerdem kann dadurch die maximale Nutzmasse des Space Transportation Systems um etwa 3,5 Tonnen gesteigert werden. Die Discovery landete planmäßig in Florida.

Siehe auch

Weblinks

Commons: STS-91 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Space Shuttle Columbia launching.jpg
The April 12 launch at Pad 39A of STS-1, just seconds past 7 a.m., carries astronauts John Young and Robert Crippen into an Earth orbital mission scheduled to last for 54 hours, ending with unpowered landing at Edwards Air Force Base in California.
Mir insignia.svg
MIR Space Station Emblem
STS-91 crew.jpg
STS-91 CREW PORTRAIT (January 1998) --- The final crew members scheduled to visit Russia's Mir Space Station pose for a crew portrait during training at the Johnson Space Center (JSC). Pictured with their helmets in front are astronauts Dominic C. Gorie (left) and Charles J. Precourt. Others, from the left, are Wendy B. Lawrence, Franklin R. Chang-Diaz, Janet L. Kavandi, Valeriy V. Ryumin and Andrew S. W. Thomas. Precourt is mission commander, and Gorie, pilot, for Discovery's summer 1998 mission to Mir. Thomas, who will have been serving as a guest researcher on Mir since late January, will return to Earth with the crew members. Lawrence, Chang-Diaz, Kavandi and Ryumin are all mission specialists. Ryumin represents the Russian Space Agency (RSA). Discovery will carry the single module version of Spacehab for the scheduled nine-day mission.
Sts-91-patch.svg
This is the crew patch for the STS-91 mission – the ninth flight of the Shuttle-Mir Phase One docking missions. The crew will bring back Andrew S. W. Thomas, the last long-duration American crew member flown on the Russian Space Station Mir. This mission marks the end of the Shuttle-Mir Phase One Program and will open the way for Phase Two: construction of the International Space Station (ISS).

The crew patch depicts the rendezvous of the Space Shuttle Discovery with the Space Station Mir. The flags of the United States and Russia are displayed at the top of the patch and both countries are visible on the Earth behind the two spacecraft. The names of the American crew members surround the insignia on the outer areas, with the name of cosmonaut Valeriy Ryumin in Cyrillic at the lower right.

The Alpha Magnetic Spectrometer (AMS) is an international payload planned to fly in the payload bay of Discovery. Two thin golden streams flowing into the AMS represent charged elementary particles. The detection of antimatter in space will help scientists better understand the physics and origins of the universe.