STS-102
Missionsemblem | |||
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Missionsdaten | |||
Mission | STS-102 | ||
NSSDCA ID | 2001-010A | ||
Besatzung | 7 | ||
Start | 8. März 2001, 11:42:09 UTC | ||
Startplatz | Kennedy Space Center, LC-39B | ||
Raumstation | ISS | ||
Ankopplung | 10. März 2001, 06:38:00 UTC | ||
Abkopplung | 19. März 2001, 04:32:00 UTC | ||
Dauer auf ISS | 8d 21h 54min 00s | ||
Landung | 21. März 2001, 07:31:42 UTC | ||
Landeplatz | Kennedy Space Center, Bahn 15 | ||
Flugdauer | 12d 19h 49min 33s | ||
Erdumkreisungen | 201 | ||
Bahnhöhe | 226 – 320 km | ||
Zurückgelegte Strecke | 8,62 Mio. km | ||
Nutzlast | MPLM Leonardo, externe Stauplattform (ESP-1) | ||
Mannschaftsfoto | |||
Besatzung der Space Shuttle-Mission STS-102 (oben), die Crew der ISS-Expedition 1 (unten links) und die Crew der ISS-Expedition 2 (unten rechts). | |||
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STS-102 (englisch Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttle Discovery (OV-103) der NASA. Der Start erfolgte am 8. März 2001. Es war die 103. Space Shuttle Mission, der 29. Flug der Raumfähre Discovery und der 8. Flug eines Shuttle zur Internationalen Raumstation (ISS).
Mannschaft
Shuttle-Besatzung
- James Wetherbee (5. Raumflug), Kommandant
- James Kelly (1. Raumflug), Pilot
- Paul Richards (1. Raumflug), Missionsspezialist
- Andrew Thomas (3. Raumflug), Missionsspezialist
ISS-Crew Hinflug
- Juri Ussatschow ( Russland)(4. Raumflug), Kommandant
- Susan Helms (5. Raumflug), Bordingenieurin
- James Voss (5. Raumflug), Bordingenieur
Ersatz
- Juri Onufrijenko ( Russland) für Ussatschow
- Daniel Bursch und Carl Walz für Helms und Voss
ISS-Crew Rückflug
- William Shepherd (4. Raumflug), Kommandant
- Juri Gidsenko ( Russland) (2. Raumflug), Bordingenieur
- Sergei Krikaljow ( Russland) (5. Raumflug), Bordingenieur
(nach einer Flugzeit von 140 Tagen, 23 Stunden und 39 Minuten zur Erde zurückgekehrt; Hinflug mit Sojus TM-31)
Missionsüberblick
Die Mannschaft lieferte neben weiteren wissenschaftlichen Gerätschaften mit Leonardo erstmals eines der drei italienischen Mehrzweck-Logistikmodule mit Experimenten für das Labormodul Destiny an die im Bau befindliche Internationale Raumstation. Insgesamt war die Discovery fast neun Tage an der Station angedockt, während die Crew mit zwei Ausstiegen (EVAs) Vorarbeiten u. a. für den mit der nächsten Mission (STS-100) ankommenden Roboterarm Canadarm2 leistete. Weiterhin wurde bei diesem Flug die erste permanente ISS-Besatzung durch neues Personal abgelöst. Der erste Ausstieg war mit 8 Stunden und 56 Minuten der bis dahin längste Außenbordeinsatz.
Missionsverlauf
Die Discovery dockte am 10. März, 6.38 Uhr UTC am vorderen Kopplungsaggregat der Internationalen Raumstation an. Zuvor waren die Solarzellenflächen der Station in einer bestimmten Lage arretiert worden. Diese Lage bot die größte Sicherheit, dass die Solarzellen nicht durch Triebwerksabgase des Shuttle beschädigt werden. Hier kam es zu einer einstündigen Verzögerung.
Während der Mission STS-102 fand der erste Wechsel der Besatzung der Internationalen Raumstation statt. Die zweite Crew bestand aus dem russischen Kommandanten Juri Ussatschow und den US-Astronauten Susan Helms und James Voss. Der Transfer fand in mehreren Etappen statt. Zunächst wechselte Juri Ussatschow in die Station und löste den Sojus-Piloten Juri Gidzenko ab. Vier Tage blieben den Kommandanten der ersten und zweiten Stammbesatzung William Shepherd und Juri Ussatschow anschließend für die Übergabe. Dabei sprachen sie über die bisher geleisteten Arbeiten sowie über Besonderheiten und Probleme. Dann standen Entladearbeiten und Installationen im Mittelpunkt.
Mit der Discovery gelangten 7 Racks mit Systemkomponenten und Experimenten in das US-Labormodul Destiny. Zwei Racks enthielten Energiekonverter, die für die Steuerungs- und Experimentiergeräte an Bord der Station verschiedene Spannungen zur Verfügung stellen. Zwei weitere Racks enthielten die Steuerungsanlagen für den kanadischen Manipulatorarm und dessen vier Kameras. Die beiden übrigen Racks umfassten Anlagen zum Betrieb des Ku-Band-Kommunikationssystems sowie eine medizinische Notfallausrüstung. Zu dieser gehörten unter anderem ein Defibrillator und ein Ultraschallgerät. Des Weiteren wechselten 3 wiederverwendbare Stauraumelemente und mehrere Behälter mit Versorgungsgütern in die Station. Schließlich wurde das erste Wissenschafts-Rack in Destiny installiert. Mit der Human Research Facility wird medizinische Forschung betrieben. Die ersten wissenschaftlichen Studien führten die Mitglieder der ISS-Expedition 2 bereits am zweiten Flugtag an Bord der Discovery durch. Beim Hoffmann-Reflex-Experiment wurde die Reaktionsgeschwindigkeit des Rückenmarks untersucht. Ein spezieller Reiz auf die Beinmuskulatur führte zu einer unmittelbaren Reaktion. Aus der Veränderung der Reaktionsdauer während und nach der Anpassung an die Schwerelosigkeit konnte man Rückschlüsse auf die Reizverarbeitung im Rückenmark ziehen. Das Experiment wurde am sechsten Flugtag wiederholt. Anschließend wurde die Apparatur in die Station gebracht, wo weitere Tests folgten.
Alle Racks waren zum Transport in einem in Italien entwickelten und gebauten Logistikmodul (MPLM – MultiPurpose Logistics Module) untergebracht, das bei dieser Mission seinen ersten Einsatz erlebte. Das Leonardo genannte Logistikmodul verfügt über eigene Anlagen zur Belüftung, Kühlung und Beleuchtung. Es ist 6,4 Meter lang, zylindrisch mit einem Durchmesser von 4,6 Metern. Seine Leermasse beträgt etwa 4,1 t. Es kann bis zu 9,1 t Nutzlast in 16 Racks aufnehmen. Maximal 5 Racks können vom Start bis zum Andocken der Raumfähre oder nach dem Abkoppeln bis zur Landung intern mit Energie versorgt werden. Dadurch wurde es möglich, eingefrorene Proben für biomedizinische Experimente zu transportieren. Leonardo verfügt mit Raffaello und Donatello über zwei baugleiche Brüder, von denen allerdings Donatello niemals zum Einsatz kam.
Leonardo wurde am 12. März aus der Ladebucht gehoben und an der Unterseite des ISS-Moduls Unity angedockt. Dazu musste am Vortag der Kopplungsadapter PMA 3 umgekoppelt werden. Dies geschah beim ersten Außenbordeinsatz (Voss und Helms, 8:56 h). Dabei lösten die Astronauten zunächst mehrere Daten- und Stromkabel. Des Weiteren wurde eine Kommunikationsantenne auf der Backbordseite von Unity demontiert, eine Arbeitsplattform auf Destiny angebracht und ein Sockel für den kanadischen Manipulator installiert. Dieser wurde im April mit der Endeavour (STS-100) in den Orbit gebracht. Zum Schluss montierten Voss und Helms einen Kabelkanal für die Versorgungsleitungen zum Manipulator. Die geplanten Arbeiten konnten nicht vollständig ausgeführt werden, da Voss zunächst ein Verbindungsstück verlor. Es wurde durch ein Reserveteil ersetzt.
Nachdem am 12. März James Voss und Sergej Krikaljow die Plätze tauschten und das Logistikmodul geöffnet wurde, begann die gemischte Stationsbesatzung mit dem Entladen des voluminösen „Umzugscontainers“.
Beim zweiten Ausstieg der Mission (6:21 h) brachten Thomas und Richards am 13. März zunächst die Arbeiten von Voss und Helms zum Abschluss, indem sie mehrere Kabel mit dem neu installierten Sockel verbanden. Danach montierten sie eine Lagerplattform auf Destiny und schlossen einen Behälter an die externe Stromversorgung an. Eine elektrische Heizung sorgt dafür, dass hier gelagerte Geräte nicht einfrieren. Thomas und Richards installierten anschließend eine Reserve-Pumpe für den externen Kühlmittelkreislauf. Dann inspizierten sie ein defektes Messgerät für elektrische Ladungen, „erstiegen“ die Spitze des Solarzellenmastes, arretierten hier einen Verriegelungsmechanismus an einem der Backbord-Paneele, überprüften und fotografierten die Außenseite der Station, insbesondere einen defekten Ventilator sowie ein Verbindungsstück.
Am 14. März wechselten der Kommandant der ersten Stammbesatzung, William Shepherd, in die Discovery und Susan Helms in die Station. Danach beteiligten sich alle Raumfahrer am Transport von Versorgungsgütern und Ausrüstungen sowie an der Installation der neuen Anlagen. Aufgrund der Kollisionsgefahr mit dem beim ersten Ausstieg verlorenen Verbindungsteil wurde die erste von drei geplanten Bahnanhebungen um einen Tag vorverlegt. Die weiteren Bahnmanöver erfolgten am 16. und 17. März. Außerdem wurde entschieden, den Flug um einen Tag zu verlängern, damit die Ladung für den Rückflug gleichmäßiger im Logistikmodul untergebracht werden konnte. Rund eine Tonne Müll und Verpackungsmaterial wurde zurück auf die Erde gebracht.
Das wissenschaftliche Programm an Bord der Discovery bestand vor allem aus automatisch ablaufenden biologischen Experimenten von US-amerikanischen Schülern verschiedener Altersgruppen. So waren insgesamt 21 Container mit Saatgut an Bord (Experiment SEEDS), dessen Keimung sich in der Schwerelosigkeit vollzog. Auf der Erde wurde danach das Wachstum dieser Keimlinge mit normalen Tomaten-, Sojabohnen und Getreide-Pflanzen verglichen.
Am 18. März wurde MPLM Leonardo wieder von Unity abgekoppelt und im Laderaum des Shuttle verstaut. Am folgenden Tag legte die Discovery von der Station ab, umrundete sie einmal und entfernte sich dann langsam von ihr. Nach den üblichen Landevorbereitungen, zu denen diesmal auch die Installation dreier Spezialsitze für die Langzeitflieger im Mitteldeck gehörte, landete die Raumfähre bei Nacht auf dem Gelände des Kennedy Space Center.
Siehe auch
Weblinks
- Videozusammenfassung mit Kommentaren der Besatzung (englisch)
- NASA-Missionsüberblick (englisch)
- NASA-Homepage der Mission (englisch)
- NASA-Videos der Mission (englisch)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Mannschaft der Space Shuttle Mission STS-102
Details: Aufgenommen am 21. März 2001 im Labor U.S. Destiny.
Im vorderen Bereich, von links die Kosmonauten Yuri P. Gidzenko und Sergei Krikalev. Die Astronauten William M. (Bill) Shepherd und Susan J. Helms, Kosmonaut Yury V. Usachev und Astronaut James S. Voss. Im hinteren Bereich, von links die Astronauten James M. Kelly, Paul W. Richards, James D. Wetherbee und Andrew S.W. Thomas.Besatzung der Space Shuttle-Mission STS-102 (oben), die Crew der ISS Expedition 1 (unten links) und die Crew der ISS Expedition 2 (unten rechts). Die Besatzung von STS-102 von links nach rechts die Astronauten James M. Kelly (Pilot), Andrew S.W. Thomas (Missionsspezialist), James D. Wetherbee (Kommandant) und Paul W. Richards (Missionsspezialist). Unten links ist die Crew der ISS Expedition 1 zu sehen; von links nach rechts Kosmonaut Sergei Konstantinowitsch Krikaljow (Flugingenieur), Astronaut William M. Shepherd (Kommandant) und Kosmonaut Yuri P. Gidzenko (Soyuz-Kommandant). Unten rechts die Crew der ISS Expedition 2, welche den Astronauten James S. Voss (links), den Kosmonauten Yury V. Usachev (Kommandant) und die Astronautin Susan J. Helms umfasst.
The April 12 launch at Pad 39A of STS-1, just seconds past 7 a.m., carries astronauts John Young and Robert Crippen into an Earth orbital mission scheduled to last for 54 hours, ending with unpowered landing at Edwards Air Force Base in California.
The Leonardo Multi Purpose Logistics Module rests in Discovery's payload bay in this view taken from the International Space Station by a crew member using a digital still camera. To the left of the MPLM you can see a glimpse of External Stowage Platform-1.
The STS-102 crew insignia depicts the International Space Station as it looked when Space Shuttle Discovery was docked. Visible elements include the P6 and Z1 trusses, solar arrays from the Russian segment, 2 Pressurized Mating Adapters, and the Multi Purpose Logistics Module that was temporarily attached to the underside of the Unity Node. The numbers "102" represent the mission tail number. The red, white, and blue ribbons surrounding the space station represent that this is a crew rotation flight. The colors represent the nationalities of the crewmembers (Russian and American). Underneath the ribbons are the flags of the three nations who are the major contributors to the mission (from left to right: Russia, United States, Italy). The names of the 4 permanent crewmembers are displayed in gold around the top of the emblem. Attached to the bottom are six names depicting the six rotating crewmembers (Expedition 2 on top and Expedition 1 on bottom).
he International Space Station (ISS) backdropped against black space was photographed with a digital still camera from the Space Shuttle Discovery on March 18, 2001. It is a standard practice for the shuttle to make a final fly-around of the outpost following unlinking from it. A new crew comprised of cosmonaut Yury V. Usachev and astronauts James S. Voss and Susan J. Helms will spend several months aboard the station.