SS-Stabsscharführer

„Spieß“ Waffen-SS und Wehrmacht
(1938 bis 1945)
SS-Stabsscharführer, deutlich sichtbar „Spieß-Kolbenringe“ an Ärmelaufschlägen
(c) Bundesarchiv, Bild 101I-219-0597-10 / CC-BY-SA 3.0
Hauptfeldwebel (Heer) im Dienstgrad Oberfeldwebel
Ärmelstreifen (auch "Spieß-Kolbenringe") für Stascha der Waffen-SS.

Der SS-Stabsscharführer (kurz: Stascha; Ansprache: Stabsscharführer) war im Deutschen Reich bis zum Jahre 1945 die Dienststellungsbezeichnung für den Dienstposten oder die herausgehobene Verwendung als Kompaniefeldwebel (auch „Spieß“) in einer Kompanie[1] (bis ca. 120 SS-Soldaten) der Waffen-SS. Diese Dienststellungsbezeichnung wurde speziell für die Waffen-SS eingeführt, aber später auch in anderen Bereichen der Schutzstaffel, wie beispielsweise den SS-Totenkopfverbänden, verwendet.

Der SS-Stabsscharführer war dem im Jahre 1938 in der Wehrmacht eingeführten Hauptfeldwebel (kurz: HptFw; umgangssprachlich: "Spieß", auch "Mutter der Kompanie") nachempfunden.

In diese Dienststellung wurden in der Regel dienstältere und erfahrene SS-Oberscharführer oder SS-Hauptscharführer bei entsprechender Eignung und bei Bedarf eingewiesen. Kennzeichen waren zwei parallel aufgenähte, 10 mm breite, silberfarbene Unteroffizierslitzen, die „Kolbenringe“ (Abstand zueinander 5 mm) an beiden Ärmelaufschläge von Uniformjacke, Paraderock und Uniformmantel. Im Kriege gab es zudem auch die Dienststellungsbezeichnung „Stabsscharführer-Diensttuer“. Hierfür gelangten in Ausnahmefällen auch SS-Scharführer (vergleichbar dem heutigen Stabsunteroffizier OR-5) zum Einsatz.

Besonderheiten

In der Hierarchie der Waffen-SS war der Stabsscharführer üblicherweise der dienstälteste Unteroffizier im Kompaniebereich (vor 1935 SS-Sturm), eine der Kompanie in Heer und Luftwaffe vergleichbare Einheit. Er war dem Spieß, Kompaniefeldwebel bzw. „Hauptfeldwebel-Diensttuer“ vergleichbar.

Siehe auch

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Bereits in der SS-Verfügungstruppe gab es vor allem durch hohe SS-Militärs mit Wehrmachtsprägung gegen den Widerstand Heinrich Himmlers Bestrebungen, Heeresbezeichnungen zu verwenden. Mit Überleitung der Verfügungstruppe zur Waffen-SS deren Aufwuchs zum Massenheer mit mehr als 900.000 Mann und fortschreitender Kriegsdauer wurden (wo immer möglich und sinnvoll) herresübliche Begriffe, Rangabzeichen und Waffenfarben genutzt.

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Statuszeichen HptFw WMacht, NVA und Stascha SS.svg
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Statuszeichen – „Spieß-Litzen“ oder „Spieß-Kolbenringe“ – für herausgehobenen Dienststellung oder Verwendung für dienstältere Feldwebeldienstgrade als Kompaniefeldwebel, umgangssprachlich auch „Mutter der Kompanie“ oder kurz „Spieß“, in Einheiten mit Kompaniestatus.
  • Ausführung: Zwei parallel verlaufende 10mm breite Unteroffizierslitzen, mit ca. 5mm Abstand zueinander, an beiden Ärmelaufschlägen von Uniformteilen, wie beispielsweise Dienstjacke, Paraderock oder Uniformmantel.
    • Wehrmacht 1938-1945: Hauptfeldwebel Heer, Luftwaffe und Küsteneinheiten Kriegsmarine; in der Regel Oberfeldwebel (OR-7) oder Feldwebel (OR-6)
    • Waffen-SSW 1938-1945: SS-Stabsscharführer; in der Regel SS-Hauptscharführer (OR-7) oder SS-Oberscharführer (OR-6)
Die doppelten Ärmeltressen kamen nach 1945 in Fortfall. Die Hauptfeldwebel der Nationalen Volksarmee (NVA) sowie die Hauptbootsleute der Volksmarine führten sie nicht! Deren Dienststellung machten stattdessen einfache Ärmeltressen kenntlich.
SS Stabsscharfuehrer Insignia.png
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Image of SS-Stabsscharführer Insignia
Bundesarchiv Bild 101I-219-0597-10, Josef Niemitz.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 101I-219-0597-10 / CC-BY-SA 3.0
Der Hauptfeldwebel der Wehrmacht wurde 1938 eingeführt und war kein Dienstgrad (im Gegensatz zur Bundeswehr), sondern die Dienststellungsbezeichnung für den Kompaniefeldwebel, auch „Spieß“. Die doppelten Unteroffizierslitzen "Kolbenringe" an beiden Ärmelaufschlägen der Uniformjacke kennzeichnen den Uniformträger als Hauptfeldwebel/Kompaniefeldwebel und damit ranghöchste Verwendung für einen Portepee-Unteroffizier in einer Kompanie oder vergleichbaren militärischen Einheit von Heer oder Luftwaffe. Gemäß Rangabzeichen der Schulterklappe hatte der abgebildete Militärangehörig hier zudem den Rang eines Oberfeldwebels. Der vergleichbare Dienstposten in der Waffen-SS trug die Bezeichnung SS-Stabsscharführer.