SS-N-3 Shaddock
SS-N-3 Shaddock | |
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Allgemeine Angaben | |
Typ | Marschflugkörper |
Heimische Bezeichnung | P-35 Progress |
NATO-Bezeichnung | SS-N-3 Shaddock |
Herkunftsland | Sowjetunion |
Hersteller | OKB-52 Tschelomei |
Entwicklung | 1954 |
Indienststellung | 1959 |
Einsatzzeit | im Dienst |
Technische Daten | |
Länge | 10,00 m (mit Booster) |
Durchmesser | 900 mm |
Gefechtsgewicht | 4500 kg (ohne Booster) |
Spannweite | 2600 mm |
Antrieb Erste Stufe Zweite Stufe | 2 Feststoffbooster MRC-26 Turbojet |
Geschwindigkeit | Mach 1,2–1,5 (ja nach Version) |
Reichweite | 300–650 km |
Ausstattung | |
Lenkung | Trägheitsnavigationsplattform, |
Zielortung | Funkkommando, später aktive Radarzielsuche |
Gefechtskopf | 630–800 kg Hohlladung oder Nukleargefechtskopf 20, 100, 200, 650 kt |
Waffenplattformen | Schiffe, U-Boote, Fahrzeuge |
Listen zum Thema |
Die P-35 Progress ist eine Schiffs- und U-Boot-gestützte Anti-Schiffs-Lenkwaffe aus sowjetischer/russischer Produktion. Der GRAU-Index lautet 4K34 und der NATO-Codename SS-N-3 Shaddock.
Entwicklung
Die SS-N-3 wurde zur Bekämpfung von Flugzeugträgergruppen und Seekriegsverbänden konzipiert. Ebenso wurde eine Variante für den Angriff auf Landziele hergestellt. Die Entwicklung im Konstruktionsbüro OKB-52 Tschelomei (später: NPO Maschinostrojenija) begann im Jahre 1954. Im Juni 1959 wurden die ersten Systeme bei den sowjetischen Marinestreitkräften eingeführt. Folgende Schiffsklassen wurden mit der SS-N-3 ausgerüstet:
- Kreuzer der Kynda-Klasse mit je acht Lenkwaffen (plus acht in Reserve)
- Kreuzer der Kresta-I-Klasse mit je vier Lenkwaffen
- U-Boote der Echo-Klasse I mit je sechs Lenkwaffen
- U-Boote der Echo-Klasse II mit je acht Lenkwaffen
- U-Boote der Juliett-Klasse mit je vier Lenkwaffen
- U-Boote der Whiskey-Klasse mit je zwei (Projekt 644, Whiskey Twin Cylinder) beziehungsweise vier (Projekt 665, Whiskey Long Bin) Lenkwaffen
Varianten
SS-N-3A Shaddock auf Überwasserschiffen stationiert
- P-5 Pjatjorka: (4K34) Marschflugkörper für den Angriff auf Landziele. Mit barometrischem Höhenmesser. CEP: 3000 m. Reichweite 430–650 km.
- P-5D Pjatjorka: (4K95D) Verbesserte P-5 mit Funk-Höhenmesser und Dopplerradar. Eingeführt 1962. Reichweite 400–600 km.
- P-5K Pjatjorka: (4K95K) Prototyp mit neuer Trägheitsnavigationsplattform. Reichweite 500 km.
SS-N-3B Sepal auf Überwasserschiffen und U-Booten stationiert
- P-35 Progress: (4K44) Marschflugkörper für den Angriff auf Landziele eingeführt 1962. CEP: 1000 m. Reichweite 460–600 km.
- P-35K Progress: (4K44K) Anti-Schiff-Lenkwaffe. Reichweite 450 km.
SS-N-3C Shaddock auf U-Booten stationiert
- P-6 Progress: (4K48) Seezielflugkörper. Erste Version der P-6. Entwicklung eingestellt. Reichweite 380–400 km.
- P-6M Progress: (4K48M) Serienversion der P-6. Reichweite 400 km.
- P-6 Progress: (4K88) Verbesserte P-6 mit System für Daten-Updates während des Marschfluges. Eingeführt 1964. Reichweite 400–450 km.
- P-6D Progress: Verbesserte P-6
- P-7 Progress: Marschflugkörper für Unterwasserstarts für den Angriff auf Landziele. Reichweite 1.000 km. Entwicklung eingestellt.
- P-7D Progress: P-7 mit System für Daten-Updates während des Marschfluges. Reichweite 400–650 km.
- P-7K Progress: Verbesserte P-7 mit Radar-Höhenmesser. Reichweite 400–650 km.
SS-C-1A Shaddock zur Küstenverteidigung
- P-5S Pjatjorka / FKR-2: (S-5 Redut) (FKR-2 = Frontowaja krylataja raketa, Frontflügelrakete) Landgestützte Version der P-5, Starter wird auf achträdrigen ZIL-135K-Fahrzeugen transportiert. Reichweite 350 km.
- P-35B Progress: (4K44B, S-35). Reichweite 450–600 km. Installiert auf SPU-35B oder SPU-35V Fahrzeugen.
- P-55 Progress: Weiterentwicklung der P-35B. Nur Prototyp.
- FKR-2M (2K17M), 9K74 / 4M44: Weiterentwicklung der FKR-2. Nur Prototyp.
SS-C-1B Sepal zur Küstenverteidigung
- 4K44 Utjos: Stationäre Ausführung der FKR-2. Verbunkerte Stellungen auf der Krim (Objekt 100, 44° 27' 5" N, 33° 39' 9" E bzw. N 44° 29' 38" E 33° 38' 20") und auf der Insel Kildin (Objekt 101, 69° 21' 48" N, 34° 13' 37" E bzw. 69° 21' 50" N, 34° 4' 50" E) östlich der Kola-Bucht.
Technik
Primär dient die SS-N-3 zur Bekämpfung von Schiffzielen sowie Flächenzielen auf dem Festland. Die Lenkwaffen sind in großen Stahlbehältern auf dem Schiffsdeck untergebracht und werden direkt aus diesen gestartet. Beim Start befördern zwei Raketenbooster die Lenkwaffe aus dem Startrohr. Unmittelbar nach dem Verlassen des Startbehälters entfalten sich die Flügel. Nach dem Ausbrennen der Raketenbooster werden diese abgeworfen und das Turbojet-Triebwerk zündet. Die Flugkörper können einzeln oder in Serie gestartet werden. Für die Startvorbereitung werden rund 12 bis 18 Minuten benötigt. Die zweite Salve kann innerhalb von 4 bis 6 Minuten gestartet werden. Ein Trägerschiff kann gleichzeitig vier Lenkwaffen steuern und mit Zieldaten versorgen. Folgende zwei Angriffsprofile sind möglich:
- Low-Low: Tiefflug mit Mach 0,9–1,0 in einer Höhe von 400–1000 m (je nach Version). Einschlag im Ziel auf Wasserhöhe. Reichweite 300 km.
- Low-High: Marschflug mit Mach 1,5 in einer Höhe von 4000–7000 m (je nach Version). Sturzflug in einem Winkel von 45° auf das Ziel. Einschlag im Ziel auf Wasserhöhe. Reichweite 460–650 km.
Verbreitung
- Angola – Version zur Küstenverteidigung (im Einsatz)[1]
- Jugoslawien – Version zur Küstenverteidigung (Status unbekannt)
- Indonesien – Version auf Schiffen und zur Küstenverteidigung (ausgemustert)
- Polen – Version zur Küstenverteidigung (ausgemustert)
- Russland – Version zur Küstenverteidigung (SS–C–1A und SS–C–1B) (im Einsatz)
- Syrien – Version zur Küstenverteidigung (im Einsatz)
- Ukraine – Version zur Küstenverteidigung (im Einsatz)
- Vietnam – Version zur Küstenverteidigung (im Einsatz)
Quellen
- ↑ International Institute for Strategic Studies: The Military Balance 2021. 121. Auflage. Taylor and Francis, 2021, ISBN 978-1-03-201227-8, S. 448–449.
- Russian/Soviet Sea–based Anti-Ship Missiles. DTIG – Defense Threat Informations Group, Nov 2005
- Jane's Naval Weapon Systems Edition 1993. Jane’s Verlag
- Jane's Strategic Weapon Systems Edition 1998. Jane’s Verlag
Weblinks
- Russian/Soviet Sea-based Anti-Ship Missiles
- www.globalsecurity.org
- www.vectorsite.net (Memento vom 14. März 2007 im Internet Archive)
- www.testpilot.ru (Bilder P-6 Progress)
- www.testpilot.ru (Bilder P-35 Bazalt)
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
bendera Indonesia
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Vexillum Ucrainae
Autor/Urheber: Leonidl, Lizenz: CC BY-SA 3.0
A Soviet anti-ship cruise missile P-5 on display at the Central Armed Forces Museum (Moscow).
Autor/Urheber: User:Raboe001, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Die Abschussrohre für die Raketen