SS-Ehrendegen

Ehrendegen Reichsführer SS mit Scheide
(c) Bundesarchiv, Bild 102-17311 / CC-BY-SA 3.0
Nutzung des SS-Degens als Parade- bzw. Zeremonienwaffe

Der Ehrendegen Reichsführer SS, kurz auch SS-Ehrendegen oder SS-Degen, galt im Dritten Reich als Ehrenwaffe der Schutzstaffel. Neben dem Degen gab es auch den SS-Ehrenring und den SS-Ehrendolch. Die Verleihung dieser privaten Auszeichnungen hatte nach einem von Heinrich Himmler persönlich verfügten Regelwerk zu erfolgen.

Einführung und Verleihung

Der SS-Ehrendegen wurde 1936 auf Weisung Himmlers eingeführt und war den Parade- bzw. Zeremonien-Degen, die traditionell in Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine verwendet wurden, nachempfunden. Der Degen wurde in der Regel zur Paradeuniform getragen, konnte aber auch, wie zahlreiche Bilddokumente belegen, zur Dienst- und Ausgehuniform getragen werden.

Im Gegensatz zum SS-Ehrendolch gab es für die Verleihung keine exakten Regeln. Maßgeblich hingegen war hierfür ausschließlich Himmlers Gewogenheit und Huld. Der SS-Ehrendegen wurde nur an Angehörige der Schutzstaffel vom SS-Untersturmführer aufwärts vergeben. Absolventen der SS-Junkerschulen erhielten den Degen anlässlich ihrer erfolgreichen Ausbildung zum SS-Führer und trugen diesen bei ihrer Vereidigung zum SS-Untersturmführer das erste Mal.

Der Degen galt als Indikator, wen Himmler zu den Förderungswürdigsten der SS zählte. Mit der Höhe des SS-Ranges stieg auch für Angehörige der Allgemeinen SS die Wahrscheinlichkeit, in den Kreis der Degeninhaber aufzusteigen.

Bis 1945 hatten vom SS-Führerkorps 362 SS-Standartenführer (von 621), 236 SS-Oberführer (von 276), 88 SS-Gruppenführer (von 96), 91 SS-Obergruppenführer (von 92) und alle vier SS-Oberst-Gruppenführer den Ehrendegen verliehen bekommen.[1]

Die Verwendung des Degens durch Führer und Unterführer anlässlich der Vereidigung von SS-Anwärtern wurde bis Kriegsende weitgehend beibehalten.

Aussehen und Gestaltung

Grundsätzlich wurden Degen in Zwangsarbeit in Konzentrationslagern[2] für SS-Führer und für SS-Unterführer gefertigt, wobei jene der Unterführer weniger aufwendig gestaltet waren. Sie besaßen einen einfachen D-förmigen Bügel, der von der Parierstange bis zum Griff verlief. Der Griff war aus schwarzem Holz gefertigt und trug die SS-Runen. Die Degenscheide war ebenfalls schwarz und dekorativ verziert. Die metallene Degenscheide wurde durch ein Aluminium-Gehänge getragen.

Weblinks

Commons: SS-Ehrendegen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf – Die Geschichte der SS. Weltbild-Verlag, Augsburg 1992, S. 141. Höhne zitiert auf S. 550 Achim Besgen: Der stille Befehl. Medizinalrat Kersten und das Dritte Reich, Nymphenburger Verlagshandlung, München 1960, S. 75.
  2. Klaus Wiegrefe: Das »Wagnis Auschwitz«. In: Spiegel Online. 1. Juni 1997, abgerufen am 17. Februar 2024.

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Autor/Urheber: Rama, Lizenz: CC BY-SA 2.0 fr
Ehrenwaffe des Dritten Reichs bis 1945, hier „SS-Ehrendegen“ mit Handgriff und Degenscheide.
Bundesarchiv Bild 102-17311, Berlin-Lichterfelde, Hitler bei Leibstandarte.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 102-17311 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Der Führer besichtigt die Leibstandarte "Adolf Hitler" in der ehemaligen Kadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde! Der Führer beim Abschreiten der Front der angetretenen Leibstandarte.
Neben ihm der Kommandeur Obergruppenführer Sepp Dietrich.