SP Kanton Bern
Die Sozialdemokratische Partei des Kantons Bern – kurz: SP Kanton Bern – ist die zweitgrösste Kantonalsektion der SP Schweiz. Sie umfasst 7 Regionalverbände, über 120 Ortssektionen und rund 6'500 Mitglieder (Stand Oktober 2023). Die SP Kanton Bern wurde 1905 gegründet. Das Co-Präsidium teilen sich seit November 2022 Grossrätin Anna Tanner aus Biel und Grossrat Ueli Egger aus Hilterfingen.
SP Kanton Bern | |
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Gründungsdatum: | 1. Mai 1905 |
Präsidium: | Ueli Egger, Anna Tanner |
Vizepräsidium: | Manuela Kocher-Hirt, Maurane Riesen, Michael Grossenbacher, Stefan Jordi |
Generalsekretär: | David Stampfli |
Mitglieder: | ca. 6'500 (Stand: Oktober 2023) |
Wähleranteil: | 22,2 % (Stand: Wahlen 2018) |
Fraktion (BV): | SP-JUSO-PSA Fraktion, 39 Mitglieder |
Fraktionspräsident: | Stefan Jordi |
Hausanschrift: | SP Kanton Bern Monbijoustrasse 61 Postfach 2947 3001 Bern |
Website: | www.spbe.ch |
Profil
Das aktuelle Parteiprogramm der SP Kanton Bern wurde 2007 beschlossen. Nach diesen Grundsätzen strebt die Partei eine gerechte Gesellschaft an. Sie setzt sich für einen starken Rechtsstaat ein, weil allein dieser schwache Mitglieder der Gesellschaft schützen und dafür sorgen könne, dass die Regeln von allen eingehalten werden. Die SP Kanton Bern steht für einen zweisprachigen Kanton ein, der die Brückenfunktion zwischen der deutsch- und der französischsprachigen Schweiz aktiv wahrnimmt.
Zentrale Werte der Partei sind, wie für die SP Schweiz, Chancengleichheit und materielle Gerechtigkeit als Grundlagen für die gesellschaftliche Vielfalt. Die Menschen sollen unabhängig von Religion, Herkunft, Nationalität, Geschlecht oder wirtschaftlichen Verhältnissen Entfaltungsmöglichkeiten erhalten. Jeder Mensch habe Anspruch auf die gleichen Voraussetzungen, sein Glück finden zu können.[1]
Organisation
Parteileitung
Die Parteileitung führt das Tagesgeschäft der SP Kanton Bern mit der Planung und Organisation von Veranstaltungen und Gremien, mit der Medienarbeit und den Kontakten zu anderen Organisationen. Sie umfasst das Parteipräsidium, das Vizepräsidium und das Fraktionspräsidium sowie das Parteisekretariat.[2]
Geschäftsleitung
Die Geschäftsleitung ist zuständig für die strategische Führung der SP Kanton Bern. Sie entscheidet über politische Richtlinien sowie Abstimmungs- und Wahlkampagnen. Sie setzt sich aus der Parteileitung, den SP-Regierungsmitgliedern und vom Parteitag gewählten Mitgliedern zusammen.[3]
Parteitag
Der Parteitag ist das oberste Organ der SP Kanton Bern. Seine Beschlüsse sind für die Mitglieder, die Sektionen und die Regionalverbände verbindlich. Parteitage sind öffentlich und finden 3–4 Mal pro Jahr statt.
Sektionen
Die SP Kanton Bern besteht aus über 110 Ortssektionen. Diese repräsentieren meistens eine politische Gemeinde, in manchen Fällen auch mehrere. Die SP Stadt Bern und die SP Stadt Biel ihrerseits setzen sich aus mehreren Sektionen zusammen.[4]
Mitglieder
Die SP Kanton Bern umfasst rund 6'500 Mitglieder (Stand Oktober 2023). Üblicherweise gehört ein Mitglied zur Sektion der entsprechenden Wohngemeinde. Die Mitglieder bestimmen via Sektion, Regionalverband und Parteitag die Politik der SP Kanton Bern.
Personen
Ständerat
- Hans Stöckli (seit 2011)
Nationalrat
- Matthias Aebischer (seit 2011)
- Tamara Funiciello (seit 2019)
- Nadine Masshardt (seit 2013)
- Flavia Wasserfallen (seit 2018)
Regierungsrat
- Evi Allemann (seit 2018)
- Christoph Ammann (seit 2016)
Grosser Rat
Die SP-JUSO-PSA Fraktion im Grossen Rat des Kantons Bern umfasst 34 Personen in der Legislatur 2022–2024. Ein Fraktionsmitglied entfällt auf den Parti Socialiste Autonome. Fraktionspräsident ist seit 2021 Grossrat Stefan Jordi aus Bern.[5]
Grossratspräsidium
Alle Grossratspräsidien der SP:[6]
- 1922 / 1923 Robert Grimm, Bern
- 1925 / 1926 Oskar Schneeberger, Bern
- 1928 / 1929 Ernst Jakob, Port
- 1931 / 1932 Ernst Bütikofer, Bern
- 1935 / 1936 Konrad Ilg, Bern
- 1938 / 1939 Hermann Hulliger, Heimberg
- 1941 / 1942 Robert Bratschi, Bern
- 1944 / 1945 Friedrich Meyer, Roggwil
- 1947 / 1948 Karl Geissbühler, Liebefeld
- 1950 / 1951 Walter Stünzi, Thun
- 1953 / 1954 René Vuilleumier, Tramelan
- 1956 / 1957 Reynold Tschäppät, Bern
- 1959 / 1960 Walter König, Biel
- 1962 / 1963 Adolf Blaser, Urtenen
- 1965 / 1966 Ernst Bircher, Bern
- 1968 / 1969 Guido Nobel, Biel
- 1971 / 1972 Hans Mischler, Bern
- 1974 / 1975 Kurt Meyer, Roggwil
- 1977 / 1978 Theodor Lehmann, Bolligen
- 1980 / 1981 Walter Stoffer, Biglen
- 1983 / 1984 René Bärtschi, Heiligenschwendi
- 1986 / 1987 Margrit Schläppi-Brawand, Unterseen
- 1989 / 1990 Otto Krebs, Twann
- 1993 / 1994 Peter Bieri, Oberdiessbach
- 1997 / 1998 Roland Seiler, Moosseedorf
- 2001 / 2002 Barbara Egger-Jenzer, Bremgarten
- 2005 / 2006 Thomas Koch, Laupen
- 2009 / 2010 Chantal Bornoz Flück, La Heutte
- 2013 / 2014 Bernhard Antener, Langnau i. E.
- 2017 / 2018 Ursula Zybach, Spiez
- 2021 / 2022 Hervé Gullotti, Tramelan
Geschichte
Eine kurze Chronologie zur SP Kanton Bern:[7]
- 1888 Gründung der SP Schweiz
- 1890 Gründung des Kantonalverbandes Bernischer Grütli- und Arbeitervereine
- 1902 Der Kantonalverband Bernischer Grütli- und Arbeitervereine tritt der SP Schweiz bei
- 1905 Aufgrund der überarbeiteten Statuten wird aus dem Kantonalverband die Sozialdemokratische Partei des Kantons Bern
- 1912 Eröffnung des kantonalen SP-Parteisekretariats in der Stadt Bern
- 1935 Die SP wird bei den Nationalratswahlen zur wähler- und sitzstärksten Partei im Kanton Bern
- 1938 Robert Grimm und Georges Moeckli werden die ersten sozialdemokratischen Regierungsräte im Kanton Bern
- 1946 Bei den Grossratswahlen wird die SP zur wählerstärksten Partei im Kanton Bern
- 1946 Fritz Giovanoli holt den dritten Regierungsratssitz für die SP
- 1948 Gründung der Sozialdemokratischen Frauengruppe des Kantons Bern
- 1948 Georges Moeckli wird zum ersten Berner Sozialdemokrat im Ständerat
- 1968 Mit Unterstützung der SP wird im Kanton Bern das Frauenstimmrecht angenommen
- 1974 Marie Boehlen und Ruth Hamm werden als erste SP-Frauen in den Grossen Rat gewählt
- 1975 Gründung des Parti socialiste du Jura bernois nach der Abspaltung des nördlichen Juras
- 1987 Erstmals treten die SP-Frauen bei den Nationalratswahlen mit einer eigenen Liste an und holen zwei Sitze
- 1992 Mit Dori Schär wird die erste SP-Frau Berner Regierungsrätin
- 2003 Simonetta Sommaruga wird als erste SP-Frau Berner Ständerätin
- 2006 Zusammen mit den Grünen holt die SP Kanton Bern die Mehrheit im Berner Regierungsrat
- 2010 Simonetta Sommaruga wird zur ersten Berner Bundesrätin
- 2016 In einer Ersatzwahl geht die rotgrüne Mehrheit im Regierungsrat verloren
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Parteiprogramm. Abgerufen am 31. Juli 2017.
- ↑ Aktuelle Parteileitungsmitglieder der SP Kanton Bern.
- ↑ Aktuelle Geschäftsleitungsmitglieder der SP Kanton Bern.
- ↑ Übersicht der Sektionen der SP Kanton Bern.
- ↑ Alle Fraktionsmitglieder der SP Kanton Bern
- ↑ Webseite des Grossen Rats. Abgerufen am 4. August 2017.
- ↑ Klassenkampf(rethorik) und Reformpolitik: 100 Jahre SP Kanton Bern, h.e.p. verlag ag, Bern 2005.