SM U 80

SM U 80
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Deutsches Reich
Baudaten
U-Boot-Typ:Einhüllen-Hochsee-Boot
Kriegsauftrag E/UE
Serie:U 75 – U 80
Bauwerft:Vulkan, Hamburg
Baunummer:62
Stapellauf:22. April 1916
Indienststellung:6. Juni 1916
Technische Daten
Verdrängung:755 Tonnen (über Wasser)
832 Tonnen (unter Wasser)
Länge:56,80 m
Breite:5,90 m
Tiefgang:4,86 m
Druckkörper ø:5,00 m
max. Tauchtiefe:50 m
Tauchzeit:40–50 s
Antrieb:Dieselmotoren 900 PS
E-Maschinen 800 PS
Geschwindigkeit:9,9 Knoten (über Wasser)
7,8 Knoten (unter Wasser)
Bewaffnung:1 × Bugtorpedorohr (Backbord)
1 × Hecktorpedorohr (Steuerbord)
(4 Torpedos im Oberdeck)
1 × 10,5-cm-Deckgeschütz
2 × Heckminenrohr
(38 Seeminen)
Einsatzdaten
Kommandant:
  • Gustav Amberger
  • Alfred von Glasenapp
  • Karl Koopmann
  • Karl Scherb
Besatzung (Sollstärke):4 Offiziere
28 Mannschaften
Einsätze:16
Erfolge:25 versenkte Handelsschiffe
1 versenktes Kriegsschiff
Verbleib:Am 16. Januar 1919 an Großbritannien ausgeliefert. 1922 in Swansea abgewrackt.

SM U 80 war ein diesel-elektrisches Minen-U-Boot der Klasse UE der deutschen Kaiserlichen Marine. Es kam im Ersten Weltkrieg zum Einsatz.

Bewaffnung und Motorisierung

Die Hauptaufgabe von U 80 war das Legen der Seeminen, von denen bis zu 38 Stück im Bootsinneren transportiert werden konnten. Sie wurden über zwei Auslassrohre im Bootsheck verlegt. Es handelte sich somit nicht primär um ein U-Boot für Torpedoangriffe. Es war verglichen mit anderen Hochsee-U-Booten relativ schwach motorisiert. Selbst die Überwassergeschwindigkeit blieb im einstelligen Bereich. Die Torpedobewaffnung diente vorrangig zur Selbstverteidigung.

Einsätze

U 80 lief am 22. April 1916 bei der Vulkan-Werft in Hamburg mit der Baunummer 62 vom Stapel und wurde am 6. Juni 1916 in Dienst gestellt. Ab Ende August 1916 war das U-Boot der I. U-Boot-Flottille und dort der 1. U-Boot-Halbflottille zugeordnet.[1]

U 80 führte während des Ersten Weltkriegs 16 Operationen im östlichen Nordatlantik, meist um die britischen Inseln, durch.[2] Dabei wurden 25 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 48.880 BRT sowie ein Kriegsschiff mit 1.025 BRT versenkt.[3] Unter den zivilen Schiffen befanden sich sowohl Fahrzeuge kriegführender Mächte als auch neutraler Staaten.[4]

Das größte von U 80 versenkte Schiff war der britische Hilfskreuzer Laurentic mit knapp 15.000 BRT.[5] Das ehemalige Passagierschiff sank am 25. Januar 1917 nördlich von Irland, etwa zwischen Fanad und Malin Head, nachdem es auf von U 80 gelegte Minen gelaufen war. Die Laurentic befand sich auf einer Fahrt von Liverpool nach Halifax und hatte 35 Tonnen Gold für die Regierung der Vereinigten Staaten an Bord. Bei dem Untergang starben rund 350 Menschen.[6]

Das britische Passagierschiff Celtic war mit über 20.000 BRT noch größer und fuhr ebenfalls auf eine von U 80 gelegte Mine. Bei dem Minentreffer, der sich am 15. Februar 1917 südlich der Isle of Man ereignete, wurde die Celtic jedoch nur beschädigt.[7]

Am 1. März 1917 fiel mit dem britischen Zerstörer HMS Pheasant auch ein reines Kriegsschiff der Royal Navy den Minen von U 80 zum Opfer. Der Zerstörer erlitt den Minentreffer westlich der Orkney-Inseln und ging mit der gesamten Besatzung von 88 Mann unter.[8]

Verbleib

Am 16. Januar 1919 wurde U 80 als Kriegsbeute an das Vereinigte Königreich ausgeliefert. Das Boot wurde 1922 in der walisischen Stadt Swansea abgewrackt.[9]

Kommandanten

  • Kapitänleutnant Alfred von Glasenapp – 6. Juni 1916 bis 31. Juli 1917
  • Kapitänleutnant Gustav Amberger – 1. August 1917 bis 30. Oktober 1917
  • Kapitänleutnant Karl Scherb – 31. Oktober 1917 bis 22. Dezember 1917
  • Kapitänleutnant Karl Koopmann – 23. Dezember 1917 bis 11. November 1918

Einzelnachweise

  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 136.
  2. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 123.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 68.
  4. uboat.net: WWI U-boat Successes – Ships hit by U 80 (engl.)
  5. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 119.
  6. uboat.net: Ships hit during WWI – Laurentic (engl.)
  7. uboat.net: Ships hit during WWI – Celtic (engl.)
  8. uboat.net: Ships hit during WWI – HMS Pheasant (engl.)
  9. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 90.

Literatur

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-86070-036-7.

Weblinks

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