Zieten (Schiff, 1876)

Zieten
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypTorpedofahrzeug
BauwerftThames Ironworks and Shipbuilding and Engineering Company, London
Baukosten1,635 Mio. Mark
Kiellegung1875
Stapellauf9. März 1876
Indienststellung1876
Verbleib1921 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge79,4 m (Lüa)
69,5 m (KWL)
Breite8,56 m
Seitenhöhe5,64 m
Tiefgang (max.)4,63 m
VerdrängungKonstruktion: 1.001 t
Maximal: 1.170 t
Vermessung716 BRT
322 NRT
 
Besatzung7 Offiziere und 88–104 Mann
Maschinenanlage
Maschine6 × Zylinderkessel
2 × 2-Zyl.-Verbundmaschine
indizierte
Leistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
1.807 PS (1.329 kW)
Höchst­geschwindigkeit16 kn (30 km/h)
Propeller2 × dreiflügelig ⌀ 3,05 m
Takelung und Rigg
TakelungSchoner
Anzahl Masten2
Segelfläche355 m²
Bewaffnung

Die Zieten war ein Torpedofahrzeug I. Classe, später ein Aviso und Fischereischutzschiff der Kaiserlichen Marine. Das Schiff war benannt nach dem preußischen Husarengeneral Hans Joachim von Zieten („Zieten aus dem Busch“).

Bau und Technische Daten

Die Zieten war ein von der Thames Ironworks and Shipbuilding and Engineering Company Ltd. in London erbautes Eisenschiff mit eisernen Querspanten und acht Abteilungen. Es war 79,4 m über alles lang, 8,56 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,8–4,63 m. Voll ausgerüstet wog es 1170 Tonnen und war mit 716 BRT vermessen. Die Besatzung bestand aus sechs bis sieben Offizieren und zwischen 90 und 104 Mann.

Laufbahn

Die Zieten diente bis 1880 als Torpedofahrzeug zur Erprobung neuentwickelter Torpedos. Ihr Kommandant war dabei ab Mai 1878 der Kapitänleutnant und spätere Großadmiral Alfred Tirpitz, der seit 1877 für die Organisation der neuen Torpedowaffe zuständig war. Am 28. Juli 1880 versenkte Tirpitz mit der Zieten, im Beisein des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, die alte Dampffregatte Barbarossa mit einem scharfen Torpedo, um die Wirkung der neuen Waffe zu demonstrieren.[1]

1881 wurde die Zieten zum Aviso umgebaut. Als nach der Beschießung der ägyptischen Stadt Alexandria durch britische Kriegsschiffe im Juli 1882 die Sicherheit westlicher Ausländer dort bedroht war, wurde die Zieten ins Mittelmeer entsandt, um die dort stationierten deutschen Kanonenboote Habicht und Möwe abzulösen, die deutsche und österreichische Bürger in Ägypten beschützt und in Sicherheit gebracht hatten. Danach wurde das Schiff in der Nord- und Ostsee eingesetzt. Ab 1897 diente die Zieten, als Nachfolger der Meteor, im Fischereischutz in Nordsee und Nordatlantik, wobei sie deutsche Fischereifahrzeuge beschützte, betreute und versorgte und mehrmals ausländische Fischereifahrzeuge in deutschen Hoheitsgewässern aufbrachte.[2]

Im Ersten Weltkrieg wurde das Schiff der Hafenflottille Jade-Weser zugeteilt und wechselte kurz vor Kriegsende zur Vorpostenflottille der Elbe.

Ende

Die Zieten wurde 1919 ausgemustert und 1921 in Wilhelmshaven abgewrackt. Letzter Kommandant war von Dezember 1918 bis Juli 1919 Korvettenkapitän Gerhard von Zitzewitz.

Weblinks

Commons: Zieten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Paul Koch: Albrecht von Stosch als Chef der Admiralität: Skizzen aus den Akten. Mittler und Sohn, Berlin 1903, S. 40.
  2. Siehe z. B. Aus den Reiseberichten S. M. S. Zieten, Fischereikreuzer, in der Nordsee. (1897)

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War Ensign of Germany (1903-1918).svg
War Ensign of the en:German Empire from 1903-1919 (correction of date shown on image which shows 1918). Based on image of coat of arms at [1]. Currently unable to add further details for crown or further details to sceptor due to lack of high-quality images of the coat of arms.