SMS München

München
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypKleiner Kreuzer
KlasseBremen-Klasse
BauwerftAG Weser, Bremen
Baunummer138
Baukosten5.054.000 Mark
Stapellauf30. April 1904
Indienststellung10. Januar 1905
Verbleib25. Oktober 1921 als Ziel gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
111,1 m (Lüa)
110,6 m (KWL)
Breite13,3 m
Tiefgangmax. 5,54 m
VerdrängungKonstruktion: 3.278 t
Maximal: 3.780 t
 
Besatzung288 bis 313 Mann
Maschinenanlage
Maschine10 Marinekessel
2 3-Zyl.-Verbundmaschinen
Maschinen-
leistung
12.205 PS (8.977 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
23,3 kn (43 km/h)
Propeller2 vierflügelig ⌀ 3,9 m
Bewaffnung
  • 10 × Sk 10,5 cm L/40 (1.500 Schuss)
  • 10 × Sk 5,3 cm L/55
  • 2 × Torpedorohr ⌀ 45,0 cm (5 Schuss)
Panzerung
  • Deck: 20–80 mm
  • Sülle: 100 mm
  • Kommandoturm: 20–100 mm
  • Schilde: 50 mm

Die SMS München war ein Kleiner Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine. Er war das fünfte Schiff der Bremen-Klasse. Die Taufe wurde am 30. April 1904 in Anwesenheit von Prinz Ludwig von Bayern durch den Ersten Bürgermeister Münchens, Hofrat Freiherr von Borscht, vollzogen. Die Indienststellung folgte am 10. Januar 1905.

Friedenseinsätze

Nach Abschluss aller Erprobungen löste die München den Kleinen Kreuzer Nymphe als Versuchsschiff bei der Torpedoinspektion ab. Vom 9. Dezember 1906 bis zum 21. Juni 1907 wurde das Schiff in der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven überholt. Danach wohnte der Kaiser auf der München der Vorführung des Unterseebootes U 1 bei. Im August und September 1908 gehörte der Kreuzer zur III. Aufklärungsgruppe, die aus Reserveeinheiten bestand und nahm an den Herbstmanövern teil. Im Februar 1910 rammte das Torpedoboot S 122 die München in Höhe des Maschinenraums.

Kriegseinsätze

Im Ersten Weltkrieg gehörte die München ab dem 25. August 1914 zur IV. Aufklärungsgruppe. Zu Anfang in der Ostsee eingesetzt, wurde sie drei Tage später während des Gefechtes bei Helgoland mit der Danzig durch den Nord-Ostsee-Kanal in die Nordsee verlegt. Es folgten diverse Vorstöße sowie die Teilnahme am Gefecht auf der Doggerbank am 24. Januar 1915. Danach wurde die München wieder in die Ostsee verlegt. Dort unternahm das Schiff mehrere Vorstöße in die Nähe der Insel Gotland. Hierbei kam es zu Gefechtsberührungen mit vier russischen Panzerkreuzern. Am 31. Januar 1916 kollidierte die München mit dem deutschen Frachter Moskau von der Hanseatischen Dampfschiffahrts GmbH, der daraufhin sank. Am 10. März 1916 wurde die München wieder zum Vorpostendienst in die Nordsee beordert.

In der Skagerrakschlacht kam die München am Abend des 31. Mai 1916 mit Einheiten des III. britischen Kreuzergeschwaders ins Gefecht. Sie erhielt dabei zwei 15,2 cm Treffer. Vier Mann fielen. Bei dem anschließenden nächtlichen Rückmarsch gab es ein weiteres Gefecht, diesmal mit dem II. britischen Leichten Kreuzergeschwader. Dabei bekam die München zwei weitere Treffer, was vier Tote und 20 Verwundete zur Folge hatte. Das Schiff wurde in Bremen und Wilhelmshaven repariert und war ab dem 30. Juni 1916 wieder einsatzklar.

Bei einem Vorstoß in die Nordsee erhielt der Kreuzer am frühen Morgen des 19. Oktober 1916 einen Torpedotreffer vom britischen U-Boot E38. Aufgrund schwerer Schäden und des Alters wurde die München nicht repariert. Im November 1916 wurde sie außer Dienst gestellt und der II. Bereitschaft zugeteilt. Ab 1918 fungierte sie als Wohnschiff für die Sundwachschiffe.

Nachkriegszeit

Am 5. November 1919 wurde das Schiff aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und am 6. Juli 1920 als Schiff Q nach Großbritannien ausgeliefert. Dort wurde die München daraufhin am 25. Oktober 1921 als Torpedo-Ziel im Firth of Forth (Position 56 ° 07 '00' N, 02 ° 45 '50' W) versenkt.[1]

Kommandanten

Januar bis März 1905Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Wilhelm Schäfer
März bis Mai 1905Kapitän zur See Ernst Schaefer
Mai bis September 1905Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Friedrich Schulz (in Vertretung)
September 1905 bis März 1906Kapitän zur See Ernst Schaefer
März bis September 1906Korvettenkapitän Ferdinand Thyen
Oktober 1906 bis September 1907Korvettenkapitän Johannes von Karpf
Oktober 1907 bis September 1908Korvettenkapitän Ferdinand Bertram
September 1908 bis März 1910Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Johannes von Karpf
März bis November 1910Korvettenkapitän Ernst-Oldwig von Natzmer
November bis Dezember 1910Kapitänleutnant Paul Wallenberg (in Vertretung)
Dezember 1910 bis September 1912Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Rudolf Bartels
Oktober 1912 bis März 1915Fregattenkapitän / Kapitän zur See Oswald von Studnitz
März bis Dezember 1915Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Hans Carl von Schlick
Dezember 1915 bis März 1916Fregattenkapitän Fritz Rebensburg
März bis September 1916Korvettenkapitän Oskar Böcker
September 1916 bis November 1916Fregattenkapitän Johannes Tietgenns

Literatur

  • Gerhard Koop/Klaus-Peter Schmolke: Kleine Kreuzer 1903–1918, Bremen bis Cöln-Klasse, Band 12 Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine, Bernard & Graefe Verlag, München 2004, ISBN 3-7637-6252-3

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu SMS München in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch).

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SMS München Kieler Förde.jpg
SMS München in der Kieler Förde.
War Ensign of Germany (1903-1918).svg
War Ensign of the en:German Empire from 1903-1919 (correction of date shown on image which shows 1918). Based on image of coat of arms at [1]. Currently unable to add further details for crown or further details to sceptor due to lack of high-quality images of the coat of arms.