Hindenburg (Schiff, 1917)

Hindenburg
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypSchlachtkreuzer
KlasseDerfflinger-Klasse
BauwerftKaiserliche Werft, Wilhelmshaven
Baunummer34
Baukosten59.000.000 Mark
Stapellauf1. August 1915
Indienststellung10. Mai 1917
VerbleibAm 21. Juni 1919 in Scapa Flow selbstversenkt
1930 gehoben, verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge212,8 m (Lüa)
212,5 m (KWL)
Breite29,0 m
Tiefgang (max.)9,57 m
VerdrängungKonstruktion: 26.947 t
Maximal: 31.500 t
 
Besatzung1.182 Mann
Maschinenanlage
Maschine14 × Marinekessel
2 × Marineturbinensatz
Maschinen­leistung72.000 PS (52.956 kW)
Höchst­geschwindigkeit27 kn (50 km/h)
Propeller4 × dreiflügelig ⌀ 4,0 m
Bewaffnung
  • 8 × Sk 30,5 cm L/50 (720 Schuss)
  • 14 × Sk 15,0 cm L/45 (2.240 Schuss)
  • 4 × Flak 8,8 cm L/45 (1.800 Schuss)
  • 4 × Torpedorohr ⌀ 60,0 cm (1 Heck, 2 Seiten, 1 Bug, unter Wasser, 12 Schuss)
Panzerung
  • Gürtel: 100–300 mm
  • Zitadelle: 270 mm
  • Deck: 30–80 mm
  • Torpedoschott: 45 mm
  • vorderer Kommandoturm: 130–300 mm
  • achterer Kommandoturm: 50–200 mm
  • Kasematte: 150 mm
  • Türme: 150–270 mm

Die Hindenburg war ein Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) der Kaiserlichen Marine und das letzte der drei Schiffe der Derfflinger-Klasse. Sie wurde nach dem damaligen Feldmarschall und späteren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg (1847–1934) benannt.

Geschichte

Die Aufbauten der Hindenburg
nach der Selbstversenkung
in Scapa Flow. Auffällig sind der markante Dreibeinmast zwischen der unter Wasser liegenden Kapitänsbrücke und dem ersten Schornstein sowie der im Vergleich schlanke Röhrenmast am zweiten Schornstein.
Flagge der Hindenburg ausgestellt im Scapa Flow Visitor Centre.[1]

Das Schiff war haushaltsrechtlich gesehen der Ersatzbau für den Großen Kreuzer Hertha. Es hatte mit 72.000 Wellen-PS die stärkste Maschinenleistung aller Schiffe der Kaiserlichen Marine. In der Literatur schwanken die Angaben zur Höchstgeschwindigkeit für die Meilenfahrt zwischen 26,6 und 27,0 Knoten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei der Hindenburg nur sogenannte „Kriegsmeilenfahrten“ mit jeweils erhöhtem Tiefgang nahe der Einsatzverdrängung stattfinden konnten, nicht wie in Friedenszeiten mit Konstruktionsverdrängung auf der abgesteckten Meile von Neukrug bei Danzig. Dazu fanden diese Fahrten auf Meile im Flachwasser in der Kieler Bucht statt – was einen erheblichen Einfluss auf die Schiffsgeschwindigkeit besaß. Erreicht wurden dennoch mit Überlast über 95.000 WPS. Es ist folglich davon auszugehen, dass eine vergleichbare Höchstgeschwindigkeit – wohl rund 29 Knoten – wie bei der Seydlitz erzielt worden wäre, die ein schlechteres Länge-Breite-Verhältnis und weniger Leistung aufwies. Dieselbe Problematik bestand auch im Verhältnis der Höchstgeschwindigkeiten der Kaiser zur König-Klasse.

Im Mai 1917 in Dienst gestellt, kam die Hindenburg zu spät, um noch an der großen Seeschlacht des Ersten Weltkriegs, der Skagerrakschlacht, teilzunehmen.

Am 17. November 1917 war sie als Flaggschiff der I. Aufklärungsgruppe zusammen mit dem Schlachtkreuzer Moltke als Fernsicherung eingesetzt, erschien aber zu spät auf dem Schauplatz, um noch am Seegefecht bei Helgoland aktiv teilnehmen zu können, da sich die Schiffe der Royal Navy zurückzogen.

Nach dem Kriegsende wurde sie wie die große Mehrheit der modernen Einheiten der Kaiserlichen Marine in Scapa Flow interniert und dort am 21. Juni 1919 von ihrer Besatzung selbst versenkt, als feststand, dass die Siegermächte die von ihnen internierten deutschen Schiffe nicht wieder herausgeben würden.

Das Schiff sank auf ebenem Kiel im flachen Wasser und war über Jahre noch zu erkennen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen wurde das Schiff 1930 durch Ernest Cox gehoben und in Rosyth verschrottet. Die Schiffsglocke wurde 1936 an das Deutsche Reich zurückgegeben.[2]

Kommandanten

10. Mai bis 1. Dezember 1917Kapitän zur See Johannes von Karpf
1. Dezember 1917 bis 31. Januar 1918Kapitän zur See Hans Eberius
2. Februar bis 3. Dezember 1918Kapitän zur See Walter Hildebrand
bis 21. Juni 1919Korvettenkapitän Erich Heyden
Commons: Hindenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Orkneymuseums.co.uk aufgerufen am 12. August 2023
  2. Die Kieler Woche im Gange, Baruther Anzeiger, 20. August 1936

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German battlecruiser SMS Hindenburg interned at Scapa Flow.
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The upper-works of the German battle-cruiser Hindenburg remains above the water at Scapa Flow, after it was scuttled.
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Autor/Urheber: Caroline Maybach, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Flagge der SMS Hindenburg. Die Flagge wurde 1919 nach der Selbstversenkung der SMS Hindenburg von den Briten erobert. Heute ist die Flagge im Scapa Flow Visitor Centre ausgestellt.