SK Stiftung Kultur

SK Stiftung Kultur
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Zweck:Kulturförderung in Köln
Vorsitz:Ulrich Voigt
Geschäftsführung:Norbert Minwegen
Bestehen:seit 1976
Stifter:Sparkasse KölnBonn
Sitz:50670 Köln
Website:www.sk-kultur.de
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Haus der SK Stiftung Kultur, Köln, Im Mediapark 7, im Oktober 2014

Die Arbeit der SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn mit Sitz im Kölner Mediapark widmet sich schwerpunktmäßig der künstlerischen Photographie, dem Tanz, der Kölschen Sprache sowie der Vermittlung von Literatur und Medienkunst an Kinder und Jugendliche. Die Stiftung lobt jährlich die Kölner Tanz- und Theaterpreise aus und organisiert Ausstellungen und Lesereihen. Darüber hinaus betreut sie das Förderprogramm der Sparkasse KölnBonn für Projekte aus der freien Kölner Kulturszene in den Sparten Musik, Tanz, Film und Literatur.[1]

Geschichte und Entwicklung

Die Stiftung wurde 1976 anlässlich des 150-jährigen Bestehens der damaligen Stadtsparkasse Köln als rechtsfähige Stiftung des privaten Rechts gegründet. War ihre Arbeit in den 1970er Jahren von bildungspolitischen Gedanken getragen, konzentriert sie sich heute mit ihren Projekten auf Kulturförderung in Köln. Im Laufe der Jahre vergrößerte die Stiftung ihr Aufgabengebiet durch die Gründung von Fachbereichen: Die Akademie för uns kölsche Sproch ergänzt die Arbeit der Stiftung seit 1983. Ihre Aufgaben sind die Erforschung und Pflege der Kölner Mundart sowie die Förderung der Heimatkunde. 1985 wurde die private Sammlung über den professionellen Bühnentanz von Kurt Peters, Tänzer, Pädagoge und Publizist, erworben. Hieraus entwickelte sich das Deutsche Tanzarchiv Köln, das in gemeinsamer Trägerschaft der Stiftung und der Stadt Köln geführt wird. 1992 legte die Stiftung den Grundstein für die #Photographische Sammlung. Sie erwarb den Nachlass des Photographen August Sander und die Sammlung der Deutschen Gesellschaft für Photographie. Seit 1996 hat die SK Stiftung Kultur ihren Sitz im MediaPark.

Photographische Sammlung

Ausgehend vom Werk des bedeutenden deutschen Photographen August Sander (1876–1964) gilt ihre Arbeit der sachlich-dokumentarischen und konzeptuell ausgerichteten Photographie. An diesem fest umrissenen Sammelgebiet orientieren sich Forschungs- und Ausstellungstätigkeit. Das wechselnde Ausstellungsprogramm bezieht historische und zeitgenössische künstlerische Positionen ein, die in der Tradition der sachlich konzeptuellen Photographie stehen. Das Zentrum der Sammlung, die kontinuierlich erweitert wird, bildet das „August Sander Archiv“. Hierin befindet sich der weltweit größte Bestand zum Werk des Photographen. Anfang 1996 wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Künstlerpaar Bernd und Hilla Becher geschlossen. Seit 1999 ist die Universität der Künste Berlin mit der Sammlung Karl Blossfeldt Kooperationspartner.

Im Juli 2014 übergab die GAG Immobilien ihre Fotobestände der Architekturfotografen Werner Mantz und Hugo Schmölz an die Photographische Sammlung. Sie dokumentieren vor allem die GAG-Siedlungen in den 1920er und 1930er Jahren.[2]

2018 wurde erstmals der August-Sander-Preis verliehen, gestiftet von Ulla Bartenbach und dem Rechtsanwalt und Hochschullehrer Kurt Bartenbach. Mit dem Preis, der alle zwei Jahre verliehen wird, sollen junge zeitgenössische künstlerische Ansätze im Sinne der sachlich-konzeptuellen Photographie mit dem besonderen Schwerpunkt auf dem menschlichen Porträt gefördert werden.

Deutsches Tanzarchiv Köln

Nahezu lückenlos dokumentiert das Deutsche Tanzarchiv Köln, das in gemeinsamer Trägerschaft mit der Stadt Köln unterhalten wird, die Geschichte des Tanzes ab dem 15. Jahrhundert. In seinem europaweit einzigartigen Tanzmuseum halten Stiche, Skulpturen, Libretti, Ballettschuhe, Photographien, Filme oder Kostüme Ereignisse lebendig, die einst auf der Bühne umjubelt wurden: Theaterskandale wie die Premiere von Igor Strawinskis Sacre du printemps oder Bühnenexperimente der Bildenden Kunst wie Oskar Schlemmers Triadisches Ballett. Es ist ein Informations-, Dokumentations- und Forschungszentrum für Tanz mit Archiv, Bibliothek, Videothek und Museum.

Akademie för uns kölsche Sproch

Die Akademie för uns kölsche Sproch steht für den Erhalt und die Förderung einer lebendigen und zeitgemäßen Kölschen Sprache, die immer auch mit der Geschichte und Kultur der Stadt Köln sowie den vielfältigen Lebensarten ihrer Bewohner in Zusammenhang steht. Seit der Gründung der Akademie 1983 als europaweit einziger Einrichtung ihrer Art, haben sich im Laufe der Zeit fünf Arbeitsbereiche herausgebildet, diese sind: Seminarangebote, Sprachwissenschaft, Archiv/Bibliothek, Veröffentlichungen und Veranstaltungen. Die Akademie för uns kölsche Sproch will eine der ausgeprägtesten, kernigsten und bildreichsten Regionalsprachen lebendig halten, in den Alltag tragen, sie fördern und pflegen.

Kulturelle Bildung und Vermittlung

Das Referat Kulturelle Bildung und Vermittlung plant und koordiniert eigenständig und in Zusammenarbeit mit externen Partnern kulturelle Projekte. Der partizipatorische Ansatz wird hierbei besonders betont. Inhaltlich gliedert es sich in Literaturvermittlung für Kinder und Jugendliche sowie Medienkunst- und Filmvermittlung.

Literaturvermittlung für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche ohne Druck zum Lesen zu motivieren, sie an Literatur heranzuführen und sie auch selbst zum Schreiben zu ermutigen, darum geht es bei der Literatur- und Leseförderung.

Im Zeichen eines anderen Gastlandes stehen die jährlichen Internationalen Kinder- und Jugendbuchwochen. Die aus dem jeweiligen Land nach Köln angereisten Autoren zeigen in zweisprachigen Lesungen mit anschließender Fragerunde den jungen Zuhörern die Vielfalt und Ausdrucksstärke des geschriebenen Wortes auf. Gleichzeitig kommen die Schüler in Kontakt mit anderen Kulturen und lernen diese näher kennen. Die Lesungen finden überwiegend in Schulen und öffentlichen Bibliotheken statt. Die Schulen haben sich vorher beworben und ein Vorbereitungsseminar unterstützt die Lehrer dabei, ihre Schüler auf den Besuch eines Autors vorzubereiten.

Für Schüler, die schon ein gewisses Maß an Schreiberfahrung und -talent mitbringen, gibt es die Kölner Schreibschule für Jugendliche. Wer mitmachen möchte, muss eine Bewerbung und Arbeitsproben einreichen. An mehreren Wochenenden im Jahr werden die Nachwuchsautoren dann von dem Schriftsteller Patrick Findeis angeleitet, sich selbstbewusst literarisch auszudrücken und ihre Ideen zu Papier zu bringen.[3]

Mit einem erstmals im Schuljahr 2013/2014 durchgeführten Projekt, das sich speziell an Jungen richtet, möchte die SK Stiftung Kultur der in den PISA-Studie nachgewiesenen Leseunlust der Zielgruppe entgegenwirken: kicken&lesen Köln greift die Fußball-Begeisterung der Jungen auf und verbindet sie mit der vermeintlich unattraktiveren Beschäftigung des Lesens: Über den Zeitraum von einem Schuljahr werden Fünftklässler an sechs Kölner Schulen und zwei Einrichtungen der offenen Jugendarbeit begleitet. Sie erleben innerhalb ihrer „Mannschaft“ Lesen gemeinsam als eine lustbetonte Aktivität, sowohl in der Schule als auch in der Freizeit. Als besonderer Anreiz trainieren die Teilnehmer neben dem Lesen auch ihre Fertigkeiten mit dem Fußball beim Kooperationspartner 1. FC Köln. Diese können sie dann bei einem anschließenden Fußballturnier unter Beweis stellen. Am Ende des Schuljahres treten die Teams in einem Book Slam gegeneinander an. „kicken&lesen“ stammt ursprünglich aus Stuttgart, wo die Aktion seit 2007 gemeinsam von der Baden-Württemberg Stiftung und dem VfB Stuttgart erfolgreich durchgeführt wird. Der Kölner Autor Frank Maria Reifenberg, der sich seit vielen Jahren mit dem Thema der Leseförderung für Jungen befasst, hat „kicken & lesen“ auf Köln zugeschnitten.[4]

Außerdem gehört die Literaturvermittlung der SK Stiftung Kultur zu den Mitbegründern von Lesementor Köln, einer Initiative, die sich um die Förderung von leseschwachen und benachteiligten Kindern und Jugendlichen kümmert.[5]

Medienkunstvermittlung

Zum Genre der Medienkunst gehören u. a. künstlerische Arbeiten, die unter Einsatz der „neuen Medien“ entstanden sind. Bei ihrer Medienkunstvermittlung möchte die SK Stiftung Kultur diese Kunstform insbesondere jungen Menschen näher bringen und ihre Künstler fördern.

Mit dem Modellprojekt „Kopf einschalten und do it yourself“ wird Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, sich von passiven Mediennutzern zu kritischen Rezipienten und aktiven Gestaltern zu entwickeln. Bei den Projekten in Schulen oder offenen Workshops lautet die Devise „Sehen, Verstehen und Selbstgestalten“. Angeleitet wird der Nachwuchs von erfahrenen Medienkünstlern, durch deren Unterstützung sie entdecken können, welches kreative Potential in ihnen steckt.

Seit 2012 werden innerhalb der Medienkunstvermittlung auch generationsübergreifende Projekte durchgeführt: Ältere Menschen und Jugendliche verbringen Zeit miteinander und arbeiten dabei kreativ mit neuen Medien. Ausgestattet mit professionellem Equipment lernen sie voneinander, bekommen Einblicke in die digitale Kultur, erkunden junge Medienkunst und entdecken dabei die Sichtweise der jeweils anderen Generation. Dabei geht es vor allem um eins: „do it yourself and do it together!“

Genre- und gattungsübergreifende Filmprogramme wie die Sommerfilmnächte mit anspruchsvollen wie auch unterhaltenden Kurzfilmen, Videokunst, Werbeclips und Musikvideos ergänzen das Programm im Bereich der Medienkunstvermittlung. Auch hier ist es ein Anliegen, das kritische Sehen und die Wahrnehmung zu schulen.

Kölner Tanz- und Theaterpreise

Die Kölner Tanz- und Theaterpreise zeichnen alljährlich die besten Inszenierungen der nicht-städtischen, professionellen Kölner Theater- und Tanzszene aus. Eine unabhängige Fachjury nominiert halbjährlich Produktionen. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 33.600 € (Stand 2021) stellen Sponsoren aus der Region zur Verfügung. Ausgenommen vom Wettbewerb sind alle Produktionen der Bühnen der Stadt Köln, es sei denn, die städtische Bühne fungiert lediglich als Spielort für eine freie Gruppe. Der jeweilige Sieger bleibt geheim bis zur Preisverleihung, die in der Regel immer am ersten Montag im Dezember im Haus der SK Stiftung Kultur stattfindet. Die Theaterpreisverleihungen der Jahre 2020 und 2021 fanden pandemiebedingt als digitaler Livestream statt.

„Sommer Köln“

Sommer Köln war ein internationales Theaterprogramm als Kooperationsprojekt mit der Stadt Köln, das Open Air und bei freiem Eintritt stattfand. Weltweit etablierte Ensembles wie Plasticiens Volants, Transe Express, Circo da Madrugada, Theater Titanick, Aktionstheater PAN.OPTIKUM, Circus Baobab oder XARXA Teatre waren zu Gast. Hauptförderer des Projekts war die Imhoff Stiftung.

Einzelnachweise

  1. http://www.sk-kultur.de/foerderprogramm
  2. Neue Zukunft für historische Photos. SK Stiftung Kultur, 17. Juli 2014, abgerufen am 20. Juli 2014.
  3. http://www.sk-kultur.de/schreibschule
  4. http://www.kickenundlesenkoeln.de
  5. http://www.lesementorkoeln.de

Weblinks

Koordinaten: 50° 56′ 54,2″ N, 6° 56′ 36,9″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

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© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Komed, SK Stiftung Kultur, Mediapark 7, Köln