SK Sigma Olmütz

Sigma Olomouc
Vereinslogo des SK Sigma Olomouc
Basisdaten
NameSK Sigma Olomouc, a. s.
SitzOlmütz, Tschechien
Gründung1919
FarbenBlau-Weiß
PräsidentJosef Lébr
Vorstandsvorsitzender
Websitesigmafotbal.cz
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerTomáš Janotka
SpielstätteAndrův stadion
Plätze12.541 Sitzplätze
Liga1. Liga
2023/248. Platz
Heim
Auswärts

Sigma Olmütz, offiziell SK Sigma Olomouc, ist ein tschechischer Fußballverein, beheimatet in der mittelmährischen Stadt Olmütz (tschechisch Olomouc).

Vereinsgeschichte

Gründungsjahre

Im Sommer 1919 entschloss sich eine Gruppe um den 16-jährigen Karel Tatíček, in Hejčín einen Fußballklub zu gründen. Hejčín war damals noch eine eigenständige Ortschaft am Rande von Olmütz. Der Fotbalový klub Hejčín verlor sein erstes offizielles Spiel gegen eine Studentenauswahl aus Olmütz mit 1:19. Kurze Zeit später entstand in Hejčín eine weitere Fußballmannschaft, die so genannte Hejčínská jedenáctka. Nach mehreren Freundschaftsspielen zwischen diesen beiden Teams entschloss man sich dazu, die Kräfte zu bündeln. Streit gab es aber über den künftigen Vereinsnamen. Schließlich wurde beschlossen, eine letzte Begegnung auszutragen, den Namen des Siegers sollte auch der Verlierer annehmen. Das Spiel gewann der FK Hejčín, dieser schlug aber anschließend einen Kompromiss vor. Der neue Verein sollte SK Hejčín heißen. Noch im Gründungsjahr war Hejčín zusammen mit zwei Städten und zehn weiteren Orten nach Olmütz eingemeindet worden. Erst 1925 wurde der SK Hejčín Mitglied im Fußballverband. Bis 1946 hatte der in unteren Ligen spielende Klub keinen eigenen Fußballplatz, erst dann gelang der Bau eines eigenen Platzes im nördlichen Nachbarstadtteil Řepčín.

Nachkriegszeit

Etwa ein Jahr später wurde der Klub zum ersten Mal umbenannt, viele weitere Namenswechsel folgten. Er hieß nun Hejčínský SK Bánské a Hutní Olomouc. Damit wurde der Tatsache Rechnung getragen, dass zahlreiche Spieler bei den örtlichen Stahlwerken Moravské železárny, kurz beschäftigt waren, die in einer ersten Verstaatlichungswelle unter das Patronat der Bánské a Hutní, kurz BaH kamen. Wenig später wurden alle Sportvereine der Sokol-Bewegung unterstellt, der neue Name lautete nun ZSJ BaH Olomouc. Es folgte eine weitere Umbenennung in ZSJ MŽ Olomouc, als das Stahlwerk ein eigenständiges Unternehmen wurde.

In diesen Jahren spielte der Verein in der I. A třída, der vierten Liga. Wesentlich verstärkt wurde der Klub 1951 durch Spieler des aufgelösten Sokol OD Olomouc, ehemals SK Olomouc ASO. 1954 gelang unter der Bezeichnung Baník MŽ Olomouc der Aufstieg in die dritte Liga, dort konnte man sich jedoch nur ein Jahr halten. 1963 gelang ihm schon unter dem Namen TJ MŽ Olomouc der Aufstieg in die zweite Liga, dort blieb Olomouc nur zwei Spielzeiten und musste wieder absteigen, sogar bis in die vierte Liga. 1966 wurde der Klub in TJ Sigma MŽ Olomouc umbenannt. Sigma ist ein Großpumpenhersteller aus der Gemeinde Lutín im Kreis Olomouc. 1965 bezog der Klub sein heutiges Stadion, das Andrův stadion, das damals die Bezeichnung Stadion Míru (deutsch: Stadion des Friedens) trug. Unter Trainer Karel Brückner gelang Sigma 1974 der Aufstieg in die ČNL B, die dritte Liga, Gruppe B. 1977 wurde die bisher eingleisige zweite Liga in zwei Gruppen aufgeteilt, so dass Sigma ein fünfter Platz in seiner Gruppe der dritten Liga zum Aufstieg reichte.

Aufstieg in die 1. Liga

Nach zwei dritten Plätzen und einem vierten Platz in der 2. Liga gelang Sigma 1981/82 der Aufstieg in die 1. Liga. Mit nur 16 Punkten musste man als Tabellenletzter die höchste Spielklasse allerdings gleich wieder verlassen. 1983/84 schaffte Sigma souverän den sofortigen Wiederaufstieg, seitdem ist der Klub nicht wieder abgestiegen. 1986 wurde die Mannschaft Vierter, was zur Teilnahme am UEFA-Pokal 1986/87 berechtigte. Gegen den späteren Sieger IFK Göteborg schied Sigma in der 1. Runde mit 1:1 und 0:4 aus.

Erfolge

Die bis dahin erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte stellte das Spieljahr 1990/91 dar. Mit nur zwei Punkten Rückstand auf Meister Sparta Prag belegte Sigma Platz drei. Im UEFA-Pokal 1991/92 kam die Mannschaft nach Siegen über Bangor FC, Torpedo Moskau und den Hamburger SV bis in das Viertelfinale. Dort scheiterte man nur äußerst knapp mit 1:1 und 0:1 an Real Madrid. An diesem Erfolg waren Spieler wie Pavel Hapal, Milan Kerbr, Martin Kotůlek, Michal Kovář oder Radoslav Látal beteiligt. Ein Jahr später schaffte es Sigma erneut in den UEFA-Pokal, scheiterte dabei in der 3. Runde an Juventus Turin. Der bis dahin größte Erfolg war die tschechische Vizemeisterschaft 1995/96, daran waren neben Kerbr, Kotůlek und Kovář auch Martin Vaniak, Miroslav Baranek und Karel Rada beteiligt. Trainer war Karel Brückner. 2000/01 zog Sigma Olmütz bis in das Endspiel des UEFA Intertoto Cups ein, unterlag in der Verlängerung des Rückspiels jedoch Udinese Calcio. 2009 qualifizierte sich der Verein für die Europa League und erreichte dort nach Siegen über Fram Reykjavík und den FC Aberdeen die Play-off-Runde, wo man gegen den FC Everton ausschied.

Am 2. Mai 2012 feierte der Klub seinen bisher größten Erfolg. Im Pokalfinale in Plzeň konnte sich Sigma Olmütz gegen den Favoriten Sparta Prag mit 1:0 durchsetzen. Das entscheidende Tor erzielte Außenverteidiger Michal Veprek in der 46. Minute. Der Klub wurde jedoch von der UEFA wegen Bestechung für die Teilnahme an der UEFA Europa League 2012/13 gesperrt.[1]

Vereinsnamen

  • FK Hejčín (1919 bis 1920)
  • SK Hejčín (1920 bis 1947)
  • Hejčínský SK Bánské a Hutní Olomouc (1947 bis 1948)
  • ZSJ BaH Olomouc (1948 bis 1949)
  • ZSJ MŽ Olomouc (1949 bis 1952)
  • Sokol Hanácké železárny Olomouc (1952 bis 1953)
  • DSO Baník MŽ Olomouc (1953 bis 1955)
  • TJ Spartak MŽ Olomouc (1955 bis 1960)
  • TJ MŽ Olomouc (1960 bis 1967)
  • TJ Sigma MŽ Olomouc (1966 bis 1979)
  • TJ Sigma ZTS Olomouc (1979 bis 1990)
  • SK Sigma MŽ Olomouc (1990 bis 1996)
  • SK Sigma Olomouc (seit 1996)

Erfolge

In der Ewigen Tabelle der 1. tschechischen Liga belegt SK Sigma Olmütz aktuell den fünften Platz. In der Ewigen Tabelle der tschechoslowakischen Liga steht der Klub an 23. Stelle von insgesamt 64 Vereinen.

Europapokalbilanz

SaisonWettbewerbRundeGegnerGesamtHinRück
1986/87UEFA-Pokal1. RundeSchweden IFK Göteborg1:51:1 (H)0:4 (A)
1991/92UEFA-Pokal1. RundeNordirland Bangor FC6:03:0 (A)3:0 (H)
2. RundeSowjetunion Torpedo Moskau2:02:0 (H)0:0 (A)
3. RundeDeutschland Hamburger SV6:22:1 (A)4:1 (H)
ViertelfinaleSpanien Real Madrid1:21:1 (H)0:1 (A)
1992/93UEFA-Pokal1. RundeRumänien FC Universitatea Craiova3:11:0 (H)2:1 (A)
2. RundeTurkei Fenerbahçe Istanbul7:20:1 (A)7:0 (H)
3. RundeItalien Juventus Turin1:71:2 (H)0:5 (A)
1996/97UEFA-Pokal1. RundePolen Hutnik Krakau2:31:0 (H)1:3 (A)
1998/99UEFA-Pokal2. QualifikationsrundeSchottland FC Kilmarnock4:02:0 (H)2:0 (A)
1. RundeFrankreich Olympique Marseille2:62:2 (H)0:4 (A)
1999/2000UEFA-PokalQualifikationMoldau Republik Sheriff Tiraspol(a)1:1(a)1:1 (A)0:0 (H)
1. RundeSpanien RCD Mallorca1:31:3 (H)0:0 (A)
2000UEFA Intertoto Cup1. RundeArmenien Araks Ararat3:12:1 (A)1:0 (H)
2. RundeBulgarien Welbaschd Kjustendil8:20:2 (A)8:0 (H)
3. RundeKroatien NK Slaven Belupo2:11:1 (A)1:0 (H)
HalbfinaleTschechien FK Chmel Blšany3:13:1 (H)0:0 (A)
FinaleItalien Udinese Calcio4:62:2 (H)2:4 n. V. (A)
2001/02UEFA-Pokal2. QualifikationsrundeSpanien Celta Vigo4:70:4 (A)4:3 (H)
2002/03UEFA-PokalQualifikationBosnien und Herzegowina FK Sarajevo3:3
(3:5 i. E.)
2:1 (H)1:2 n. V. (A)
2004/05UEFA-Pokal2. QualifikationsrundeMoldau Republik Nistru Otaci6:12:1 (A)4:0 (H)
1. RundeSpanien Real Saragossa2:40:1 (H)2:3 (A)
2005UEFA Intertoto Cup2. RundePolen Pogoń Stettin1:01:0 (H)0:0 (A)
3. RundeDeutschland Borussia Dortmund(a)1:1(a)1:1 (A)0:0 (H)
HalbfinaleDeutschland Hamburger SV0:40:1 (H)0:3 (A)
2009/10UEFA Europa League2. QualifikationsrundeIsland Fram Reykjavík3:11:1 (H)2:0 (A)
3. QualifikationsrundeSchottland FC Aberdeen8:15:1 (A)3:0 (H)
Play-offsEngland FC Everton1:50:4 (H)1:1 (A)
2018/19UEFA Europa League3. QualifikationsrundeKasachstan FK Qairat Almaty4:12:0 (H)2:1 (A)
Play-offsSpanien FC Sevilla0:40:1 (H)0:3 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 60 Spiele, 26 Siege, 15 Unentschieden, 19 Niederlagen, 90:75 Tore (Tordifferenz +15)

Trainer

  • Tschechien Milan Máčala (1980–1981)
  • Tschechien Vlastimil Palička (1993–1994, 1997–1999) Co-Trainer, (2006) Trainer,
  • Slowakei Dušan Radolský (1994–1996)
  • Tschechien Petr Uličný (2002–2006, 2011–2012)
  • Tschechien Martin Pulpit (2007–2008)
  • Tschechien Zdeněk Psotka (2008)
  • Slowakei Roman Pivarník (2012–2013)

Spieler

  • Tschechien Petr Uličný (1977–1983)
  • Tschechien Radoslav Látal (1977–1987) Jugend, (1987–1989, 1991–1994, 2001) Spieler,
  • Tschechien Oldřich Machala (1981–1982) Jugend, (1984–1991, 1993–2001) Spieler,
  • Tschechien Leoš Kalvoda (1982–1990)
  • Tschechien Vladislav Lauda (1983–1986)
  • Tschechien Pavel Hapal (1983–1986) Jugend, (1986–1988, 1990–1992, 1998–1999, 2000–2001) Spieler,
  • Tschechien Martin Kotůlek (1986–1989, 1990–2000)
  • Tschechien Radek Drulák (1987–1990, 1997–1998)
  • Tschechien David Kobylík (1987–1999) Jugend, (1999–2002, 2004–2005, 2009) Spieler,
  • Tschechien Jiří Balcárek (1988–1990) Jugend, (1991, 1993–1995, 1995–1999) Spieler,
  • Tschechien David Rozehnal (1989–1997) Jugend, (1999–2003) Spieler,
  • Tschechien Tomáš Ujfaluši (1991–1996) Jugend, (1996–2000) Spieler,
  • Tschechien Marek Heinz (1991–1996) Jugend, (1996, 1997–2000, 2011–2013) Spieler,
  • Tschechien Milan Kerbr (1991–1997)
  • Tschechien Martin Vaniak (1991–1997, 2001–2005)
  • Tschechien Radek Onderka (1994–1996)
  • Tschechien Vojtěch Schulmeister (1994–2001) Jugend, (2003–2004, 2006–2008) Spieler,
  • Tschechien Stanislav Vlček (1997–2003)
  • Tschechien Roman Hubník (1998–2002) Jugend, (2002–2007, 2015) Spieler,
  • Tschechien Radim Kučera (1998–2005, 2010)
  • Tschechien Aleš Urbánek (1999–2003)
  • Tschechien Radek Špiláček (2000–2006)

Literatur

  • Adolf Růžička u. a.: SK Sigma Olomouc. Brünn (Brno), Computer Press, 2004, ISBN 80-251-0201-7

Einzelnachweise

  1. Sperre durch die UEFA

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Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.
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