SK Hohenems

SK Hohenems
Gegründet:12. Juni 1926
Obmann:Ingo Lais
Vereinslokal:Graf-Maximilian-Straße 18, 6845 Hohenems
Homepage:www.skhohenems.at
Stand: 13. Februar 2024

Der SK Hohenems, in Langform Schachklub Hohenems, ist ein 1926 gegründeter Schachverein in der Stadtgemeinde Hohenems in Vorarlberg. Der Verein gehörte von der Saison 1995/96 bis Saison 2022/23 der höchsten Spielklasse an. Auf der Erfolgskarte steht der Gewinn des Meistertitels in der österreichischen Schachbundesliga in den Saisons 2003/04 und 2013/14.

Geschichte

Der SK Hohenems wurde am 12. Juni 1926 gegründet. Erster Obmann wurde Otto Monz. 1927 erfolgte unter dem neuen Obmann Martin Vogel der Beitritt zum Vorarlberger Schachverband; der Gasthof Habsburg wurde zum Klublokal und sollte dies auch bis 1992 bleiben.[1]

1936 übernimmt der SK Hohenems auch die Führung des Vorarlberger Schachverbandes. Da in den 1930er Jahren jüdischen Spielern der Zutritt zum Verein gewährt wurde, untersagten die Nazis im März 1938 den Spielbetrieb. Im Mai 1938 wurde die Blockade zwar wieder aufgehoben, doch kam der Spielbetrieb nach und nach zum Erliegen. In der Folge trat Wilhelm Waibel als Obmann des SK Hohenems und als Präsident des Vorarlberger Schachverbandes zurück.[1]

1942 erfolgte die Auflösung des SK Hohenems. Bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es Bestrebungen den Spielbetrieb wieder aufzunehmen, doch wurde seitens der französischen Besatzer der Vereinsbetrieb vorerst untersagt. Deshalb dauerte es bis 1947, ehe es zur Neugründung des Vereins kam.[1]

Den ersten Vorarlberger Landesmeistertitel gewann der SK Hohenems 1953. Ab 1962 begann der Verein die Jugend gezielt zu fördern. 1973 sind 80 Schüler beim Verein registriert und 1978 wird Schach als Freigegenstand in Schulen in Schulen eingeführt.[1]

Ende der 1980er Jahre entwickelte sich der SK Hohenems zum führenden Verein in Vorarlberg. 1994 holte sich der SK Hohenems erstmals den Meistertitel in der Staatsliga B West, scheiterte aber in der Qualifikation zur Staatsliga A.

Aufstieg in die Staatsliga A

in der Saison 1994/95 holte sich der SK Hohenems abermals den Meistertitel in der Staatsliga B West und qualifizierte sich neuerlich für das Aufstiegsturnier. Mit Siegen gegen den Schachclub Donaustadt (4:2) und ESV Austria Graz (4:2) bei einer Niederlage gegen die SG Stein/Steyr (2,5:3,5) sicherte sich der SK Hohenems den ersten Platz und den Aufstieg in die Staatsliga A. IM Valery Atlas (2,0 Punkte / 3 Spiele), IM Georg Danner (2,0/3), IM Vladimir Kostić (2,5/3), Heinz Grabher (2,0/3), FM Guntram Gärtner (1,5/3) und MK Kurt Hagen (0,5/3) waren für den SK Hohenems im Einsatz.[2]

Obwohl, sieht man vom deutschen Großmeister Jörg Hickl und vom Liechtensteiner Valery Atlas ab, überwiegend mit österreichischen Akteuren gespielt wurde, schaffte der SK Hohenems in den Folgejahren souverän den Klassenerhalt. In der Saison 1997/98 und der Saison 2000/01 wurden mit dem Gewinn des Vizestaatsmeistertitels absolute Spitzenplatzierungen erreicht.

Parallel zur Bundesligamannschaft baute der SK Hohenems ein zweites Team auf, in dem auch Nachwuchsspieler zum Einsatz kamen. Die zweite Mannschaft konnte sich 1997 für die Staatsliga B qualifizieren und in dieser erfolgreich behaupten.

Meistertitel für den SK Hohenems

In der Saison 2003/04, die übrigens die erste nach Einführung der österreichischen Schachbundesliga war, erreichte der SK Hohenems seinen vorläufigen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Die erste Mannschaft sicherte sich mit acht Siegen und drei Remis ungeschlagen der österreichischen Meistertitel.

Die zweite Mannschaft legte in der Saison 2004/05 in der 2. Bundesliga West nach und holte sich den Meistertitel.[3] Der Kader setzte sich wie folgt zusammen: IM Arik Braun (Deutschland; 5,0 Punkte / 8 Spiele), GM Michael Bezold (Deutschland; 6,0/8), IM Guntram Gärtner (Österreich; 2,0/5), MK Heinz Grabher (Österreich; 5,5/11), MK Günter Amann (Österreich; 1,5/2), FM Fred Feistenauer (Österreich; 3,5/8), FM Dimitry Atlas (Liechtenstein; 7,5/11), Rene Levy (Frankreich; 0,5/1), Matthias Burschowsky (Österreich; 3,0/4), Christof Tschohl (Österreich; 1,0/4) und Robert Sandholzer (Österreich; 2,5/4).[4]

Saison 2012/13

Mittlerweile bestreitet der SK Hohenems ohne Unterbrechung seine 18. Saison in der höchsten Spielklasse. Der Verein zählt damit zu den „Evergreens“ der österreichischen Bundesliga. Lediglich der österreichische Rekordmeister SK Merkur Graz und der SC Die Klagenfurter mit je 25 Spieljahren sowie der WSV ATSV Ranshofen und der SK Hietzing Wien mit jeweils 19 Teilnahmen in Folge haben eine bessere Bilanz aufzuweisen, ebenfalls 18 Jahre in Folge erstklassig war der SK VÖEST Linz. In der Bundesliga steht der SK Hohenems mit seiner Teilnahme in sämtlichen Spieljahren überhaupt einzigartig da. Dazu kommt, dass der SK Hohenems seit 1997 ohne Unterbrechung mit einer zweiten Mannschaft an der zweithöchsten Liga teilnimmt. Ergänzt wird diese Bilanz durch 16 Vorarlberger Landesmeistertitel und 19 Siege im Vorarlberger Landescup.

Hauptgrund für diese Erfolge ist die vorbildliche Jugendarbeit des Vereins, welche auch durch die Vorarlberger Schacholympiade dokumentiert wird. Diese Veranstaltung für Kinder und Jugendliche wurde im Jahr 2013 zum bereits 25. Mal durchgeführt und weist mit durchschnittlich mehr als einhundert Teilnehmern eine Rekordbeteiligung auf.[5]

Liste der Vereinsobmänner

1926–1927Otto Monz
1927–1933Martin Vogel
1933–1938Wilhelm Waibel
1938–1947Martin Vogel
1947–1948Albert Jäger
1948–1953Hans Leopold
1953–1955Wilhelm Waibel
1955–1956Wilhelm Huchler
1956–1969Rainer Amann
1969–1986Georg Mathis
1986–1993Reinhard Kuntner
1993–1995Johannes Greissing
1995–2006Ingo Lais
2006–2021Reinhard Kuntner
seit 2021Ingo Lais

Eingesetzte Spieler in der höchsten Liga

Diese Tabelle listet alle in der Schach-Bundesliga eingesetzten Spieler des SK Hohenems samt deren Abschneiden auf. Spieler, die zwar auf der Kaderliste standen, jedoch nicht zum Einsatz kamen, sind in dieser Liste nicht enthalten.

Legende:P= PunkteSP= Spiele
GM= GroßmeisterIM= Internationaler Meister
FM= FIDE-MeisterWGM= Großmeister der Frauen

Staatsliga

Diese Tabelle listet alle in der Schach-Staatsliga eingesetzten Spieler des SK Hohenems samt deren Abschneiden auf. Spieler, die zwar auf der Kaderliste standen, jedoch nicht zum Einsatz kamen, sind in dieser Liste nicht enthalten.

TitelSpielerNationalität1995/96
4. Platz
1996/97
9. Platz
1997/98
2. Platz
1998/99
3. Platz
1999/00
7. Platz
2000/01
2. Platz
2001/02
3. Platz
2002/03
9. Platz
PSPPSPPSPPSPPSPPSPPSPPSP
Günter AmannÖsterreich1,542,531,52
FMJohannes ArnoldDeutschland0,031,52
IMValery AtlasLiechtenstein5,0104,0117,5115,0114,096,5114,5114,511
GMMichael BezoldDeutschland6,082,551,03
Matthias BurschowskyÖsterreich0,01
FMFred FeistenauerÖsterreich5,0102,583,083,511
IMGuntram GärtnerÖsterreich7,0114,0116,0107,5113,574,595,5116,011
GMBoris GelfandWeißrussland1,01
Heinz GrabherÖsterreich5,0113,094,573,5101,54
IMJan GustafssonDeutschland5,063,047,011
GMJörg HicklDeutschland4,084,586,0106,096,5112,04
IMVladimir KostićJugoslawien4,511
Reinhard KuntnerÖsterreich0,01
Peter MittelbergerÖsterreich4,572,54
GMStefan MohrDeutschland3,06
IMAlexander NaumannDeutschland2,544,57
IMMilan NovkovicÖsterreich[6]4,5105,0113,511
Markus PiereckerÖsterreich6,5115,09
FMJurij SinowjewÖsterreich1,54
FMRobert ThomaÖsterreich6,0114,083,593,572,032,04
FMRaffi TopakianÖsterreich4,083,578,0115,590,51
Christof TschohlÖsterreich1,541,03

Bundesliga

Diese Tabelle listet alle in der Schach-Bundesliga eingesetzten Spieler des SK Hohenems samt deren Abschneiden auf. Spieler, die zwar auf der Kaderliste standen, jedoch nicht zum Einsatz kamen, sind in dieser Liste nicht enthalten.

TitelSpielerNationalität2003/04
Meister
2004/05
5. Platz
2005/06
4. Platz
2006/07
7. Platz
2007/08
3. Platz
2008/09
8. Platz
2009/10
9. Platz
2010/11
7. Platz
2011/12
6. Platz
2012/13
 
PSPPSPPSPPSPPSPPSPPSPPSPPSPPSP
FMGünter AmannÖsterreich1,022,031,530,521,03
FMDimitry AtlasLiechtenstein3,043,036,5101,03
IMValery AtlasÖsterreich[7]6,5115,5115,5114,5115,0114,5106,0114,5115,010
FMMarco BaldaufDeutschland4,5111,035,010
GMDavid BaramidzeDeutschland4,087,0112,576,0105,0116,5104,07
GMMichael BezoldDeutschland2,043,043,043,045,092,051,541,53
GMFalko BindrichDeutschland2,04
GMSebastian BognerDeutschland1,03
GMArik BraunDeutschland2,033,543,582,043,04
Matthias BurschowskyÖsterreich0,52
IMLorenz Maximilian DrabkeDeutschland3,03
FMFred FeistenauerÖsterreich1,54
IMGeorg FröwisÖsterreich2,074,0103,5104,09
IMGuntram GärtnerÖsterreich8,5116,0113,582,570,512,531,01
GMViktor GavrikovLitauen2,05
FMHeinz GrabherÖsterreich3,563,072,532,041,54
GMJan GustafssonDeutschland7,5116,5113,073,572,034,06
Reinhard KuntnerÖsterreich1,01
GMAlexander NaumannDeutschland6,5112,545,084,583,062,541,022,541,53
IMMilan NovkovicÖsterreich7,0110,515,587,5113,583,581,076,011
GMEduardas RozentalisLitauen3,572,032,542,075,08
FMJurij SinowjewÖsterreich0,53

Erfolge

  • Österreichischer Staatsmeister: 2004, 2014
  • Meister Staatsliga B West: 1994, 1995
  • Meister Bundesliga B West: 2005
  • Vorarlberger Landesmeister:[8] 1953, 1969, 1971, 1975, 1989, 1990, 1991, 1992, 1996, 1997, 2000, 2001, 2003, 2010, 2011, 2012
  • Vorarlberger Cupsieger:[9] 1968, 1978, 1991, 1993, 1994, 1995, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2008. 2009, 2010, 2011, 2012

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d SK Hohenems: Schach in Hohenems (abgerufen am 12. Juli 2015)
  2. Schachsport, Nr. 27/13 vom 27. April 1995: Qualifikationsturnier zu Staatsliga A (abgerufen am 5. Februar 2013; PDF; 2,4 MB)
  3. Chess-Results.com; 2. Bundesliga West 2004/2005 – Kreuztabelle nach Rang (abgerufen am 6. Februar 2013)
  4. Chess-Results.com; 2. Bundesliga West 2004/2005 – Teamaufstellung mit Einzelergebnissen (abgerufen am 6. Februar 2013)
  5. SK Hohenems: Bewegende Momente bei der Jubiläumsolympiade (abgerufen am 12. Juli 2015)
  6. In der Saison 2000/01 war Milan Novkovic für Jugoslawien gemeldet; seit der Eloliste April 2001 gehört er dem österreichischen Schachbund an: Eloentwicklung von Milan Novkovic bei olimpbase.org (englisch)
  7. In der Saison 2003/04 war Valery Atlas für Liechtenstein gemeldet; er wechselte am 3. August 2004 zum österreichischen Schachbund: Liste der Verbandswechsel 2004 bei der FIDE (englisch)
  8. Vorarlberger Schachverband: Landesmannschaftsmeisterschaft (abgerufen am 7. Februar 2013; PDF; 55 kB)
  9. Vorarlberger Schachverband: Cup (PDF-Dokument, 54 kB; abgerufen am 7. Februar 2013)

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