Handball West Wien

Westwien
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Voller Name Handball West Wien
Gegründet1946 (als Union West-Wien)
Vereinsfarbengrün – weiß
HalleWiener Stadthalle – Halle B
Plätzeca. 1000
TrainerOsterreichÖsterreich Roland Marouschek
LigaHLA Challenge
Websitehttp://www.handball-westwien.at/
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
NationalÖsterreichischer Meister
1967/68, 1988/89, 1990/91, 1991/92, 1992/93, 2022/23
Österreichischer Cupsieger
1990/91, 1991/92, 2023/24
InternationalEHF Champions League
4. Platz 1993/94

Handball West Wien (Eigenschreibweise in Großbuchstaben) ist ein österreichischer Handballverein aus Wien.

Der Verein war sechsmal Österreichischer Meister (1966, 1988/1989, 1990/91, 1991/92, 1992/93 und 2022/23), zweimal Vizemeister (1989/90, 2003/04) sowie dreimal Österreichischer Cupsieger (1991/92, 1992/93 und 2023/24). Bei der Teilnahme an der EHF Champions League belegte der Verein in der Saison 1993/1994 den 4. Platz.[1]

Die erste Herren-Mannschaft des Vereins (in Österreich: Kampfmannschaft) spielt aktuell in der HLA Challenge, der zweithöchsten österreichischen Handballliga. Heimspielstätte ist die Halle B der Wiener Stadthalle.

Geschichte

Die Anfänge

1946 gründete der Polizei-Oberstleutnant Herndl West Wien Handballsport. Am 29. August 1949 begann der Spielbetrieb in der 4. Klasse B des Wiener Handballverbandes. In den folgenden Jahren stieg die Mannschaft bis in die Wiener Liga auf. Zu dieser Zeit leistete der Verein eine hervorragende Jugendarbeit, welche 1954/55 vom WHV honoriert wurde.

Erste Erfolge

Nach dem Aufstieg in die Staatsliga 1962 gelang vier Jahre später erstmals der Gewinn des österreichischen Staatsmeistertitels. Es wurden sowohl die Feldhandballmeisterschaft als auch das Hallenturnier gewonnen. 1968 sicherte sich das Team erneut den österreichischen Meistertitel am Feld. In der Halle nahmen die Hietzinger an der Wiener Meisterschaft teil und errangen den ersten Platz. Das Sektions-Dasein als Teil der Union West Wien wurde 1979 beendet. In Folge wurde der eigenständige Verein Union Handballklub West Wien aus der Taufe gehoben.

Neues Nachwuchskonzept

Durch die Beendigung der Zusammenarbeit mit „Schuh Ski“ als Hauptsponsor war der Verein nach der Saison 1980/81 gezwungen, in die Staatsliga B und später in die Wiener Liga abzusteigen. Die Obmänner Heinz Jungwirth und Walter Pariasek verlagerten das Gewicht danach auf die Jugendarbeit, Ziel war der erneute Aufstieg. Als Teil des Nachwuchskonzeptes begann man mit verschiedenen Schulen im Westen Wiens zusammenzuarbeiten. Ab der Saison 1983/84 fungierte Harry Dittert als Trainer der Männer-Mannschaft. Er führte das Team bis zur Saison 1986/87 zurück in die Staatsliga A. In der ersten Spielzeit konnten die Wiener den Klassenerhalt mit einem sechsten Platz sichern. Ab 1987 übernahm Vinko Kandija das Traineramt. Er konnte auf der konsequenten Jugendarbeit aufbauen und 1988/89 mit einer jungen Mannschaft im Durchschnittsalter von nur 21,1 Jahren den österreichischen Staatsmeistertitel erringen.

Große Erfolge

In den frühen 1990ern dominierten die Hietzinger die erste Liga. So erlangten sie 1991,1992 und 1993 den Meister- sowie 1990 und 1994 den Vizemeister-Titel. 1991/92 und 1992/93 sicherten sie sich auch den ÖHB-Cup und damit das Double. Die U21-Mannschaft war noch erfolgreicher, sie konnte sechsmal in Folge den Staatsmeistertitel feiern. Der größte internationale Erfolg des Vereins war der vierte Platz in der EHF Champions League in der Saison 1993/94.

Umstrukturierung mit Höhen und Tiefen

2000 übernahm Ferdinand Hager die Federführung und trennte die Jugendabteilung von der ersten Mannschaft. Außerdem wurde man durch den Verlust der Altgasse als Heimhalle zu einem Wanderverein. Die Profimannschaft konnte sich stetig steigern und scheiterte 2004 erst im Ligafinale an Bregenz Handball. In den Saisonen 2004/05 und 2005/06 erreichte sie den sechsten Platz und damit das obere Playoff, qualifizierte sich dort aber nicht für die Finalserie. In den folgenden Jahren spielten die Wiener jedes Jahr um den Abstieg in die Handball Bundesliga Austria. 2007/08 musste die Spielgemeinschaft dort verbringen, ehe sie im nächsten Jahr wieder an der ersten Liga teilnahm.

Neustart: 2011 – zwei Vereine – ein Ziel

Heimspiel im BSFZ Südstadt

2011 kam der ehemalige Deutschland-Legionär Konrad Wilczynski als Spieler und Manager zurück nach Wien. Ab der Saison 2011/12 wurden die Heimspiele der Hietzinger im BSFZ Südstadt ausgetragen. Außerdem wurde die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Partnerverein Union West Wien wieder aufgenommen. Dadurch wollte man Jugendspielern eine Perspektive im Männerbereich ermöglichen. Auch die erste Mannschaft steigerte sich stetig und stand 2013/14 erstmals in der neu eingeführten Viertelfinalserie der Handball Liga Austria. Dort konnte Union Leoben geschlagen werden. Im Halbfinale scheiterten die Wiener jedoch am Stadtrivalen aus Margareten.[2] In den Saisonen 2017/18, 2018/19 und 2019/20 nahmen die Wiener am EHF CUP teil. Bestes Ergebnis war das Erreichen der zweiten Qualifikationsrunde 2017/18.[3] Des Weiteren nahm das Team 2020/21 und 2021/22 am EHF European Cup teil. Wobei Westwien in der Saison 2020/21 aufgrund der COVID-19-Pandemie in Österreich nur die dritte Runde bestritt da man danach aufgrund von Corona-Fällen absagen musste.[4] 2021/22 schieden die Wiener in der ersten Runde gegen SGAU-Saratov aus.[5]

Die Saison 2022/23 verlief äußerst erfolgreich, Westwien stand mit einer fast ausschließlich aus Spielern des eigenen Nachwuchs bestehenden Mannschaft auf dem zweiten Tabellenplatz des Grunddurchgangs und im Semifinale des ÖHB-Cups, als im März 2023 bekannt gegeben wurde, dass mit Ende der laufenden Spielzeit der Profibetrieb eingestellt wird. Als Gründe wurden wirtschaftliche Schwierigkeiten unter anderem in Verbindung mit der erfolglosen Suche einer Heimstätte innerhalb Wiens genannt. Die ertragreiche Jugendarbeit, in der zahlreiche Nationalspieler ausgebildet wurden oder den Sprung in internationale Ligen schafften, soll allerdings fortgeführt werden.[6]

Am Ende der Saison 2022/23 kürte sich das Team, zum ersten Mal seit der Saison 1992/93, zum Meister und konnte so trotz des anstehenden Rückzugs aus der höchsten Spielklasse noch einen Titel feiern.[7]

Neustart nach der Saison 2022/23

Für die Saison 2023/24 stellte der Verein eine Mannschaft für die zweithöchsten Liga Österreichs und konnte den Grunddurchgang, der Staffel Süd-Ost, auf dem ersten Platz beenden.[8][9] Das Team beendete die Spielzeit als Meister und stieg damit wieder in die Handball Liga Austria auf.[10] Im selben Jahr konnte West Wien, als erstes Team der zweiten Liga, den Cupsieg feiern.[11]

Platzierungen seit 2001

SaisonLigaRangPokal
2023/24HLA Challenge1Pokalsieger
2022/23Handball Liga Austria1Halbfinale
2021/22Handball Liga Austria5Achtelfinale
2020/21spusu Liga5Finale
2019/20spusu LigaSaison abgebrochen
2018/19spusu Liga3Achtelfinale
2017/18Handball Liga Austria4Finale
2016/17Handball Liga Austria3Viertelfinale
2015/16Handball Liga Austria7Halbfinale
2014/15Handball Liga Austria3Halbfinale
2013/14Handball Liga Austria4Achtelfinale
2012/13Handball Liga Austria6Viertelfinale
SaisonLigaRangPokal
2011/12Handball Liga Austria7Viertelfinale
2010/11Handball Liga Austria8Viertelfinale
2009/10Handball Liga Austria71. Runde
2008/09Handball Liga Austria83. Runde
2007/08Handball Bundesliga Austria1Achtelfinale
2006/07Handball Liga Austria9Viertelfinale
2005/06Handball Liga Austria6
2004/05Handball Liga Austria6
2003/04Handball Liga Austria2
2002/03Handball Liga Austria4
2001/02Handball Liga Austria7
Legende
Meister
Cupsieger
Double Meister/Cupsieger

Kader 2024/25

Nr.NameNationalitätPositionim Team seitLetzter Verein
16Nikolas WiltschkoÖsterreicherÖsterreichTor2024Jugend
23Ben EdionweÖsterreicherÖsterreichTor2024Alpla HC Hard
31Florin WeikDeutscherTor----
96Predrag MijatovićSerbeTor2024Pays d’Aix UC
2Clemens MeleschnigÖsterreicherÖsterreichKreis2019SC Ferlach
3Clemens MöstlÖsterreicherÖsterreichRückraum Mitte----
5Elias DerdakÖsterreicherÖsterreichRechts Außen2024HC Linz AG
6Benedikt WallnerÖsterreicherÖsterreichRückraum Mitte2024Jugend
9Matthias WegererÖsterreicherÖsterreichLinks Außen2019--
10Gabriel KoflerÖsterreicherÖsterreichRückraum Mitte----
13Andreas DrägerÖsterreicherÖsterreichRückraum Mitte2020--
15Jan MiteffÖsterreicherÖsterreichKreis----
25Felix Bernkop-SchnürchÖsterreicherÖsterreichKreis2024WAT Fünfhaus
27Florian SponaÖsterreicherÖsterreichRückraum Rechts----
32Bernhard HuberÖsterreicherÖsterreichLinks Außen----
37Fabian FrühstückÖsterreicherÖsterreichRückraum Mitte----
39Fabian AndroschÖsterreicherÖsterreichRechts Außen2024Jugend
44Paul PfeiferÖsterreicherÖsterreichRückraum Mitte2008--
66Elias HalmerÖsterreicherÖsterreichLinks Außen----
67Fabian BryslawskiPoleRückraum Links2012--
70Luca GareisÖsterreicherÖsterreichLinks Außen----
77Philipp PajerÖsterreicherÖsterreichLinks Außen----
90Bela WiegrefeDeutscherRechts Außen----
97Jonas KoflerÖsterreicherÖsterreichKreis2024WAT Fünfhaus

Zugänge 2024/25

  • Serbien Pedrag Mijatović (Pays d’Aix UC)[12]
  • OsterreichÖsterreich Ben Edionwe (Alpla HC Hard)[12]
  • OsterreichÖsterreich Elias Derdak (HC Linz AG)[12]
  • OsterreichÖsterreich Felix Bernkop-Schnürch (WAT Fünfhaus)[12]
  • OsterreichÖsterreich Jonas Kofler (WAT Fünfhaus)[12]
  • OsterreichÖsterreich Benedikt Wallner (eigene Jugend)[12]
  • OsterreichÖsterreich Nikolas Wiltschko (eigene Jugend)[12]
  • OsterreichÖsterreich Fabian Androsch (eigene Jugend)[12]

Abgänge 2024/25

Bekannte ehemalige Spieler

  • OsterreichÖsterreich Ibish Thaqi (2000–2001)
  • OsterreichÖsterreich Christoph Edelmüller (1999–2004, 2005–2008)
  • OsterreichÖsterreich David Szlezak (1997–1999)
  • OsterreichÖsterreich Andreas Dittert (1983–1991)
  • OsterreichÖsterreich Stefan Higatzberger
  • Bojan Butulija

Trainer

(seit 2008)

  • OsterreichÖsterreich Roland Marouschek (2023–)
  • OsterreichÖsterreich Michael Draca (2020–2023)
  • OsterreichÖsterreich Roland Marouschek (2019–2020)
  • OsterreichÖsterreich Gerald Grabner (2008–2011)
  • OsterreichÖsterreich Wilhelm Doskocil (2006–2006)
  • Serbien Igor Butulija (2001–2006)

Bekannte ehemalige Trainer

Erfolge

Handball Liga Austria

  • Meister (6): 1967/68, 1988/89, 1990/91, 1991/92, 1992/93, 2022/23

ÖHB-Cup

  • Sieger (3): 1990/91, 1991/92, 2023/24

Einzelnachweise

  1. hla.sportlive.at, abgerufen am 29. Dezember 2009 (Memento vom 21. Januar 2007 im Internet Archive)
  2. Geschichte West Wien. handball-westwien.at, abgerufen am 8. Oktober 2014.
  3. SG INSIGNIS Handball Westwien. history.eurohandball.com, abgerufen am 14. September 2021.
  4. Westwien muss Europacup-Spiele absagen. sport.orf.at, 11. Februar 2021, abgerufen am 14. September 2021.
  5. Saratov, Granitas and Kaerjeng advance to round 2. ehfec.eurohandball.com, 12. September 2021, abgerufen am 14. September 2021.
  6. Westwien zieht sich überraschend zurück. In: ORF.at. 22. März 2023, abgerufen am 23. März 2023.
  7. Titel zum Abschied: Das WESTWIEN-Märchen ist perfekt! hla.at, 7. Juni 2023, abgerufen am 8. Juni 2023.
  8. SAISONSTART DER HLA CHALLENGE IN DER STADTHALLE B. handball-westwien.at, abgerufen am 13. Februar 2024.
  9. Handball Austria 2023/24 – HLA CHALLENGE Grunddurchgang Süd-Ost – Tabelle und Spielplan (Aktuell). Österreichischer Handballbund, abgerufen am 13. Februar 2024.
  10. WIR SIND MEISTER DER HLA CHALLENGE!!!! handball-westwien.at, abgerufen am 20. November 2024.
  11. Zweitligist West Wien holt sensationell den Cup-Titel. derstandard.at, 20. April 2024, abgerufen am 20. November 2024.
  12. a b c d e f g h Wechsel HLA Meisterliga im Sommer 2024. In: handball-world.news. Abgerufen am 10. September 2024 (deutsch).

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Das BSFZ Südstadt bei einem Heimspiel der SG Handball West Wien