System/370

Computer center mit IBM System/370-145 und IBM 2401 tape drives
System/370-145
System/370-145 Console.
Detailansicht der Console System/370-145
Schrank mit herausnehmbaren IBM-Festplatten 3330+3333

System/370 (auch S/370) war eine Großrechner-Architektur der Firma IBM.

Das System/370 war eine evolutionäre Weiterentwicklung des System/360 und wurde im Sommer 1970 von IBM angekündigt. Dem System/370 folgte das System/390, welches zur aktuellen System-z-Großrechnerarchitektur weiterentwickelt wurde.

Wichtigste Neuerung war die Dynamic Address Translation. Als Betriebssystem konnten neben dem OS/360 der S/360 auch die ersten Betriebssysteme mit Virtualisierung OS/VS1 VM/370, OS/VS2 SVS, OS/VS2 MVS und DOS/VS verwendet werden.

Als Speichermedien gelangten Magnetbänder und Festplatten zum Einsatz, wobei die verbreitetsten zunächst der Wechselfestplatten-Typ 3330 mit ca. 100 MB, danach der Typ 3350 mit 317 MB und schließlich der Typ 3380 mit etwa 600 MB (Modelle A, B, D, E und J) bis 1,8 GB (Modell K) waren. Ab 1974 wurde auch das Massenspeichersubsystem IBM 3850 unterstützt.

Modelle

Der Kaufpreis für ein Modell 165 mit 1 MB Hauptspeicher belief sich auf 4.674.160 US-Dollar, für Wartung und Service waren monatlich 12.450 US-Dollar zu zahlen. Alternativ wurde eine monatliche Miete zum Preis von 98.715 US-Dollar angeboten. Inklusive der Peripheriegeräte wie Magnetplattenspeicher oder Druckern konnte die Monatsmiete allerdings deutlich höher ausfallen. In Deutschland zahlte 1974 ein Gemeinschaftsverbund um die Sparkasse Trier monatlich 150.000 DM für eine IBM 370/145 inklusive Peripheriegeräten. Zwar war die Hardware aus einer Hand teurer gegenüber den Konkurrenten, aber für den Verbund war die „höhere Betriebssicherheit“ entscheidend – ein Fakt, den die Firma IBM zu nutzen wusste.[1]

System/370 Series (1970)[2]
ModellJahrprocessing unitArbeitsspeicher
Model 1551970IBM 3155256 – 2048 kB
Model 1651970IBM 3165512 – 3072 kB
Model 1451970IBM 3145160 – 2048 kB
Model 1351971IBM 313596 – 512 kB
Model 1951970IBM 31951024 – 4096 kB
Model 1581972IBM 3158512 – 6144 kB
Model 1681972IBM 31681024 – 8192 kB
Model 1251972IBM 312596 – 256 kB
Model 1151973IBM 311564 – 192 kB
Model 115-2197564 – 384 kB
Model 125-2197596 – 512 kB
Model 158-31976IBM 3158-3512 – 6144 kB
Model 168-31976IBM 3168-31024 – 8192 kB
Model 135-31976IBM 3135-3256 – 512 kB
Model 145-31976IBM 3145-3192 – 1984 kB
Model 1381976IBM 3138512 – 1024 kB
Model 1481976IBM 31481024 – 2048 kB
Model 158-AP1976Attached processor512 – 6144 kB

Klone

Im Ostblock wurden Großrechner unter der Bezeichnung ESER in drei Reihen von Rechnersystemen entwickelt. ESER der Reihe II waren weitgehend kompatibel zum IBM System/370. Bis in die 1990er Jahre hinein waren die Anlagen EC 1055, EC 1055M, EC 1056 und EC 1057 mit Zentraleinheiten aus dem VEB Kombinat Robotron in der DDR noch im Einsatz.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sparkassen-Rechenzentrum Trier: Modern durch Gemeinsamkeit. In: Zeitschrift für Datenverarbeitung, 1975, 13 (4), S. 198–199.
  2. Quelle: IBM-Archiv

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Modell eines historischen Rechenzentrum mit IBM System /370-145, Plattenlaufwerk 3330 und Lochkarten-Leser und Stanzer 2540, ca. 1974