Ryan Smyth

Kanada  Ryan Smyth
IIHF Hall of Fame, 2020
Geburtsdatum21. Februar 1976
GeburtsortBanff, Alberta, Kanada
SpitznameCaptain Canada
Größe185 cm
Gewicht86 kg
PositionRechter Flügel
Nummer#94
SchusshandLinks
Draft
NHL Entry Draft1994, 1. Runde, 6. Position
Edmonton Oilers
Karrierestationen
1991–1995Moose Jaw Warriors
1995–2007Edmonton Oilers
2007New York Islanders
2007–2009Colorado Avalanche
2009–2011Los Angeles Kings
2011–2014Edmonton Oilers

Ryan Alexander Borden Smyth (* 21. Februar 1976 in Banff, Alberta) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1991 und 2014 unter anderem 1363 Spiele für die Edmonton Oilers, New York Islanders, Colorado Avalanche und Los Angeles Kings in der National Hockey League auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. Smyth, der den Großteil seiner 19-jährigen NHL-Karriere in Diensten der Edmonton Oilers verbrachte, sammelte insbesondere auf internationaler Ebene mit der kanadischen Nationalmannschaft zahlreiche Erfolge, darunter die Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen 2002 sowie den Weltmeisterschaften 2003 und 2004 und der Sieg beim World Cup of Hockey 2004. Sein langjähriger Einsatz als Mannschaftskapitän der kanadischen Landesauswahl brachte ihm den Spitznamen „Captain Canada“ ein, bevor er im Jahre 2020 auch in die IIHF Hall of Fame aufgenommen wurde.

Karriere

Als Elfjähriger arbeitete Ryan Smyth im Banff Springs Hotel, wo sich die kanadische Eishockeynationalmannschaft für den anstehenden Canada Cup 1987 vorbereitete, als er von Glenn Anderson von den Edmonton Oilers angefahren wurde, aber keine schweren Verletzungen davontrug.

Fünf Jahre später begann er seine Karriere in der kanadischen Juniorenliga Western Hockey League bei den Moose Jaw Warriors, ehe er im NHL Entry Draft 1994 von den Edmonton Oilers in der ersten Runde an Position sechs ausgewählt wurde. Nach drei Einsätzen für die Oilers in der Saison 1994/95 kehrte er in die WHL zurück und schaffte den endgültigen Sprung ins Lager der Profis im Herbst 1995, wo er auch wieder auf Glenn Anderson traf, mit dem er zusammenspielte.

Ein erstes Ausrufezeichen setzte er während der Saison 1996/97 mit 39 Toren und 61 Punkten, womit er sein Talent als guter Scorer unter Beweis stellte. In den folgenden zwei Jahren ging seine Punktausbeute deutlich zurück, so dass er 31 und 33 Punkte erreichte. In der Saison 1999/2000 ging es wieder aufwärts und 2000/01 bestritt er seine bis dahin beste Saison, in der Smyth 70 Punkte erzielte. In den folgenden Jahren baute er diese Marke nicht aus, auch deshalb nicht, weil der Stürmer öfter vom Verletzungspech geplagt war.

Smyth im Trikot der Colorado Avalanche (2007)

Nach dem Ausfall der NHL-Saison 2004/05 wegen des Lockout gelang es den Oilers erneut nicht, mit positiven Ergebnissen zu glänzen. Im letzten Saisonspiel der regulären Saison sicherte sich das Team aus Edmonton den letzten Playoff-Platz. Als das am schlechtesten gesetzte Team in der Western Conference besiegten die Oilers in der ersten Runde sie die Detroit Red Wings. In Runde zwei gegen die San Jose Sharks blieb eine Szene in Erinnerung, die den Willen und Einsatz von Ryan Smyth unterstrich. Sein damaliger Teamkamerad Chris Pronger wollte den Puck wegspielen, traf Smyth dabei jedoch im Mund, wodurch er drei Zähne verlor und aus dem Mund blutete. Er ließ sich in der Kabine behandeln, kehrte nach kurzer Zeit aufs Eis zurück und führte die Oilers schließlich ins Finale der Western Conference. Dort besiegten sie die Mighty Ducks of Anaheim und schafften es als erstes Team der NHL-Geschichte ins Finale um den Stanley Cup, obwohl sie das am schlechtesten gesetzte Team im Westen waren. In der Finalserie gegen die Carolina Hurricanes unterlagen die Oilers im siebten und entscheidenden Spiel.

Während der Saison 2006/07 musste Smyth einige Male wegen Verletzungen pausieren und wurde ins NHL Allstar-Game berufen. Ende Januar 2007 nahm er mit den Edmonton Oilers die Verhandlungen um einen neuen Vertrag auf, da der bisherige Kontrakt zum Sommer auslaufen sollte. Die Verhandlungen verliefen schwierig, und bis am 26. Februar, 24 Stunden vor Ablauf der Transferperiode, wurden keine Einigung getroffen. Am 27. Februar 2007 wurde Ryan Smyth, mit 13 Jahren dienstältester Spieler des Franchise, 20 Minuten vor dem Ende der Transferperiode zu den New York Islanders transferiert, da man sich bis zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht auf einen neuen Vertrag geeinigt hatte. Am Ende sollen beide Parteien nur noch etwa 100.000 Dollar pro Jahr auseinander gelegen haben, bei einem Jahresgehalt von zirka 5,5 Millionen Dollar.

Nach dem Abschied aus Edmonton gab Smyth am 1. März sein Debüt im Trikot der New York Islanders. Im letzten Spiel der regulären Saison sicherten sich die Islanders durch einen Sieg gegen die New Jersey Devils im Shootout den letzten Playoff-Platz der Eastern Conference. In den Playoffs schied er in der ersten Runde mit den Islanders aus. Das Management der New York Islanders bemühte sich in den folgenden Monaten um eine Verlängerung des im Juli 2007 auslaufenden Vertrages. Doch beide Parteien fanden keine Einigung und Smyth unterschrieb einen Vertrag bei der Colorado Avalanche, die ihn im Tausch für Kyle Quincey, Tom Preissing und ein Fünftrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2010 erworben hatte.

Am 26. Juni 2011 gaben ihn die Los Angeles Kings im Austausch für Colin Fraser und einem Siebtrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2012 an die Edmonton Oilers ab.

Mit einem 5:2-Sieg gegen die Vancouver Canucks beendete Ryan Smyth am 11. April 2014 seine Karriere.[1]

International

Smyth kann auf eine große internationale Karriere mit der kanadischen Nationalmannschaft zurückblicken. Bereits 1995 gewann er seinen ersten Weltmeistertitel bei der Junioren-WM. Von 1999 bis 2005 spielte er jedes Jahr für Kanada bei den Weltmeisterschaften, was aber auch an dem schlechten Abschneiden seines Teams in der NHL lag und Smyth nach dem Ausscheiden der Oilers zur Weltmeisterschaft fahren konnte, die zeitgleich mit den NHL-Playoffs stattfand. In der Zeit führte er das Team fünfmal als Mannschaftskapitän an, weshalb er den Spitznamen „Captain Canada“ erhielt, und gewann zweimal den Weltmeistertitel. Hinzu kamen die olympische Goldmedaille im Jahr 2002 und der Gewinn des World Cup of Hockey 2004. In 61 Spielen stand er bei Weltmeisterschaften auf dem Eis und damit so oft wie kein anderer Spieler, der jemals das Trikot mit dem Ahornblatt trug.

Im Jahre 2020 wurde er aufgrund dieser Leistungen mit der Aufnahme in die IIHF Hall of Fame geehrt.

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1991/92Moose Jaw WarriorsWHL20000
1992/93Moose Jaw WarriorsWHL6419143359
1993/94Moose Jaw WarriorsWHL72505510588
1994/95Moose Jaw WarriorsWHL504145866610691522
1994/95Edmonton OilersNHL30000
1995/96Cape Breton OilersAHL965114
1995/96Edmonton OilersNHL48291128
1996/97Edmonton OilersNHL823922617612551012
1997/98Edmonton OilersNHL65201333441213416
1998/99Edmonton OilersNHL711318316233030
1999/00Edmonton OilersNHL822826545851016
2000/01Edmonton OilersNHL823139705863474
2001/02Edmonton OilersNHL6115355048
2002/03Edmonton OilersNHL6627346167620216
2003/04Edmonton OilersNHL8223365970
2004/05Edmonton OilersNHLnicht gespielt wegen Lockout
2005/06Edmonton OilersNHL753630665824791622
2006/07Edmonton OilersNHL5331225338
2006/07New York IslandersNHL18510151451344
2007/08Colorado AvalancheNHL551423375082352
2008/09Colorado AvalancheNHL7726335962
2009/10Los Angeles KingsNHL672231534261126
2010/11Los Angeles KingsNHL822324473562350
2011/12Edmonton OilersNHL8219274682
2012/13Edmonton OilersNHL472111340
2013/14Edmonton OilersNHL7210132344
WHL gesamt18811011422421310691522
NHL gesamt12703864568429769328315988

International

Smyth im Trikot der kanadischen Nationalmannschaft (2009)

Vertrat Kanada bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
1995KanadaJun.-WM1. Platz, Gold72574
1999KanadaWM4. Platz1002212
2000KanadaWM4. Platz93690
2001KanadaWM5. Platz72354
2002KanadaOlympia1. Platz, Gold60110
2002KanadaWM6. Platz74042
2003KanadaWM1. Platz, Gold92242
2004KanadaWM1. Platz, Gold92242
2004KanadaWorld Cup1. Platz, Gold63142
2005KanadaWM2. Platz, Silber92136
2006KanadaOlympia7. Platz60114
2010KanadaWM7. Platz10000
Junioren gesamt72574
Herren gesamt7918193734

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Sonstiges

  • Smyth ist verheiratet und hat zwei Kinder.
  • Er trägt die Rückennummer 94, da er 1994 die High School abgeschlossen hat und er im NHL Entry Draft 1994 ausgewählt wurde.
  • Sein Bruder Kevin bestritt 58 Spiele für die Hartford Whalers in der NHL, ehe er seine Karriere wegen einer Augenverletzung beenden musste.

Weblinks

Commons: Ryan Smyth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Oilers Smyth announces retirement after 19 NHL seasons. The Sports Network. 11. April 2014. Abgerufen am 11. April 2014.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Ice hockey pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Ice hockey
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Ryan Smyth Canada.JPG
Autor/Urheber: Resolute, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ice hockey forward Ryan Smyth moves in on goal during a shootout at Hockey Canada's Red-White game at pre-Olympic camp in Calgary, Alberta.
Gold medal olympic.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal with the olympic rings inside
Ryan Smyth - Edmonton Oilers.jpg
Autor/Urheber: Lisa Gansky, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Ryan Smyth of the Edmonton Oilers in a pregame warmup
RyanSmyth.jpg
Autor/Urheber: JamesTeterenko, Lizenz: CC BY 3.0
Ryan Smyth warming up before a game in Calgary, Alberta