Ryžoviště

Ryžoviště
Wappen von Ryžoviště
Ryžoviště (Tschechien)
Basisdaten
Staat:Tschechien Tschechien
Region:Moravskoslezský kraj
Bezirk:Bruntál
Fläche:1878 ha
Geographische Lage:49° 53′ N, 17° 22′ O
Höhe:595 m n.m.
Einwohner:582 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl:793 56
Kfz-Kennzeichen:T
Struktur
Status:Gemeinde
Ortsteile:1
Verwaltung
Bürgermeister:Eva Lašáková (Stand: 2009)
Adresse:nám. Míru 105
793 56 Ryžoviště
Gemeindenummer:597791
Website:www.ryzoviste.cz

Ryžoviště, bis 1947 Brunzeif[2] (deutsch: Braunseifen) ist eine Gemeinde im tschechischen Bezirk Bruntál (Bezirk Freudenthal).

Braunseifen südlich von Breslau, südwestlich von Freudenthal und westlich von Troppau auf einer Landkarte von 1909
Marktplatz

Geographische Lage

Ryžoviště liegt in den Sudeten, etwa 15 Kilometer südwestlich von Bruntál (Freudenthal).

Geschichte

Die Gründung des Ortes erfolgte im Jahre 1190 durch Bergarbeiter auf der Suche nach Edelmetallen. Das Wort Seifen im Ortsnamen weist auf die Existenz von Ablagerungen von Mineralien an der Oberfläche im Gebiet der Ortsgründung.[3] Ab 1295 verfügte der Ort über ein Hospital. 1318 wurde Brunciv zur Stadt erhoben. Nach dem Niedergang des Bergbaus entwickelte sich in Braunseifen die Weberei zur wichtigsten Erwerbsquelle.

Durch das Münchner Abkommen wurde Braunseifen 1938 zusammen mit dem Sudetenland dem Deutschen Reich zugesprochen; im Jahr 1945 gehörte Braunseifen zum Landkreis Römerstadt im Regierungsbezirk Troppau im Reichsgau Sudetenland.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Vertreibung der Deutschen erfolgte die Umbenennung in Rýžoviště. Die vormalige Stadt ist heute auf den Status eines Dorfes herabgesunken.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
JahrEinwohnerAnmerkungen
18342.062[4]
19301.604[5]
19391.586[5]

Im Jahr 2006 lebten 673 Menschen in Ryžoviště.

Persönlichkeiten

  • Norbert Johann Klein (1866–1933), Bischof von Brünn und Hochmeister des Deutschen Ordens
  • Robert Schälzky (1882–1948), Hochmeister des Deutschen Ordens
  • Ignaz Kaufmann (1885–1975), Maler
  • Gustav Dreiseidler (1916–unbekannt), Generalmajor der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR

Literatur

  • Gregor Wolny: Die Markgrafschaft Mähren. Topographisch, statistisch und historisch geschildert. Band 5: Ölmützer Kreis. 2. Auflage, Brünn 1846, S. 315–316, Ziffer 3.
  • Josef Schmid-Braunfels: Geschichte der Stadt Braunseifen. Selbstverlag Braunseifen 1910 (Nachdruck und Ergänzung. Heimatkreis Römerstadt (Altvater), Gießen 1979).

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. http://www.lexdata.cz/lexdata/sb_free.nsf/c12571d20046a0b20000000000000000/c12571d20046a0b2c12566d400718041?OpenDocument@1@2Vorlage:Toter Link/www.lexdata.cz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Georg Schreiber, Der Bergbau in Geschichte, Ethos und Sakralkultur (Wiesbaden 1962), S. 102.
  4. Gregor Wolny: Die Markgrafschaft Mähren. Topographisch, statistisch und historisch geschildert. Band 5: Ölmützer Kreis. 2. Auflage, Brünn 1846, S. 315–316, Ziffer 3.
  5. a b Michael Rademacher: Landkreis Römerstadt (tschech. Rymarov). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Auf dieser Seite verwendete Medien