Ruth Stephan

Ruth Johanna Margarete Stephan (* 27. Oktober 1926 in Altona; † 7. August 1975 in Berlin-Spandau) war eine deutsche Schauspielerin und Kabarettistin.

Leben

Die Tochter des Kaufmanns Kurt Stephan und seiner Frau Kriemhilde arbeitete zunächst als Bankkauffrau. Nach einer Schauspielausbildung bei Heinz Hohenstein spielte Ruth Stephan an verschiedenen Theater- und Kleinkunstbühnen Berlins. Sie trat neben Brigitte Mira, Gisela Trowe und Walter Gross in Revuen des Kabaretts Greiffi auf und gehörte 1951 neben Wolfgang Neuss und Ursula Herking zum Gründungsensemble des Kabaretts Die Haferstengels. Daneben erhielt sie Theaterengagements in Hamburg (unter Boy Gobert) und an den Staatlichen Bühnen Berlins. Sie machte sich dabei auch einen Namen als Interpretin von Chansons.

1951 gab Stephan ihr Spielfilmdebüt in der Produktion Die Frauen des Herrn S. Von nun an bekam ihre Karriere eine andere Richtung und sie wurde Filmkomödiantin. Sie spielte neben Heinz Rühmann (Keine Angst vor großen Tieren, Charleys Tante, Max, der Taschendieb), Grethe Weiser (Die Kaiserin von China) und oft an der Seite von Heinz Erhardt (Natürlich die Autofahrer, Was ist denn bloß mit Willi los?, Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern, Unser Willi ist der Beste und Ach Egon!). Populär wurde sie auch in ihrer Rolle als Studienrätin Fräulein Dr. Pollhagen, beziehungsweise nach ihrer Hochzeit mit Dr. Knörz: Studienrätin Frau Dr. Knörz, die sie in der Kinoserie Die Lümmel von der ersten Bank (mit dem Kinderstar Hansi Kraus) spielte. Anfang der siebziger Jahre wandte sich Ruth Stephan wieder stärker dem Theater zu.

Ruth Stephan war ab dem 6. Mai 1949 mit dem Schauspieler Balduin Baas verheiratet. Die Eheschließung fand in Hamburg-Blankenese statt. Die Ehe wurde geschieden. 1974 musste sie sich einer Brustoperation unterziehen. Stephan starb am 7. August 1975 um 22:35 Uhr in ihrer Wohnung in der Uferpromenade 27 in Berlin-Spandau im Alter von 48 Jahren.[1] Ihr Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin.[2] In Würdigung ihrer künstlerischen Tätigkeit an Berliner Bühnen wurde am 19. Februar 1997 in Berlin-Spandau (Ortsteil Haselhorst) eine Straße ihr zu Ehren in Ruth-Stephan-Straße benannt.

Filmografie

Literatur

  • Rainer Dick, Ingrun Spazier: Ruth Stephan – Schauspielerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 21, 1993.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 473.

Einzelnachweise

  1. Standesamt Spandau von Berlin, Sterberegister 1975. In: ancestry.de. Landesarchiv Berlin, abgerufen am 21. August 2024 (2761 / 1975).
  2. knerger.de: Das Grab von Ruth Stephan