Ruth Kommerell

Ruth Kommerell (* 9. Mai 1923 in Stuttgart; † 1. September 1986 in Ost-Berlin) war eine deutsche Film- und Theaterschauspielerin.

Leben

Ruth Kommerell war das vierte Kind des Stuttgarter Arztes für innere Medizin Ernst Kommerell (* 1885) und dessen katholischer Frau, Blanche geb. Forster (* 1884), einer Tochter des Wiener Rittmeisters Alfred Forster und Josefine Michaela Maria de las Mercedes Gonzales de Larrinaga.[1] Nachdem sie ihren Schauspielunterricht bei Emmy Remolt-Jessen in Stuttgart beendet hatte, debütierte sie 1941 als Schauspielerin am Städtischen Theater in Heilbronn.

Bis 1944 war sie in Heilbronn engagiert, von 1945 bis 1947 wirkte sie in Tübingen, von 1947 bis 1948 in Bielefeld, von 1948 bis 1952 in Halle/Saale und ab 1952 in Berlin am Maxim-Gorki-Theater, wo sie bis 1957 spielte. Danach arbeitete sie freischaffend für Bühne und Funk, vor allem aber für die DEFA und den DFF, beispielsweise für das Fernsehtheater Moritzburg. Sie spielte unzählige Nebenrollen, aber auch tragende Filmrollen wie in diversen Märchenverfilmungen gegen Ende ihrer Karriere.

Ihre Tochter Blanche Kommerell ist Schauspielerin und Autorin. Ihr Sohn Matthias Baxmann ist Hörspiel- und Featureautor.

Filmografie (Auswahl)

Synchronarbeit

  • Karen Berg in Oh, diese Mieter (ab Folge 41) als Dagmar Hammerstedt.[2]
  • Sabira Kumuschalijewa in Der weiße Dampfer als Großmutter Karys

Theater

Hörspiele (Auswahl)

  • 1953: Herbert Torbeck/Manda Torbeck: Die letzte Meldung (Lucie Vorin) – Regie: Wolfgang Schonendorf (Hörspiel – Berliner Rundfunk)
  • 1958: Edith Mikeleitis: Georg Forster in Mainz (Marie, Simons Frau) – Regie: Richard Hilgert (Original-HörspielRundfunk der DDR)
  • 1959: Rolf H. Czayka: Der Wolf von Benedetto – Regie: Wolfgang Brunecker (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1961: Karl-Heinrich Bonn: Nächtlicher Besuch (Fräulein Berk) – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1963: Manfred Bieler: Nachtwache – Regie: Helmut Hellstorff (Rundfunk der DDR)
  • 1963: Hasso Laudon: Wie Anette ihre Schulmappe suchte (Erzählerin) – Regie: Flora Hoffmann (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1963: Gerhard Rentzsch: Die Geschichte eines Mantels – Regie: Edgar Kaufmann (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1965: Ján Solovič: In fünf Minuten ist Mitternacht (Frau Bien) – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1966: Bertolt Brecht: Das Verhör des Lukullus – Regie: Kurt Veth (Rundfunk der DDR)
  • 1967: Joachim Goll: Bankivahühner – Regie: Werner Grunow (Hörspiel-Schwank – Rundfunk der DDR)
  • 1968: Peter Brock: Der verwettete Hund (Frau Sommerlatte) – Regie: Joachim Gürtner (Hörspielreihe: Neumann, zweimal klingeln – Rundfunk der DDR)
  • 1968: Ilja Konstantinowski: Verjährungsfrist (Therese Szdelowsky) – Regie: Helmut Molegg (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1969: Will Lipatow: Der Dorfdetektiv (Glafira Aneskina) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1970: Stephan Hermlin: Scardanelli – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1971: Boris Djacenko: Der Physiker und die Nixe (Ur) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1973: Lia Pirskawetz: Spinnen-Palaver (Alte Frau) – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1973: Gisela Richter-Rostalski: Denkt lieber an Ewald (Erna) – Regie: Manfred Täubert (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1974: Alexander Wolkow: Der Zauberer der Smaragdenstadt (Bastinda) – Regie: Maritta Hübner (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1976: Hans Skirecki: Hinter Wittenberge (Hexe) – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1976: Mark Twain: Die Abenteuer des Huckleberry Finn (Witwe Douglas) – Regie: Theodor Popp (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1976: Rudolf Bartsch: Der geschenkte Mörder (Frau Loll) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Kriminalhörspiel (Teil 1) – Rundfunk der DDR)
  • 1976: Inge Meyer: Rödelstraße 14 (Nachbarin) – Regie. Barbara Plensat (Hörspiel aus der Reihe: Tatbestand, Folge 7 – Rundfunk der DDR)
  • 1979: Horst G. Essler: Roboter weinen nicht (Blanka, Roboter) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Ottomar Lang: Wellermann machts möglich (Fr. Liebert) – Hans Knötzsch (Kriminalhörspiel/Kurzhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Brigitte Hähnel: Freitagnacht (Alte Frau) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Jorge Amado: Der gestreifte Kater und die Schwalbe Sinhá (Eule) – Regie: Manfred Täubert (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Joachim Walther: Bewerbung bei Hofe (Hofdame) – Regie:Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Lia Pirskawetz: Stille Post – Regie: Horst Liepach (Biografie – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Hans Siebe: Drei Bagnaresi (Alte Frau) – Regie: Horst Liepach (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1984: Bertolt Brecht: Furcht und Elend des Dritten Reiches – Regie: Achim Scholz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1985: Kurt Tucholsky: Rheinsberg – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1985: Eugen Eschner: Der Rattenfänger von Hameln – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1986: Călin Gruia: Das Märchen vom König Florin (Marschallin) – Regie: Norbert Speer (Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)

Einzelnachweise

  1. Otto Kommerell: Familienchronik Kommerell ..., S. 182
  2. https://www.oh-diese-mieter.de/tv-serie/synchronsprecher.php

Literatur

  • Claudia Kusebauch (Hrsg.): Fernsehtheater Moritzburg II. Programmgeschichte. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2005. ISBN 3-86583-015-3.
    • Claudia Kusebauch (unter Mitarbeit von Michael Grisko): Das Fernsehtheater Moritzburg – Programmchronologie. Ebd., S. 15–208.
  • Günter Helmes, Steffi Schültzke (Hrsg.): Das Fernsehtheater Moritzburg. Institution und Spielplan. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2003. ISBN 3-936522-99-5.
  • Otto Kommerell: Familienchronik Kommerell. Stammtafel mit 79 Bildern und 15 Tafeln aufgestellt in der Zeit von 1915–1942, Frankfurt a. M. : Kramer 1943
  • Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.

Weblinks