Ruth Kolb-Lünemann

Ruth Kolb-Lünemann (* 7. Juni 1924 in Elberfeld; † 1. Juni 1999) war eine deutsche Sozialpolitikerin (SPD) und Stadtverordnete in Wuppertal.

Leben

Ruth Kolb-Lünemann stammte aus einer sozialdemokratischen Familie Wuppertals. Die Jugend war durch den Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime geprägt. Ihr Vater Karl Lünemann, langjähriger Vorsitzender der Elberfelder SPD, verlor 1933 seine Arbeit. Ruth Kolb-Lünemann berichtet später, wie bei einer Hausdurchsuchung das an der Wand hängende Bild von August Bebel als das Konterfei eines Onkels ausgegeben wurde. 1943 wurde der Vater mit fünfzig Jahren zum Kriegsdienst einberufen. Ruth Kolb-Lünemann wurde durch die ersten zwei Jahrzehnte ihres Lebens in ihrem politischen Handeln geprägt.

Im Herbst 1945 unterstützte sie Alfred Dobbert bei dem Versuch, eine Zeitung für Wuppertal zu gründen. Sie war in der Nachkriegszeit entscheidend am Aufbau der Falken, der Gewerkschaftsjugend und der Jungsozialisten beteiligt. Im Jahr 1950 zog sie in die Bezirksvertretung Elberfeld ein. 1952 wird das Fräulein Lünemann, so der stenographische Bericht der Ratssitzung am 25. November 1952, in den Rat der Stadt Wuppertal gewählt, dem sie bis 1994 als Mitglied der SPD-Fraktion angehörte.

Sie engagierte sich in vielen Bereichen der Kommunalpolitik. Durch soziale Politik kämpfte sie gegen Totalitarismus und Faschismus. Ihr Steckenpferd war die Jugendhilfe, der Bau vieler Kinder- und Jugendeinrichtungen geht auf die Initiative von Ruth Kolb-Lünemann zurück. Die Umnutzung der im Krieg zerstörten Barmer Ruhmeshalle zum Haus der Jugend – mit gemeinsamer Nutzung durch den Barmer Kunstverein – ist ein Beispiel dafür. Als Vorsitzende des Jugendwohlfahrts- und später des Jugendhilfeausschusses vertrat sie die Belange junger Menschen in Wuppertal.

Ehrungen

Ruth Kolb-Lünemann wurde 1972 mit dem Ehrenring der Stadt Wuppertal ausgezeichnet.[1] Am 16. Dezember 1998 wurde ihr als erster Frau das Ehrenbürgerrecht der Stadt Wuppertal verliehen.[2] Sie war auch Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse. Das AWO-Haus in der Wuppertaler Friedrichschulstraße 15 wurde nach ihr benannt (Ruth-Kolb-Lünemann-Haus)[3], ebenso wie der Kindergarten in der Gutenbergstraße.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liste von Trägern des Ehrenrings der Stadt Wuppertal (Memento vom 21. Februar 2004 im Internet Archive) Werner-Steinbach.de, Zugriff Mai 2008
  2. Ruth Kolb-Lünemann Ehrenbürgerin (Memento des Originals vom 1. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.barmen-200-jahre.de Barmen-200-Jahre.de, Zugriff Mai 2008
  3. Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.projekt50.de Projekt 50, Projekt50.de, Zugriff Mai 2008
  4. SPD: Kindergarten wird nach Ruth Kolb-Lünemann benannt, 14. Februar 2001 Lokalseiten.de, Zugriff Mai 2008