Rutali

Rutali
Rùtali
StaatFrankreich
RegionKorsika
Département (Nr.)Haute-Corse (2B)
ArrondissementCalvi
KantonBiguglia-Nebbio
GemeindeverbandNebbiu Conca d’Oro
Koordinaten42° 35′ N, 9° 22′ O
Höhe35–1151 m
Fläche17,48 km²
Einwohner369 (1. Januar 2018)
Bevölkerungsdichte21 Einw./km²
Postleitzahl20239
INSEE-Code
Websitehttp://www.rutali.fr/

Blick vom Berg Astu auf Rutali und seine Nachbargemeinden

Rutali (korsisch Rùtali) ist eine französische Gemeinde mit 369 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) im Département Haute-Corse auf der Insel Korsika.

Geografie

Rutali liegt im Nordosten der Insel Korsika in der Landschaft Nebbio auf einer mittleren Höhe von 593 Metern über dem Meeresspiegel auf einer Hochebene im Wald von Galghete etwa 8 Kilometer entfernt von der Küste des Ligurischen Meeres und 22 Kilometer südwestlich von Bastia, dem Sitz der Präfektur des Départements Haute-Corse. Die Ortschaft ist umgeben von den Nachbargemeinden Vallecalle, Murato und Vignale. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 17,11 Quadratkilometern.[1] Die örtliche Durchgangsstraße ist die Départementsstraße D305.

Geschichte

Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts war Korsika ein Lehen der Republik Pisa. Im 12. Jahrhundert kamen die ersten Seigneurs von Rutali im Auftrag von Pisa aus Volterra in der Toskana. Sie verwalteten das Land zwischen den Wasserläufen Bevinco und Figareto bis zum See von Biguglia. Der Name der adligen Familie lautete im 17. Jahrhundert Rutali di Rutali Nebio.

Die Ortschaft Rutali wurde trotzdem erst 1254 im Kopialbuch des Bistums Nebbio urkundlich erwähnt. Von 1447 bis 1769 war Korsika eine Kolonie der Republik Genua. Genua stützte sich dabei mehrfach auf die Hilfe Frankreichs. 1565 befanden sich korsische Freiheitskämpfer in Rutali, die unter dem Befehl von Sampiero Corso (1497–1567) standen. Der Kommandant der Genueser schickte zwei Kompanien aus Saint-Florent, um Rutali niederzubrennen. Die Soldaten misshandelten den Pfarrer der Ortschaft und machten Gefangene, die nach Genua verschifft wurden. Im 18. Jahrhundert wählte die korsische Widerstandsbewegung um Pascal Paoli 1736 ihren eigenen König. Von der Rebellion war auch wieder Rutali betroffen. 1743 wurde die Tür der Kapelle Santa-Chjara von französischen Soldaten aufgebrochen, die auf der Suche nach korsischen Rebellen waren.

Unweit der Kapelle Santa-Chjara befindet sich ein Denkmal für die Opfer des Absturzes eines Zivilschutz-Hubschraubers im Jahr 2009, bei dem fünf Menschen starben.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072014
Einwohner178198194181222247316382

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Brücke von Torreno

Die Kapelle Santa-Chjara wurde 1658 erstmals urkundlich erwähnt. Sie steht nordwestlich des Ortskerns im Wald von Galghete auf einer Höhe von 800 Metern über dem Meeresspiegel. Sie ist der Heiligen Klara von Assisi geweiht und wurde 1658 urkundlich erwähnt. Nach einer lokalen Legende soll die Kapelle Santa-Chjara nach einem Wunder erbaut worden sein. Hirten aus Rutali hatten sich in dichtem Nebel verirrt und beteten zu Klara von Assisi, die daraufhin den Nebel lichtete. Am Gedenktag der Heiligen, dem 12. August, wird jährlich eine Prozession veranstaltet.

Als Agostino Giustiniani (1470–1536) Bischof von Nebbio war, gab es die Brücke von Torreno schon. Diese Brücke führt über den Bevinco und steht mit jedem ihrer Pfeiler in einer anderen Gemeinde, in Rutali, Murato und Olmeta-di-Tuda.

Weblinks

Commons: Rutali – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Le village de Rutali. In: Annuaire-Mairie.fr. Abgerufen am 11. September 2011 (französisch).
  2. A Rustaghja: Crash de l’Hélicoptère Dragon 2B de la Sécurité Civile, en retour d’évacuation médicale. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Le CorsicaBlog. 26. April 2009, archiviert vom Original am 9. Februar 2012; abgerufen am 30. September 2011 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/arustaghja.canalblog.com

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Vue sur le Col de Teghime, le Lac de Padula, Oletta, Poggio d'Oletta, Olmeta di Tuda, Cima di Zuccarellu, le Col de San Stefanu, Rutali, Vallecalle, Pieve et Sorio, depuis le sommet du Monte Astu (1535 m).jpeg
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Vue sur le Col de Teghime, le Lac de Padula, Oletta, Poggio d'Oletta, Olmeta di Tuda, Cima di Zuccarellu, le Col de San Stefanu, Rutali, Vallecalle, Pieve et Sorio, depuis le sommet du Monte Astu (1535 m)
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Murato (Corse) - Pont génois de Torreno sur le Bevinco