Russische Botschaft in Wien
Die Russische Botschaft in Wien ist die diplomatische Vertretung von Russland gegenüber der Republik Österreich und befindet sich im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße in der Reisnerstraße 45–47.
Geschichte
- Botschaft Russlands, um 1895
- (c) www.rusemb.at, CC BY 3.0Botschaft (2005)
Eine eigene Botschaft wurde schon 1874 installiert, Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Wien-Landstraße eine großzügige Niederlassung errichtet, die die Botschaft und die russisch-orthodoxe Zentralpfarrkirche, heute Metropolitankathedrale für Österreich umfasst.[1] 1910 wurde der Botschafter abberufen, und 1914 bis 1917 lagen die beiden Staaten im Krieg, bis Februarrevolution und Oktoberrevolution Russlands Kriegsengagement beendeten.
In den 1980er wurde ein multifunktionaler diplomatischer Gebäudekomplex an der Erzherzog Karl-Straße 182, Wien 22 erbaut, welcher heute eine Botschaftsschule und diverse Botschaftsabteilungen, sowie Spionageinrichtungen und entsprechende Wohnungen beheimatet,[2] zusätzlich zu Wohnungen für Geheimdienstpersonal an der Sternwartestraße 74.[3]
Abteilungen
An der Botschaft befinden sich heute auch:[4]
- Konsularabteilung der Botschaft der Russischen Föderation
- Verteidigungsabteilung der Botschaft der Russischen Föderation (Abteilung des Verteidigungsattachés)
- Handelsabteilung der Botschaft der Russischen Föderation (Wien 4, Argentinierstraße 25–27)
- Kulturinstitut der Russischen Föderation (Wien 4, Brahmsplatz 8)[5]
- Ständige Vertretung der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen in Wien (UNO, UNIDO, CTBTO, IAEO; Wien 22, Erzherzog Karl-Straße 182)
Außerdem gibt es als konsularische Vertretung:
- Generalkonsulat der Russischen Föderation Salzburg (Bürglsteinstraße 2; Amtsbereich: Salzburg, Kärnten, Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg)
Andere verwandte Institutionen sind:
- Botschaftsschule der Russischen Föderation in Wien (gegründet 1954 und seit den 1980er am diplomatischen Komplex an der Erzherzog Karl-Straße 182, Wien 22)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Vereinbarung der Regierung der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik und der Österreichischen Bundesregierung zur Regelung der Frage der beiderseitigen Botschaftsgebäude vom 28. Juli 1923 und 16. Juli 1927, vergl. Beschluss des OGH vom 11. September 2004, Geschäftszahl 5Ob152/04w (Weprepro ( des vom 5. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , pdf, ilac.univie.ac.at)
- ↑ Gedränge auf dem Dach der Sat-Spionagestation in Wien 22. In: fm4.ORF.at. 13. November 2022, abgerufen am 14. November 2022.
- ↑ BVT-Untersuchung: Der dritte Mann lebt gut in Wien. In: DER STANDARD. 7. September 2018, abgerufen am 14. November 2022.
- ↑ Ausländische Vertretungen in Österreich ( des vom 4. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (Suchauswahl)
- ↑ Russisches Kulturinstitut
Weblinks
Koordinaten: 48° 11′ 51,1″ N, 16° 23′ 2,8″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
en:Embassy of Russia in Vienna at the end of the 19th century.
Autor/Urheber: Aleksandrs Čaičics, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Residential complex of the Russian mission to international organisations in Vienna
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Palais Nassau, in dem die Botschaft der Russischen Föderation residiert, an der Adresse Reisnerstraße 45–47 im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße.
Das Palais wurde 1872/73 nach Plänen des Architekten Alois Wurm-Arnkreuz im Stil der Wiener Neorenaissance errichtet. Bauherr war der Banker Israel Simon aus Hannover, der 1867 nach Wien übersiedelte. Beim großen Börsenkrach von 1873 verlor er aber viel Geld und musste 1874 das Palais an Herzog Adolph von Nassau verkaufen. 1891 wurde das Gebäude vom damaligen russischen Botschafter, Fürst Aleksej Lobanow-Rostowskij, für Botschaftszwecke erworben. Ursprünglich war es ein zweigeschossiges Gebäude mit 9 Fenstern an der Hauptfassade und 6 Fenstern an der Seitenfront, später wurde es um ein Geschoss erhöht und mit mehreren anderen Gebäuden ergänzt. Ab 1893 wurde ostseitig auf dem Botschaftsgelände die russisch-orthodoxe Kathedrale hl. Nikolaus errichtet (Fertigstellung 1899): [1], [2].