Rumen Radew

Rumen Radew

Rumen Georgiew Radew (bulgarisch Румен Георгиев Радев; * 18. Juni 1963 in Dimitrowgrad, Bulgarien) ist der amtierende Staatspräsident Bulgariens. Er ist Generalmajor der Reserve und gewann die Stichwahl zum Präsidenten Bulgariens 2016. Radew ist seit dem 22. Januar 2017 im Amt.[1] Am 21. November 2021 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.[2]

Leben

Rumen Radew wurde am 18. Juni 1963 in Dimitrowgrad in Thrakien geboren. Seine Familie stammt jedoch aus Slawjanowo in der Nähe von Chaskowo. Radew schloss 1982 das Mathematikgymnasium von Chaskowo mit einer Goldmedaille ab. 1987 schloss er sein Studium an der Georgi Benkovski Bulgarian Air Force Universität als bester Absolvent ab und trat in die Bulgarischen Luftstreitkräfte ein. Beim 15. Jagdfliegerregiment, stationiert auf der Luftwaffenbasis Rawnez bei Burgas, wurde er zum Kampfpiloten ausgebildet. 1992 machte er eine Zusatzausbildung an der Squadron Officer School (SOS) auf der Maxwell Air Force Base in den USA. Von 1994 bis 1996 studierte er an der Militärakademie „Georgi Rakowski“ in Sofia, wobei er als Jahresbester abschloss. Danach war er Staffelkommandeur von Kampfflugzeugen des Typs MiG-29 auf der 5. Jagdfliegerbasis in Rawnez. Von 1999 bis 2000 war er stellvertretender Kommandeur des Flugtrainings der 3. Jagdfliegerbasis auf der Graf Ignatievo Air Base nahe Plowdiw.

2000 erhielt er einen Doktorgrad in Militärwissenschaften und wurde zum Oberstleutnant befördert.[3] Von 2002 bis 2003 war er erneut in den USA am Air War College.[4] Von 2005 bis 2009 war er Kommandeur der 3. Jagdfliegerbasis auf dem Luftwaffenstützpunkt Graf Ignatiewo bei Plowdiw.

Im Jahr 2007 wurde er zum Brigadegeneral befördert.[4] 2009 bis 2014 war er stellvertretender Kommandeur und ab 2014 im Rang eines Generalmajors Kommandeur der Luftwaffe.[5]

Politische Positionen

In der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl im November 2016 erhielt Radew in allen Landesteilen die Stimmenmehrheit.

Radew trat 2016 als Unabhängiger für die Bulgarische Sozialistische Partei an und gilt als Russland-freundlich.[6] Er gewann die Wahl gegen seine Hauptkontrahentin Zezka Zatschewa mit 59,37 % der Stimmen.[7]

Während seine ersten Präsidentschaft hatte Radew den Kampf gegen die Korruption und den Ausbau der Zivilgesellschaft zu seiner zentraler Positionen gemacht und damit das weitgehend repräsentative Präsidialamt Bulgariens geprägt. Damit stellte er sich der Politik des Ministerpräsidenten Bojko Borissow entgegen und wurde zu einer seiner größten Kritiker. 2020 unterstützte er die Anti-Korruptionsproteste in Bulgarien, welche jedoch nicht den Rücktritt Borissow erreichen konnten.[8]

Die nach den Parlamentswahlen im April 2021 und Juli 2021 durch Redew eingesetzten Interimregierungen Janew I und Janew II konnten diverse Korruptionsskandale im Industrie-, und Bankensektor aufdecken. Bei der Präsidentschaftswahl in Bulgarien 2021 konnte sich Radew bei der Stichwahl 66,7 Prozent der Stimmen sichern, während sein Herausforderer der Universitätsprofessor Anastas Gerdschikow etwa 31,8 Prozent der Wähler überzeugen konnte.[8]

Weblinks

Commons: Rumen Radev – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Oppositionskandidat Rumen Radew: Prorussischer General wird Bulgariens neuer Präsident. In: Neue Zürcher Zeitung. 13. November 2016 (nzz.ch).
  2. Bulgarien: Reformpräsident Radew bleibt im Amt | ZEIT ONLINE. Abgerufen am 26. November 2021.
  3. ЗАЩИТЕНИ ДИСЕРТАЦИИ ПРЕЗ 2000 г. (Liste der Militär-Dissertationen im Jahr 2000)
  4. a b Major General Rumen Radev. Commander of the Bulgarian Air Force (Memento vom 14. November 2016 im Internet Archive)
  5. УКАЗ № 94 vom 30. Juni 2014
  6. Bulgarien entscheidet über neuen Präsidenten in Stichwahl. In: Reuters Deutschland. 13. November 2016 (reuters.com oder archive.org).
  7. Резултати за президент и вицепрезидент на републиката. Wahlkommission Bulgariens, abgerufen am 19. November 2016 (bulgarisch).
  8. a b Clemens Verenkotte: Präsidentenwahl in Bulgarien. Präsident Radew vor zweiter Amtszeit. ARD-Studio Wien, 21. November 2021, abgerufen am 22. November 2021.

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
Standard of the President of Bulgaria.svg
This flag does not exist in the Bulgarian legislation. Its relevance is questionable. See Discussion for details.
Präsidentschaftswahl Bulgarien 2016 2. Runde.svg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Bulgarien (2. Runde im November 2016). Prozent Stimmen für Rumen Radev.
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(c) President.bg, CC BY 2.5 bg
Official portrait of the bulgarian president Rumen Radev