Rul Gunzenhäuser
Rul Gunzenhäuser (* 4. September 1933 in Stuttgart[1]; † 14. Februar 2018[2]) war ein deutscher Informatiker und Professor für Dialogsysteme an der Universität Stuttgart.
Leben
Rul Gunzenhäuser studierte Mathematik, Physik und Philosophie an der TH Stuttgart und an der Universität Tübingen. 1962 wurde er mit der Arbeit „Ästhetisches Maß und ästhetische Information“ an der TH Stuttgart bei Max Bense promoviert. In dieser Dissertation finden statistisch-mathematische Verfahren Anwendung in der Text-Ästhetik. Von 1962 bis 1966 war er wissenschaftlicher Assistent am Rechenzentrum der TH Stuttgart. Er war als Associate Professor an der State University of New York tätig und lehrte danach an der Pädagogischen Hochschule Esslingen Angewandte Mathematik und ihre Didaktik. Von 1973 bis 1999 war Gunzenhäuser Universitätsprofessor an der Universität Stuttgart und Leiter der Abteilung Dialogsysteme im Institut für Informatik.[3]
Wirken
Gunzenhäuser war Autor von Büchern und zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen. Er prägte durch seine Forschung und Lehre maßgeblich die Software-Ergonomie in Deutschland[4][5] (heute Mensch-Computer-Interaktion) und frühe Formen des rechnerunterstützten Lernens (heute E-Learning). Ein weiterer Forschungsschwerpunkt lag auf der Entwicklung von Benutzungsschnittstellen für Blinde und Sehbehinderte[6]. Mit dem Bild der Informatik in der Öffentlichkeit hat er sich in dem Buch „Schuld sind die Computer!“[7] umfassend auseinandergesetzt.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1994: Bundesverdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1995: Ehrenpromotion der Fakultät für Informatik der Technischen Universität Dresden zum Dr.-Ing. E. h.
- 2003: Fellow der Gesellschaft für Informatik (GI)[8]
Weblinks
- Literatur von und über Rul Gunzenhäuser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Rul Gunzenhauser (Universität Stuttgart)
- Eintrag über Rul Gunzenhauser (compArt daDA: the database Digital Art)
Einzelnachweise
- ↑ Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. 18. Ausgabe (2001). Bd. 1, S. 1030.
- ↑ Rul Gunzenhauser Todesanzeige. In: Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Nachrichten. 19. Februar 2018, abgerufen am 19. Februar 2018.
- ↑ uni-stuttgart.de
- ↑ Hans J Bullinger und Rul Gunzenhäuser: Software-Ergonomie. expert Verlag. 1986
- ↑ Gerhard Fischer und Rul Gunzenhäuser: Methoden und Werkzeuge zur Gestaltung benutzergerechter Computersysteme. De Gruyter, August 1986
- ↑ vis.uni-stuttgart.de ( des vom 31. Juli 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Albert Endres und Rul Gunzenhäuser: Schuld sind die Computer! Ängste, Gefahren und Probleme im Umfeld der Informatik. Akademische Verlagsgesellschaft AKA 2010.
- ↑ gi.de ( des vom 13. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 94 kB)
Personendaten | |
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NAME | Gunzenhäuser, Rul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Informatiker, Professor für Informatik an der Universität Stuttgart |
GEBURTSDATUM | 4. September 1933 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 14. Februar 2018 |
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