Ruine Niedergundelfingen

Ruine Niedergundelfingen

Im Zentrum der Umlaufberg mit der Ruine Niedergundelfingen, im Vordergrund Hohengundelfingen

StaatDeutschland
OrtMünsingen-Gundelfingen
Entstehungszeitum 1100
BurgentypHöhenburg, Gipfellage
ErhaltungszustandUmfassungsmauern
Ständische StellungAdlige
Geographische Lage48° 19′ N, 9° 30′ O
Höhenlage653 m ü. NN
Ruine Niedergundelfingen (Baden-Württemberg)

Die Ruine Niedergundelfingen ist die Ruine einer Gipfelburg auf dem 653 m ü. NN hohen Schlossberg, einem Umlaufberg der Großen Lauter 800 Meter westlich der Burg Hohengundelfingen beim Ortsteil Gundelfingen der Gemeinde Münsingen im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg.

Ansicht der Nordostecke der Anlage, links die renovierte Burgkapelle

Geschichte

Vermutlich entstand um 1080 die erste Burg als Stammsitz der Herren von Gundelfingen und wurde um 1250 von dem Ritter Swigger IX. de Novogundelfing ausgebaut. 1264 und 1268 wurde Swigger von Neugundelfingen urkundlich erwähnt. Am 11. Februar 1407 verkaufte Friedrich III. die Besitzungen an Jörg von Woellwarth, der am 1. März 1409 an Wolf von Stein zu Klingenstein den Besitz verkaufte und noch vor 1617 ging der Besitz an Reichlin von Meldegg. Um 1700 gehörten zur Burg eine Kapelle, ein Backhaus, Scheuer und Stallungen sowie mehrere Wiesen, Äcker und Fischwasser. 1833 wurde die Burg von Baron Reichlin an Privat verkauft. Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb Schulrat Freytag die Burg und errichtete eine Wohnung auf der Burgruine. Nach dem teilweisen Einsturz der Umfassungsmauer 1966 fand ein Wiederaufbau statt.

Ansicht von Süden (2016)

Beschreibung

Die Burganlage, die über keinen für die Zeit typischen Bergfried verfügte, besteht aus einer rechteckigen Ringmauer, die von einer Zwingermauer umgeben war. Dem Eingang der Burg war eine Vorburg vorgelagert, von der noch Mauerreste erhalten sind.

Im Norden der Anlage lag der ursprüngliche Wohnbereich. Der Palas des Wohnbereichs verfügte über romanische Doppelfenster an der Nordwand. Eine gotische Torhalle, die über einen heute zugeschütteten Burggraben erreicht wurde, ist noch erhalten. Ebenso der Zisternenbrunnen im Inneren der Burg und der Keller an der Ostwand der Burgmauer. Wann die 1988 restaurierte Kapelle, die dem Heiligen St. Michael geweiht ist und 1715 als verfallen galt, entstand, ist nicht bekannt.

Literatur

Weblinks

Commons: Ruine Niedergundelfingen – Sammlung von Bildern

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Grosse Lauter Umlaufberg Gundelfingen Schwaebische Alb.jpg
Autor/Urheber: Reiner Enkelmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Umlaufberg des Flusses Große Lauter vor dem Durchbruch, bei Gundelfingen (Stadt Münsingen). Die Große Lauter gehört zu den letzten, die stark verkarstete Schwäbischen Alb auch heute noch nahezu gänzlich oberirdisch durchquerenden Flüsschen (Bära, Schmiech/Schmeie, Fehla/Lauchert und Brenz). Diese Flüsschen, wie auch die heute den Umlaufberg bei Gundelfingen umfließende Große Lauter, sind uralte Wasserrinnen, die Ende Pliozän und in fluvial erodierenden Zeitabschnitten des späten Pleistozän mit großen Wassermassen die Täler weiteten (Schmelzwasser in relativ warmen Epochen, oder jahreszeitlich) und zur Donau entwässerten.
Flüsse in vielen Mittelgebirgen Deutschlands haben durch fluviale Erosion Umlaufberge gebildet. In einigen Fällen kam es auch zu Durchbrüchen und Aufgabe der regulären Schlingenutzung (z.B. bei Obere Donau, Neckar, Nagold, Main, Mosel, Saar, Sieg).
Niedergundelfingen 01.jpg
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Burg Niedergundelfingen