Rudolph Ludwig Hoppe

Rudolf Ludwig Hoppe[1] (auch: Rudolph Ludwig Hoppe[2] und Rudolf Hoppe;[3] * 18. April 1811 in Norden (Ostfriesland); † 26. Februar 1896 in Hannover) war ein deutscher Journalist,[2] Publizist,[3] Historiker und Autor zur Geschichte der Stadt Hannover. Er war einer der ersten, der Geschichtsschreibung in einer erzählenden, gegliederten und bis in seine Gegenwart reichenden Darstellung verfolgte.[1][Anm. 1]

Leben

Rudolph Ludwig Hoppe wurde 1811 während der sogenannten „Franzosenzeit“ in Ostfriesland geboren.[2]

Nach seiner Ausbildung wirkte er zur Zeit des Königreichs Hannover zeitweilig als Amtsauditor, stellte diesen Dienst aber 1839 ein.[3] In den Jahren von 1840 bis 1853 arbeitete er als „Literat“ in der Residenzstadt Hannover, wo er unter anderem 1845 die Geschichte der Stadt Hannover ... niederschrieb,[4] die von einem Künstler illustriert wurde.[5]

Eine aus dem Vormärz erhaltene Akte des Polizeipräsidiums Hannover vom 19. August 1847 vermerkt zu Hoppe:

„... seit dem Jahre 1839 aus dem Dienste getreten, seitdem hier von literarischen Arbeiten sich kümmerlich ernährend, in Trunkenheit und unordentliches Leben versunken, ist in der Nacht auf gestern wegen Obdachlosigkeit verhaftet und das Weitere wegen seiner Bestrafung und Entfernung von hier eingeleitet.“[3][6]

Nach den Jahren der Deutschen Revolution 1848/1849 arbeitete Hoppe von 1853 bis 1860 als Kaufmann in Varel, möglicherweise auch in Bremen, in und für die Firma Gebrüder Hoppe. Von 1860 bis in sein Todesjahr 1891 schrieb Hoppe als Redakteur des Hannoverschen Tageblatts.[4]

Zumindest zeitweilig wohnte der „Literat“ laut dem Adreßbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover von 1865 in der Bel Etage der Langestraße 22 in der Calenberger Neustadt.[7]

Schriften (Auswahl)

  • Geschichte der Stadt Hannover ... Mit zwei Ansichten und einem Grundriss. Verlag der Hellwingschen Hofbuchhandlung, Hannover 1845. (Digitalisat über Google-Bücher)
    • Nachdruck der Ausgabe von 1845 (= Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde von Niedersachsen und Bremen. Band 44). v. Hirschheydt, Hannover-Döhren 1975, ISBN 3-7777-0889-5.
  • Der zuverlässige Wegweiser durch die Haupt- und Residenzstadt Hannover, ihre Vorstädte und nächsten Umgebungen, sammt einer historischen Einleitung. ein Noth- und Hülfsbuch in alphabetischer Ordnung, für Fremde und Einheimische. P. L. Schlüter, Hannover 1847.

Hoppestraße

Die posthum zur Zeit der Weimarer Republik 1925 im hannoverschen Stadtteil Kleefeld angelegte Hoppestraße, die von der Berckhusenstraße zur Sievertstraße führt, ehrt den Verfasser der 1845 erschienenen Geschichte der Stadt Hannover seitdem durch ihre Namensgebung.[2]

Anmerkungen

  1. Abweichend gibt das Stadtlexikon Hannover in seinem Artikel Geschichtsschreibung (s.d.) das Todesjahr 1891 für Rudolf Ludwig Hoppe an

Einzelnachweise

  1. a b Karljosef Kreter: Geschichtsschreibung. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein u. a. (Hrsg.): Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 217f.; hier: S. 217. (Vorschau über Google-Bücher)
  2. a b c d Helmut Zimmermann: Hoppestraße. In: ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 121.
  3. a b c d Dirk Riesener: Polizei und politische Kultur im 19. Jahrhundert. Die Polizeidirektion Hannover und die politische Öffentlichkeit im Königreich Hannover (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 35). (= Quellen und Untersuchungen zur allgemeinen Geschichte Niedersachsens in der Neuzeit. Band 15). zugleich Dissertation 1996 an der Universität Hannover. Hahnsche Buchhandlung und Verlag, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5841-8, S. 418, Anmerkung 58. (Vorschau über Google-Bücher)
  4. a b Vergleiche das Deutsche Geschlechterbuch, Band 212, Starke, 2000, S. 344. (Vorschau über Google-Bücher)
  5. Alheidis von Rohr: Malerisch-idealisiert. Stadtansichten Hannovers (= Schriften des Historischen Museums Hannover. Heft 17). HMH, Hannover 2000, ISBN 3-910073-18-2, S. 88. (Vorschau über Google-Bücher)
  6. Vergleiche auch Rolf Engelsing: Massenpublikum und Journalistentum im 19. Jahrhundert in Nordwestdeutschland. (= Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Band 1). zugleich Habilitationsschrift an der Freien Universität Berlin, 1966, S. 43, 56. Zum Zitat siehe auch die Polizeiakten unter der Archiv-Nummer Dep 103 IX 206 vom 19. August 1847.
  7. Vergleiche das Adressbuch in Abteilung I, S. 211. als online-Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek