Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung

Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung
(RvB)
RechtsformStiftung des privaten Rechts[1]
Bestehenseit 1980[2]
SitzGeorgstraße 36
30159 Hannover
ZweckPolitische Bildung[1]
VorsitzPatrick Döring
KuratoriumWalter Hirche
GeschäftsführungLone Zumbrock
Websitewww.bennigsen-stiftung.de
kein Stifter angegeben
Rudolf v. Bennigsen (1900)

Die Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung ist eine der Freien Demokratischen Partei (FDP) nahestehende Stiftung in Niedersachsen mit Sitz in Hannover.

Gründung und erste Jahre

Die Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung wurde 1980[2] gegründet und nach dem liberalen Politiker Rudolf von Bennigsen benannt. Benningsens Vorstellungen über die gestaltende Kraft des politischen Liberalismus zu vermitteln, zählte bei ihrer Gründung zu den Absichten der neuen Stiftung.[3] Zu den Gründern zählten Torsten Wolfgramm,[4] Erich Küpker[5] und Walter Hirche.[6] Ihr operatives Geschäft nahm die Stiftung im Folgejahr auf.[4] 1984 war Friedrich Wendig Vorsitzender des Kuratoriums, dem unter anderem der Manager Rudolf von Bennigsen-Foerder angehörte. Den vom Kuratorium gewählten Vorstand leitete damals Christian Wolff.[7]

Zweck

Die Stiftung ist als Bildungseinrichtung im Bundesland Niedersachsen tätig und trägt auf überparteilicher Grundlage zur Förderung von Demokratie und Liberalismus bei.[8] Aus diesem Grund führt sie regelmäßig Veranstaltungen durch, seit 2001[4] häufig in vertraglich geregelter Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit bzw. deren Länderbüro Niedersachsen-Bremen.

Veranstaltungen

Die Stiftung richtet ungefähr zweihundert Vortrags-, Diskussions- und Seminarveranstaltungen im Jahr aus. Das Themenangebot reicht von der Europa-, über die Bundes- und Landespolitik bis zur Kommunalpolitik, es geht um Demokratie, Liberalismus und Landesgeschichte. Diese Veranstaltungen werden häufig ehrenamtlich organisiert.

Die Themen sind breit gestreut. Zu ihnen zählten beispielsweise Fragen der sicheren Energieversorgung,[9] der Nationalpark Wattenmeer,[10] Jugendpolitik,[11] Aspekte der Agrarreform,[12] Interessenkonflikte in Flussauen,[13] regionale Wirtschaftsförderung und -politik,[14] maritime Sicherheitspolitik der NATO,[15] Folgen des demografischen Wandels,[16] Anforderungen an Landwirtschaft und Tierhaltung,[17] die Entwicklung des innerstädtischen Einzelhandels,[18] Windenergie,[19] die Situation mittelständischer Unternehmer,[20] die Gründerkultur in Deutschland,[21] die Zukunft der Medien in einer liberalen Demokratie und die Relevanz der freien Medien[22] oder historisch-politische Stadtrundgänge.[23]

Die Stiftung organisiert außerdem Veranstaltungen mit explizit historischen Bezügen. Zu diesen zählen beispielsweise 1997 Gespräche von Schülern mit Carlotta Marchand,[24] die als Jüdin in den Niederlanden den Holocaust überlebte,[4] eine Gedenkveranstaltung zu Theodor Tantzen[25] oder eine solche zu Claus Schenk Graf von Stauffenberg.[26] Zusammen mit der Friedrich-Naumann-Stiftung präsentierte die Stiftung 2020 in der Villa Seligmann eine Ausstellung über Anne Frank.[27][28]

Publikationen

Die Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung war von 1985 bis 1996 Herausgeber der 26 Bände umfassenden monografischen Reihe Texte, für die unter anderem Rafael Seligmann, Michael Wolffsohn, Rudolf Adam, Jörg-Detlef Kühne, Clemens Geißler, Walter Hirche und Eberhard Hamer als Autoren tätig waren. Ebenfalls Bestandteil der Reihe waren die Konferenzschriften der Bonner Fachgespräche. Zahlreiche weitere Werke erschienen im stiftungseigenen Verlag.[29]

Organisation

Die Gesellschaft der Freunde der Rudolf von Bennigsen-Stiftung e. V. unterstützt als Förderverein die Arbeit der Stiftung.[30] Die Stiftung besitzt einen Vorstand und ein Kuratorium.[31] Vorstandsvorsitzender der Stiftung ist Patrick Döring. Vorsitzender des Kuratoriums ist Walter Hirche.

Einzelnachweise

  1. a b Verzeichnis der Stiftungen des bürgerlichen Rechts gem. § 17a NStiftG im Bereich des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser. (PDF; 980 kB) In: arl-lw.niedersachsen.de. 11. Januar 2022, abgerufen am 29. Januar 2022.
  2. a b Angaben der Stiftung zu ihrer Geschichte, Abruf am 25. Februar 2022.
  3. Ewald Grothe: Walter Hirche. Liberaler Pragmatiker aus Niedersachsen, Potsdam 2021, S. 44, ISBN 978-3-9822020-1-3.
  4. a b c d Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung: Mitten im Leben. 30 Jahre liberales Denken und Handeln in Niedersachsen. 2011, abgerufen am 29. Januar 2022.
  5. Traueranzeige der Rudolf von Bennigsen-Stiftung in der Nordwest-Zeitung, 20. März 2012.
  6. Ewald Grothe: Walter Hirche. Liberaler Pragmatiker aus Niedersachsen, Potsdam 2021, S. 44 und S. 48, ISBN 978-3-9822020-1-3.
  7. Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung: Aus der Arbeit im Jahr 1984 (Geschäftsbericht).
  8. Homepage der Stiftung.
  9. Über Laufzeiten, Lücken und Luftqualität. In: Nordwest-Zeitung, 10. April 1980.
  10. Südliche Nordsee soll Sondergebiet werden. In: Oldenburger Nachrichten, 17. Dezember 1984.
  11. Junge Liberale boten Musik und Politik zum Wahlkampfausklang. In: Oldenburger Kreiszeitung, 9. Juni 1986.
  12. „Vorruhestand schon ab 45 Jahren“. In: Nordwest-Zeitung, 3. November 1993.
  13. Matthias Bartl: Suche nach Verständnis für die Elb-Probleme. Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung beschäftigte sich in der Stadt Wörlitz mit dem Naturraum Aue. In: Mitteldeutsche Zeitung, 5. Mai 1994.
  14. „Dirigent“ sorgt für arge Mißtöne. Veranstaltung der Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung zur Wirtschaftspolitik – Gast aus Bonn. In: Der Gemeinnützige, 19. Juni 1995.
  15. „Die Nato und die maritime Sicherheitspolitik“, In: Jeverland-Bote, 10. September 1998.
  16. Zwischen Bienenkönigin und kleiner Hexe. In: Nordwest-Zeitung, 22. Juni 2013.
  17. „Es ist Zeit für neue Art der Ernährung“. In: Nordwest-Zeitung, 20. November 2014.
  18. Händler ächzen unter Auflagen. In: Oldenburger Nachrichten, 29. Juli 2015
  19. Windkraft: Experten äußern sich. In: Ammerländer Nachrichten, 22. September 2015.
  20. Mittelstand klagt über Bürokratie und Abgabenlast. In: Neue Osnabrücker Zeitung, 16. Juni 2017.
  21. Alisa Altrock: „Dabei sind Gründer die Hefe im Teig“. In Göttinger Tageblatt, 6. Juli 2017.
  22. Nachrichtenmarkt vor Herausforderung. In: Sollinger Allgemeine, 23. Juni 2020.
  23. Spaziergang mit Klaus Niclas. In: Landeszeitung für die Lüneburger Heide, 13. August 2021.
  24. Zu ihr siehe In der Kohlenkiste Holocaust überlebt. In: RP Online. 1. März 2001, abgerufen am 29. Januar 2022.
  25. Hans Begerow: Den Oldenburgern zweimal zur Demokratie verholfen. In: Nordwest-Zeitung, 12. Juni 2019.
  26. „Mein Großvater war kein Held.“ Karl Schenk Graf von Stauffenberg sprach vor 140 Besuchern. In: Verdener Aller-Zeitung, 21. November 2019.
  27. Jüdisches Zentrum zeigt Ausstellung zu Anne Frank. In: epd-Landesdienste, 21. Januar 2020.
  28. Simon Benne: Ein kurzes Leben. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 8. Februar 2020.
  29. Titel der Reihe „Texte“ der Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  30. Landeshauptstadt Hannover: Stiftungen in Hannover. Wegweiser zu den Stiftungen. Überarbeitete Auflage 2014, S. 111. Abgerufen am 29. Januar 2022.
  31. Homepage der Stiftung, Gremien.

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Fotografie Rudolf v. Bennigsens