Rudi Stolle

Rudi Stolle (* 3. Oktober 1919 in Meißen; † 1996 ebenda) war ein deutscher Maler und Porzellankünstler.

Leben

Rudi Stolle wurde als zweiter von drei Söhnen des Steindruckers Max Stolle und seiner Ehefrau Elise in Meißen geboren und besuchte bis 1934 die dortige Volksschule. Parallel zur Lehre zum Lithograph nahm er an den Kursen der Malerklasse der Porzellanmanufaktur Meissen sowie an den Kursen der Kunstgewerbeakademie Dresden teil. Nach Abschluss seiner Lehre war er bis 1940 als Lithograf tätig und wurde als Soldat eingezogen. Erst in Polen, dann in der Ukraine, 1941 in Ost- und Südfrankreich, danach 1943 in Monte Cassino in Italien stationiert, geriet er 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde in die USA gebracht.

Seinem Aufenthalt ab 1945 in England, wo er in Stratford-upon-Avon „Shakespeare-Erlebnisse“ sammelte, sowie Liverpool und Birmingham besuchte, folgte 1947 die Anstellung als Blumenmaler in der Porzellanmanufaktur Meissen. Um 1960 kam es zu Kontakten mit Ludwig Zepner und Heinz Werner, die die Zusammenarbeit und in eigenen künstlerischen Entwürfen in international anerkannten Porzellanserien und Unikaten gestalteten.

Der Studienreise von 1974 nach Rerik folgte 1977 die nach Ungarn und die Teilnahme am internationalen Keramiksymposium, an denen u. a. Peter Strang, Heinz Werner und Ludwig Zepner beteiligt waren.

1981 besuchte er Japan und bereiste die Städte Tokio, Kōbe und Arita.

Auszeichnungen

Werk

  • 1977: „Die Sonne rollt über den Horizont“ und als Unikat Nr. 9 angefertigt, Wandbild (33 × 54 cm) und wurde im Museum Haus der Kunst ausgestellt.
  • 1978: Wandmosaik „Gelbe und blaue Fische“, (260 × 120 cm/dreigeteilt) wurde in der Porzellanmanufaktur Meissen hergestellt. Das Mosaik besteht aus ca. 35 × 13 Kacheln, wobei der dominierende Farbton ein Spektrum an blauen Farben ist. Der im oberen Bereich im gelben Farbton gestaltete Fischschwarm besteht aus 22 kleinen Fischen, die von rechts nach links schwimmen und dem zwei große, gelbe Fische entgegenschwimmen; der untere in Blautönen gestaltete Fischschwarm besteht aus 16 kleinen Fischen, die von links nach rechts schwimmen und dem zwei große blaue Fische entgegenschwimmen.
  • 1987: „Japanische Impressionen“, signiert und datiert 1987 und als Unikat Nr. 142 1988 angefertigt[3]

Gemeinsam mit Heinz Werner

  • 1975: „Mandelbäumchen in Sepia Dekor“ zum „Großer Ausschnitt“ nach einem 1973er Modell von Ludwig Zepner
  • 1976: „Hängende Blütenkomposition“ als Wandbild im Staatsauftrag in Sepiamalerei für das Café Altmark in Dresden ausgeführt. (1.225 Meissenkacheln auf einer Fläche von ca. 280 × 280 cm).[4]

Gemeinsam mit Jörg Danielczyk

Mit Jörg Danielczyk fertigte er:

  • 1986: Vase Stilisierte Wellen 26/86[5]

Museum

Heute befinden sich Arbeiten Stolles in zahlreichen bedeutenden deutschen und internationalen Museen, u. a. im Meissen Museum Sapporo in Japan.

Persiflage auf Rudi Stolle

  • 1987: „Clown mit Gitarre“ aus der Serie „Musikalclowns“ von Peter Strang für Meissen, um 2000.[6]

Maler

Für den Maler Rudi Stolle sind folgende Werke nachgewiesen:

  • 1973 Elbe bei Gauernitz, Ölkreide, 38 × 30 cm[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kunstpreis der DDR, abgerufen am 3. Mai 2013
  2. DDR-Lexikon Chronik der DDR 1975, abgerufen am 1. Mai 2013
  3. Meissner Porzellan-Unikate der Ausstellung Konturen 1960-1990 Abbildungen S. 88 und 93@1@2Vorlage:Toter Link/www.haus-der-kunst.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,4 MB), abgerufen am 2. Mai 2013
  4. Hängende Blütenkomposition, abgerufen am 2. Mai 2013
  5. Abbildung und Zertifikat (Memento des Originals vom 20. Oktober 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.antikstall.de, abgerufen am 2. Mai 2013
  6. Clown mit Gitarre, abgerufen am 29. April 2013
  7. Abbildung (in der Beschreibung „falsch“ auf 1986 datiert), abgerufen am 2. Mai 2013