Rucksackverband

Rückenansicht
Röntgenaufnahme einer lateralen Claviculafraktur (eines am äußeren Rand gebrochenen Schlüsselbeins) 2 Wochen nach einem Unfall. Behandlung durch Ruhigstellung, zeitweise auch Rucksackverband (USZ).

Ein Rucksackverband (auch Tornisterverband oder Claviculabandage genannt) wird zur Stabilisierung und Ruhigstellung der Schulterhaltung bei einer Klavikulafraktur (Schlüsselbeinbruch) eingesetzt. Dabei wird eine Schulterbandage zur Fixierung des Schlüsselbeins verwendet. Dieser Verband zieht die Schultern nach hinten, erzwingt eine gerade Rückenhaltung und soll damit dafür sorgen, dass das Schlüsselbein nicht zu kurz zusammenwächst und der Patient weniger Schmerzen hat. Der Verband muss täglich kontrolliert und eventuell nachgezogen oder gespannt werden.[1] (siehe Röntgenaufnahme einer lateralen Claviculafraktur). Auch eignet er sich nicht für alle Schlüsselbeinbrüche.

Der Rucksackverband muss in der Regel für drei bis vier Wochen (bei Kindern zehn Tage) getragen werden.[2][3] In dieser Zeit sollten körperliche Anstrengungen vermieden werden; Betroffene können u. U. in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein.

Je nach Art der Fraktur kann sie entweder ohne Hilfsmittel oder mit Rucksackverband, Gilet, Armschlinge oder Gilchristverband ruhig gestellt werden. Letztere werden vor allem bei lateralen Schlüsselbeinbrüchen angewandt.

Literatur

  • Günter H. Willital, Alfred Holzgreve: Definitive chirurgische Erstversorgung. Walter de Gruyter, 2006, S. 349 (auf books.google.de)
  • Michael Zimmer (Hrsg.): Chirurgie, Orthopädie, Urologie: Prüfungsvorbereitung für Pflegeberufe. Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 6. Auflage München 2006 S. 7 (auf books.google.de)
  • René Baumgartner, Bernhard Greitemann: Grundkurs Technische Orthopädie. Georg Thieme Verlag, 3. Auflage Stuttgart 2015, S. 106 (auf books.google.de)
  • Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen. Georg Thieme Verlag, 2. Auflage Stuttgart 2008, S. 534 (auf books.google.de)
  • Christian H. Siebert, Bruno C. Heinz: Tips und Tricks für den Traumatologen: Problemlösungen von A bis Z. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2000, S. 97 (auf books.google.de)
  • Jürgen Specht, Matthias Schmitt, Joachim Pfeil: Technische Orthopädie: Orthesen und Schuhzurichtungen. Springer Verlag, Heidelberg 2008, S. 64 (auf books.google.de)
  • Christian Müller-Mai, Axel Ekkernkamp: Frakturen: Klassifikation und Behandlungsoptionen. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2010, S. 421 (auf books.google.de)

Einzelnachweise

  1. B. Petračić: Zur Frage der Effizienz eines Rucksackverbandes bei der Behandlung von Klavikulafrakturen. In: European Journal of Trauma, Heft Volume 9, Number 1, Januar 1983, Verlag Urban & Vogel, ISSN 1439-0590 (Print), springerlink.com ISSN 1615-3146 (Online)
  2. Rucksackverband bei einem Schlüsselbeinbruch auf apotheken.de. Abgerufen am 31. August 2016.
  3. Schlüsselbeinbruch: Konservative Therapie auf knieweh.at. Abgerufen am 31. August 2016.

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Illustration der Befestigung eines Rucksackverbandes am Rücken