Rubus hochstetterorum
Rubus hochstetterorum | ||||||||||||
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Rubus hochstetterorum | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rubus hochstetterorum | ||||||||||||
Seub. |
Rubus hochstetterorum ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rubus innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie kommt ausschließlich auf der Inselgruppe der Azoren vor und wird 2017 auf der Roten Liste gefährdeter Arten als ungefährdet (least concern) geführt.[1]
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Rubus hochstetterorum ist ein flachbogig wachsender oder in Gebüschen kletternder Halbstrauch, der Wuchshöhen bis zu 2 Meter erreicht. Seine fast kahlen, drüsenlosen Sprossachsen sind im Querschnitt stumpfkantig bis gerundet, lichtseits weinrot überlaufen, bis zu 1,4 Zentimeter dick und mit kräftigen, gekrümmten Stacheln besetzt.
Die handförmig geteilten Laubblätter sind fünfzählig. Die einzelnen Fiederblätter sind breit elliptisch, stark konvex gewölbt und haben eine kurze Spitze. Die Spreite des Endblättchens ist fast rundlich mit herzförmiger Basis. Die Blattstiele sind mit stark gekrümmten Stacheln besetzt. Die Blattoberseiten sind grün, fast kahl und leicht glänzend, die Blattunterseiten sind grün oder von Sternhaaren graugrün.
Generative Merkmale
Die 20 bis 30 Zentimeter breiten Blütenstände sind oben auf 20 bis 40 Zentimeter unbeblättert, darunter mit drei- oder fünfzähligen Blättern besetzt. Die Blütenstiele sind graufilzig behaart und mit wenigen, 1 bis 2 Millimeter langen Stacheln besetzt. Die zwittrigen Blüten sind im Durchmesser bis 5 Zentimeter groß. Die Kelchblätter sind graugrün. Die 5 hellrosa oder weißen Kronblätter sind breit verkehrt-eiförmig. Rubus hochstetterorum blüht im Juni und Juli.[2]
Vorkommen
Rubus hochstetterorum ist ein Endemit der Azoren und dort von den Inseln Corvo, Faial, Flores, Pico, Santa Maria, São Jorge, São Miguel und Terceira nachgewiesen. Er wächst in Hecken und in „Waldmänteln“ des Myrica faya-Erica arborea-Buschwaldes in Höhenlagen von 300 bis 900 Metern.
Taxonomie
Die Erstbeschreibung von Rubus hochstetterorum erfolgte 1844 durch Moritz Seubert. Seubert hatte die lebende Pflanze selbst nicht gesehen. Die Erstbeschreibung stützte sich auf Herbarpflanzen, die Carl Hochstetter sechs Jahre zuvor bei einer dreimonatigen Azoren-Reise gesammelt hatte. Der Holotypus stammte von der Insel Pico[3]. Mit dem Artepitheton hochstetterorum (= Brombeere der Hochstetters) ehrte Seubert sowohl den Sammler Carl Hochstetter als auch dessen Vater Christian Ferdinand Friedrich Hochstetter, der die Forschungs- und Sammelreise mitorganisiert hatte.
Einzelnachweise
- ↑ Rubus hochstetterorum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021-1. Eingestellt von: L. Silva, E. Beech, 2017. Abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ G. Matzke-Hajek: A revision of macaronesian Rubus taxa (Rosaceae). In: Edinburgh Journal of Botany, Volume 58, 2001, S. 371–382. Digitalisat.
- ↑ M. Seubert: Flora Azorica quam ex Collectionibus Schedisque Hochstetteri Patris et Filii. Bonnae, 1844
Weblinks
- Informationen, Fotos und Raster-Nachweiskarte (auf portugiesisch)
- Eintrag in The Euro+Med Plantbase.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Matzke-Hajek, Lizenz: CC BY-SA 4.0
trailing stem and fully developed typical leaves of Rubus hochstetterorum Seub.
Autor/Urheber: Matzke-Hajek, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Inflorescence of Rubus hochstetterorum Seub.