Route der Industriekultur – Duisburg: Stadt und Hafen

Museum Küppersmühle
Hansegracht, eine der drei neuen Grachten am Duisburger Innenhafen
Garten der Erinnerung mit einem kleinen Teil des jüdischen Gemeindenzentrums
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Ruhrschleuse und Ruhrwehr
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Schwanentorbrücke
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Trajekt-Hebeturm Homberg
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Brückentürme der Friedrich-Ebert-Brücke
Oscar Huber, ein Museumsschiff des deutschen Binnenschifffahrtsmuseums
Unterhauptturm der Schleuse Meiderich
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Feuerwerk in Duisburg-Ruhrort
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Schifferbörse
Ruhrorter Kastell im Jahre 1587
Rheinorange an der Ruhrmündung
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Binnenschifffahrtsmuseum
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Turmrest an der Stadtmauer Duisburg

Duisburg: Stadt und Hafen heißt die Themenroute Nr. 1 der Route der Industriekultur, die durch Duisburg, den Innenhafen, den Stadtteil Ruhrort, die Duisburg-Ruhrorter Häfen und einige naheliegende Stellen an Rhein und Ruhr führt.

Themenroute

Die Themenroute folgt der Hafengeschichte. Sie besteht aus zwei örtlich zusammenhängenden Bereichen: Tour 1 (mit 26 Stationen) kann zu Fuß rund um den Innenhafen erschlossen werden, Tour 2 (16 Stationen) ebenfalls zu Fuß am Vinckekanal und in Ruhrort selbst. Dazu zeigt Tour 3 (11 Stationen) die markanten Punkte in den Hafenbecken von Ruhrort, an der Ruhr und am Rhein auf. Die Verbindung zwischen allen Touren stellt die Hafenrundfahrt mit Ausstiegsstellen an Innenhafen, Ruhrort und anderen Punkten dar.

Geschichte

Duisburg hat heute den größten Binnenhafen Europas. Er entstand durch den Zusammenschluss des Innenhafens mit dem Ruhrorter Hafenbereich, als beide die Konkurrenz 1905 beendeten. Zeitgleich vereinigten sich auch die Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich.

Der Rhein floss im Hochmittelalter an der Position des Innenhafens direkt an dem damaligen fränkischen Königshof vorbei, bis er zwischen 1120 und 1130 infolge außergewöhnlicher Hochwasser sein Bett weiter westlich verlagerte. Bevor der tote Rheinarm versandete, war er noch eine Zeitlang schiffbar. 1407 wurde Duisburg – auch aufgrund seiner Handelsmacht – in die Hanse aufgenommen. Von der älteren Geschichte zeugen heute die alte Zollstation und die Stadtmauer.

Am Schwanentor – einem von vier damaligen Duisburger Stadttoren – gab es 1665 einen von der Ruhr gespeisten See, der zum Hafenbecken ausgebaut wurde. Von hier aus gab es regelmäßige Fährverkehr bis nach Holland, die Börtschifffahrt. Duisburg wurde Umschlagplatz für Erze und andere Waren. Vor der Duisburger Stadtmauer lustwandelten Studenten der Gerhard-Mercator-Universität, nach denen heute der Philosophenweg am Innenhafen benannt ist. Ruhrort liegt aber direkt am Rhein und hatte im Laufe der Zeit immer mehr Umsatz als der schlechter erreichbare See vor den Stadttoren.

1825 sollte dem Rechnung getragen werden, indem man das Hauptsteueramt nach Ruhrort verlegte. Die Duisburger Kaufleute gründeten daraufhin den Rheinkanal-Aktien-Verein. Nach Vereinigung mit dem Ruhrkanal-Aktien-Verein wurde von 1828 bis 1844 in mehreren Etappen eine Kanalverbindung vom Rhein zum Zollhafen gebaut, der Rheinkanal. Der heutige Außenhafen über Marientor bis zum Schwanentor war geboren.

Kohle, Erz, Holz und Getreide waren die wichtigsten Handelsgüter. Der Innenhafen mit dem Sammel- und Wendeplatz Holzhafen wurde gebaut, verschiedene Ruhrkanäle und Hafenbecken im Ruhrorter Bereich ausgehoben, teilweise auch wieder geschlossen und verfüllt. Unglücke waren auch an der Tagesordnung, Holzlagerplätze brannten ab, in Getreidespeichern gab es Staubexplosionen und die beiden Weltkriege zerstörten Brücken und Gebäude.

Nach 1960 fand ein intensiver Rationalisierungs- und Strukturwandelprozess statt, in dessen Folge sich der Innenhafen zu einem Dienstleistungs- und Wohnquartier und die Ruhrorter Häfen zu einem modernen und hochautomatisierten Binnenhafen wandelten. Für den Innenhafen war dafür ab 1990 der Masterplan von Sir Norman Foster and Partners (London), der Kaiser Bautechnik (Duisburg), der Landesentwicklungsgesellschaft NRW (LEG) und der Düsseldorf/Treuhandstelle GmbH (Essen) verantwortlich. Die erste Ausbaustufe des Plans erfolgte im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park, in den weiteren Jahren durch Einzelaufträge. Die Ruhrorter Häfen wurden von der Duisburg-Ruhrorter Hafengesellschaft, heute duisport Duisburger Hafen AG, den Erfordernissen des Marktes regelmäßig angepasst. Hier gibt es außer einem Museum und einigen erhalten gebliebenen Häusern nicht mehr viele Zeugen der Hafengeschichte, dafür findet das Hafenleben dort heute live statt.

Rund um Innenhafen, Ruhrorter Häfen, Rhein und Ruhr sind noch weitere Punkte Teile dieser Themenroute. Brücken und Schleusen, Kunstwerke und Inseln, andere Reste und neue Bauten zeigen die wechselvolle Geschichte auf.

Tour 1: Hafenpfad Innenhafen

Tour 2: Hafenpfad Ruhrort

Tour 3: Schauplätze von Hafen und Schifffahrt zwischen Duisburg und Ruhrort

Bilder

Literatur

  • Barbara Fischer, Walter Buschmann, Christoph Machat: Denkmäler im Rheinland, Bd.6/1 : Stadt Duisburg, Herausgeber: Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Wernersche Verlagsgesellschaft, Januar 2008, ISBN 3-88462-242-0
  • Franz Haniel (Herausgeber): Oortszeit, Stadtentwicklung in Duisburg-Ruhrort, Broschüre, Wasmuth Ernst Verlag, Juli 2002, ISBN 3-8030-0400-4
  • Ulrike Laufer, Csaba Peter Rakoczy: Der Duisburger Innenhafen zu Fuß: Drei Meilen Kunst und Kultur, Bachem-Verlag, März 2006, ISBN 3-7616-1980-4
  • Norbert Schinner, Reinhold Trapp: Rhein-Ruhr Hafen Duisburg, Text in Deutsch, Englisch und Französisch, Wohlfarth-Verlag, Mai 2001, ISBN 3-87463-171-0
  • Dagmar Bungardt, Gudrun Escher: Duisburg: Stadt und Hafen (Themenroute 1 der „Route der Industriekultur“), Broschüre, Herausgeber: Regionalverband Ruhr, 2. Auflage, Essen, 2007, ISBN 3-932165-60-8

Weblinks

Commons: Route der Industriekultur 01 - Duisburg: Stadt und Hafen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Schmales Hinweisschild auf den Hauptstrecken der Route der Industriekultur
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Marina Duisburg am Innenhafen
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Silos des Museums Küppermühle in Duisburg
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Innenhafen Duisburg - Plan der Entwicklungsgesellschaft: Rundgang als Erlebnis
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Ruhrwehr Duisburg
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Ruhrschleuse und Ruhrwehr bei Ruhrort (Duisburg)
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Hebeturm des historischen Trajektes Ruhrort-Homberg, Duisburg
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Fireworks over Duisburg-Ruhrort
Duisburg Ruhrorter Häfen.jpg
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Skizze der Duisburger Häfen

eigene Zeichnung

Der Duisburger Hafen liegt überwiegend im Stadtteil Duisburg-Ruhrort. Ein weiterer Teil zwischen den Stadtteilen Neuenkamp und Wanheimerort und auf der linken Rheinseite in Rheinhausen.

Die Werkshäfen befinden sich im Norden und Süden der Stadt.
Kasteel Ruhrort, 1587.jpg
Abbild des Ruhrorter Kasteels (manchmal auch Kastell), Zollstätte und festes Haus, das von 1373 bis 1636 existierte, im Jahr 1587
Schleuse Meiderich Turm.jpg
Der Unterhauptturm der Schleuse Meiderich
Hebeturm und Schiff.jpg
Hebeturm und Schiff des historischen Trajektes Homberg-Ruhrort, Duisburg
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Brückentürme der Friedrich-Ebert-Brücke über dem Rhein in Duisburg. Architekt: Hermann Billing, Baujahr: 1907.
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Schwanentorbrücke, Duisburg. Links im Hintergrund der ehemalige RWSG Speicher
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Museumsschiff Oscar Huber
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Hansegracht in Duisburg, Blick zur Stresemannstraße
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Schifferbörse in Duisburg-Ruhrort
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Turmrest der Stadtbefestigung am Schwanentor, Duisburg, Germany