Rotwand (Bayern)

Rotwand
Rotwand, 1884 m.jpg

Die Rotwand, gesehen von der Auerspitz.

Höhe1884 m ü. NHN
LageBayern, Deutschland
GebirgeMangfallgebirge (Schlierseer Berge)
Dominanz5,7 km → Hinteres Sonnwendjoch
Schartenhöhe741 m ↓ Elendsattel
Koordinaten47° 39′ 1″ N, 11° 56′ 4″ O
Rotwand (Bayern) (Bayern)
GesteinPlattenkalk, Liasbasiskalk und Oberrätkalk[1]
Alter des GesteinsTrias
NormalwegSpitzingseeTaubensteinRotwandhaus – Rotwand

Die Rotwand ist mit 1884 m ü. NHN der höchste Punkt des Landkreises Miesbach sowie der höchste Berg im bayerischen Teil des Mangfallgebirges und damit auch der höchste Gipfel im Spitzingseegebiet. Sie gehört zum Gemeindegebiet von Bayrischzell, obgleich der Berg zu den Schlierseer Bergen zählt.

Der beliebte Münchner Hausberg ist in einer einfachen Wanderung vom Spitzingsee aus auf verschiedenen Wegen (z. B. durch den Pfanngraben mit Gumpen) zu erreichen.[2] Von der Bergstation der Taubensteinbahn aus kann er über den Weg westlich unterhalb des Lempersbergs sogar noch schneller erstiegen werden und ist deshalb an Sommertagen oft überlaufen. Eine alternative Route führt von Geitau über den Soinsee auf den Gipfel. Südlich des Gipfels liegt das Rotwandhaus des Deutschen Alpenvereins auf 1737 m ü. NHN.

Im Winter wird die Rotwand häufig als Skitour begangen. Die klassische Rotwand-Reib’n führt vom Spitzingsee auf die Rotwand, dann über die Kümpflscharte (1695 m) auf die Auerspitz (1811 m), weiter über die Großtiefentalalm (1500 m), über den Miesingsattel (1704 m; ggf. mit Abstecher zum Hochmiesing 1883 m) zur Kleintiefentalalm und über das Taubensteinhaus und die Bergstation der Taubensteinbahn zurück zum Spitzingsee. Die Tour ist auch mit Schneeschuhen möglich.

Im Umfeld der Rotwand wurden die ältesten menschlichen Artefakte des deutschen Alpenraums gefunden. Auf dem Sattel zwischen Tanzeck und Rauhkopf nördlich der Rotwand wurden zwei, unmittelbar östlich des Soinsees ein Steingerät als Lesefund entdeckt. Zwei der Abschläge sind aus Radiolarit, einer aus Feuerstein, alle werden in das Beuronien, die älteste Phase der Mittelsteinzeit datiert. Weitere Funde aus der gleichen Zeitstellung sind auf österreichischer Seite nahe dem Hinteren Sonnwendjoch und auf beiden Ufern des Achensees bekannt.[3]

Der Braunbär JJ1 (auch „Bruno“ genannt) wurde, nachdem er am Rotwandhaus gesehen wurde, am 26. Juni 2006 gegen 4:50 Uhr im Rotwandgebiet erschossen.

Weblinks

Commons: Rotwand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geologische Karte von Bayern mit Erläuterungen (1:500.000). Bayerisches Geologisches Landesamt, 1998.
  2. Walter und Michael Pause, Münchner Hausberge: die klassischen Ziele, ISBN 978-3-8354-0334-5.
  3. Peter Wischenbarth: Erste mittelsteinzeitliche Funde im Mangfallgebirge (Oberbayern). In: Bayerische Vorgeschichtsblätter, Jahrgang 66, 2001, Seiten 157–159.

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Bavaria relief location map.jpg
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Physische Positionskarte Bayern, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
Rotwand, 1884 m.jpg
Autor/Urheber: 2015 Michael 2015, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Rotwand (1884 m), fotografiert von der Auerspitz (1811 m). Der Gipfel (mit Gipfelkreuz und Menschen) ist rechts im Vordergrund.
Rotwand HQ.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rotwand vom Auerspitz-2.jpg
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Rotwand vom Auerspitz gesehen
Rotwandhaus.jpg
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Rotwandhaus, rechts die Windkraftanlage zur autarken Stromversorgung, 2014 erneuert - Blick vom Weg zum Gipfel der Rotwand eigenes Bild erstellt am 19. Juni 2006 von Michael Dommel

own work - made on June 19th 2006 by Michael Dommel (Germany, Bavaria)