Rotes Wasser von Olfen

Rotes Wasser von Olfen

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Ein natürlicher kleiner See, gespeist vom „Roten Wasser von Olfen“

Ein natürlicher kleiner See, gespeist vom „Roten Wasser von Olfen“

LageOlfen, Oberzent (Odenwaldkreis), Hessen
Fläche12,09 ha
Kennung1437006
WDPA-ID82448
Natura-2000-IDDE6319301
FFH-Gebiet20,17 ha
Geographische Lage49° 36′ N, 8° 53′ O
Rotes Wasser von Olfen (Hessen)
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de
Rotes Wasser von Olfen (Hessen)
Einrichtungsdatum22.09.1980

Das Rote Wasser von Olfen (auch Olfener Moor) ist ein Naturschutzgebiet in den hessischen Kommunen Oberzent, Mossautal (beide Odenwaldkreis) und Wald-Michelbach (Landkreis Bergstraße). Das für den Odenwald einzigartige Bruchmoor ist außerdem Teil des etwas größeren FFH-Gebiets Rotes Wasser von Olfen mit angrenzenden Flächen (Kennung DE 6319-301). Das Gebiet hat seinen Namen von dem rötlichen, eisenhaltigen Wasser, welches dort auftritt.

Lage

Das etwa 12 Hektar große Naturschutzgebiet liegt nördlich und östlich von Olfen und umfasst Flächen der Gemeinden Olfen, Güttersbach und Affolterbach. Es umfasst das teilweise vermoorte Ursprungstälchen des Hinterbachs. Das FFH-Gebiet beinhaltet außerdem die daran anschließenden Wiesen und mit etwa 20 Hektar nahezu den gesamten Talgrund nördlich der L 3120.

Südlich des Roten Wassers steht auf einem auslaufenden Grat des Spessartskopfes an einer Wegkreuzung der Kreisstraße 47 das Olfener Bild, ein spätgotischer Bildstock aus Sandstein.

Naturschutzgebiet

Das Naturschutzgebiet wurde 1980 unter Schutz gestellt, da bei der amtlichen Biotopkartierung festgestellt wurde, dass es sich bei dem stark vernässten, stellenweise vertorften Bachtal um das einzige Gebiet des Odenwaldes handelt, in dem ein kleinräumiges Mosaik von Nieder- und Zwischenmoorgesellschaften, nährstoffarmen Nasswiesen sowie Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden vorkommt.[1] 2008 wurde das FFH-Gebiet ausgewiesen, das auch die noch landwirtschaftlich genutzten Wiesenflächen bis zur Landstraße 3120 umfasst.[2]

Bedrohte Pflanzenarten wie der fleischfressende Sonnentau, das Wollgras und zahlreiche Torfmoose finden im Schutzgebiet eine Heimat. Das rötliche, eisenhaltige Wasser ist Namensgeber des Schutzgebiets.[3] Der Staubereich des Baches dient zahlreichen Libellen als zentrales Entwicklungsgewässer, da es den Flugkünstlern eine ausgewogene Zusammensetzung an Strukturelementen bietet.

Die Entwicklung der Arten soll durch ein weiteres Aufstauen des Baches und Fällungen im Nadelholzbestand gestützt werden, so dass mehr besonnte Nassbereiche entstehen. Eine Beweidung im nördlichen, bewaldeten Bereich dient der Ausweitung der Zwergstrauchheiden.

Siehe auch

Commons: Naturschutzgebiet Rotes Wasser von Olfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Rotes Wasser von Olfen“ vom 22. September 1980. In: Regierungspräsidium Darmstadt (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1980 Nr. 40, S. 1868, Punkt 1111 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  2. Standarddatenbogen "Rotes Wasser von Olfen mit angrenzenden Flächen" (DE 6319-301). Natureg, 2008;.
  3. Grunddatenerfassung zu Monitoring und Management des FFH-Gebietes Rotes Wasser von Olfen mit angrenzenden Flächen. Regierungspräsidium Darmstadt, 23. November 2001;.

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Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
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Der Grasfrosch (Rana temporaria) gehört zur Gattung der Echten Frösche in der Familie der Echten Frösche.
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Vierfleck - Libellula quadrimaculata, Männchen. Aufgenommen in Mannheim, Kirschgartshäuser Schläge am Bruchgraben, Baden-Württemberg, Deutschland.
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Wahrscheinlich Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax), auch Gekrümmtblättriges Torfmoos genannt. Makroskopisch und nach Standort bestimmt; eine Verwechslung mit S. cuspidatum kann nicht ganz ausgeschlossen werden. Standort: wechselnasser, anmoorig-sandiger Teichboden mit Zwergbinsenfluren; vergesellschaftet u. a. mit Pfeifengras, Mittlerem Sonnentau, Carex demissa, Wassernabel, Zwiebelbinse.
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Männliche Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) im Ahlenmoor, nördliches Niedersachsen.
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Männliche Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae) im Ahlenmoor, nördliches Niedersachsen. In den letzten Juni- bis ersten Augustwochen 2008 war eine Massenentwicklung der Schwarzen Heidelibelle im Ahlenmoor zu beobachten.
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 : Blühende Glocken-Heide (Erica tetralix) in einem Sandheidegebiet, zusammen mit vegetativen Sprossen der Besenheide (Calluna vulgaris).