Rotbach (Sitter)

Rotbach

Verlauf des Rotbachs

Daten
GewässerkennzahlCH: 326
LageAppenzeller Alpen

Schweiz

FlusssystemRhein
Abfluss überSitter → Thur → Rhein → Nordsee
Quelleunterhalb Schwäbrig, Gais
47° 22′ 49″ N, 9° 29′ 7″ O
Quellhöhe1136,4 m ü. M.[1]
MündungBadeplatz Strom, SteinKoordinaten: 47° 22′ 59″ N, 9° 21′ 1″ O; CH1903: 744342 / 249779
47° 22′ 59″ N, 9° 21′ 1″ O
Mündungshöhe633,5 m ü. M.[1]
Höhenunterschied502,9 m
Sohlgefälle32 ‰
Länge15,5 km[1]
Einzugsgebiet39,18 km²[1]

Rotbach bei Bühler

Der Rotbach ist ein 15,5 km langer rechter Zufluss der Sitter im Kanton Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz. Sein Einzugsgebiet liegt hauptsächlich in den Gemeinden Teufen, Bühler und Gais und zu einem kleinen Teil im Bezirk Schlatt-Haslen des Kantons Appenzell Innerrhoden.

Namen

Der Wortteil Rot(h) deutet auf rötlich verfärbtes Wasser hin, dessen Ursache meist ein erhöhter Eisengehalt ist. Der Wortteil Bach ist erst ab 1850 nachgewiesen, zuvor wurde der Rotbach auch als Rothe oder Roth bezeichnet. Noch auf der Siegfriedkarte war der Rotbach noch mit th als Rothbach geschrieben. Erst auf der Landeskarte von 1928 ist die heutige Bezeichnung zu finden.[2]

Geographie

Verlauf des Rotbachs

Die Quelle befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Gais im Gäbrisgebiet unterhalb von Schwäbris auf einer Höhe von 1136,4 m ü. M. Der Rotbach ist bis zur Mündung in die Sitter 15,5 km lang. Er fliesst von der Quelle zunächst in südwestlicher Richtung durch Gais, wendet sich dann nach Nordwesten und fliesst im Rotbachtal an Bühler vorbei, wo er nach der Ortschaft die Grenze zwischen den beiden Halbkantonen Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden bildet. Südlich von Teufen tritt der Rotbach für die letzten 4,5 km zur Mündung in das Rotbachtobel ein, wo er sich südlich von Teufen nach Westen wendet und die Richtung bis zur Mündung in die Sitter beibehält. An der Mündung befindet sich der Badeplatz Strom, wo die beiden Ausserrhoder Gemeinden Teufen und Stein und der Interrhoder Bezirk Schlatt-Haslen ein Dreiländereck bilden. Die letzten 4,5 km fliesst der Rotbach durch das tief eingeschnittene Rotbachtobel, in dem sich der 20 m hohe Höchfall befindet.[3]

Einzugsgebiet

Das 39,18 km² grosse Einzugsgebiet des Rotbachs befindet sich von den Appenzeller Alpen und wird über die Sitter, die Thur und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Das Einzugsgebiet besteht zu 31,1 % aus bestockter Fläche, zu 57,9 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 9,8 % aus Siedlungsfläche und zu 1,1 % aus unproduktiven Flächen.

Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 947,7 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 655 m ü. M. und die maximale Höhe bei 1238 m ü. M.[1]

Zuflüsse

Die Hauptzuflüsse sind der Zwislenbach und der Goldibach. Der Zwislenbach entspringt am Golterberg und ist der einzige wesentliche Zufluss auf der linken Seite des Rotbachs. Der Goldibach entspringt bei der Neppenegg und fliesst durch das Goldibachtal.

Zuflüsse des Rotbachs ab 3 km Länge

Zuflüsse des Rotbachs[Z 1]
f1Symbol einer Weltkugel Karte mit allen Koordinaten der Zuflüsse: OSM | WikiMap
NameGKZLageLänge
in km
EZG
in km²
Mündungs­ort
Koordinaten
Mündungs­höhe
in m
Bemerkungen
GigerbachAR450319rechts000,80000000,4200 Welt-Icon bei Hinterer Schwendi, Gais1008,300000
DunkelmossbachAR450519links0001,40000000,5800 Welt-Icon bei Klinik, Gais981,400000
KlinikbachAR450319rechts001,10000000,3600 Welt-Icon bei Klinik, Gais979,100000
RotenwiesbachAR450269rechts000,40000000,1500 Welt-Icon bei Rotenwies, Gais962,700000
PfandbachAR450304rechts001,80000000,9400 Welt-Icon bei Bommes, Gais931,400000
RiesernbachAR450252rechts000,60000000,3000 Welt-Icon beim Bahnhof, Gais911,800000
Batzeneggbach-rechts000,40000000,1000 Welt-Icon bei Zweibrücken, Gais899,400000
WannebachAR450270rechts001,30000000,7000 Welt-Icon bei Zweibrücken, Gais898,100000
ZwislenbachCH002196links0004,20000007,1300 Welt-Icon bei Gais898,100000
SchlitternbachCH012211rechts001,20000000,4400 Welt-Icon unterhalb Strahlholz, Gais835,300000
WissbachCH005571rechts004,20000005,0900 Welt-Icon Unter dem Strahlholz, Bühler818,700000Alternativname: Weissbach
SchützenbergbachAR450302rechts000,70000000,2400 Welt-Icon bei Sekundarschule, Bühler816,000000
KellenbachCH012215links0001,10000000,5700 Welt-Icon bei Bleichelistrasse, Bühler814,300000
Mempfelbach-rechts000,90000000,1200 Welt-Icon bei Noblacke, Bühler809,600000
GöbsibachCH012219links0000,60000000,2600 Welt-Icon bei Vorderem Rälimoos, Bühler808,400000
SteigbachAR450324rechts003,10000002,3500 Welt-Icon bei Bühler791,100000
GoldibachCH002195rechts006,50000007,9400 Welt-Icon bei Rotenbrücke, Teufen768,300000
LeuenbachAR450349rechts002,20000001,7300 Welt-Icon im Rotbachtobel, Teufen723,800000
SchlattbachAR000326rechts000,20000000,1700 Welt-Icon im Rotbachtobel, Teufen713,900000
Rotbach[Z 2]015,50000039,1800 beim Badeplatz Strom633,500000Mündet in die Sitter

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch) und Geoportal (www.geoportal.ch)
  2. Die Daten des Rotbachs zum Vergleich

Wirtschaft und Verkehr

Wasserkraft

Ursprünglich wurde die Wasserkraft des Rotbachs von verschiedenen Sägen, Mühlen und Zwirnereien und Textilveredelungsbetrieben genutzt. In der Wasserkraftstatistik von 1914 waren 13 Wasserkraftanlagen entlang des Rotbachs aufgeführt, darunter nutzten vier Wasserturbinen, die restlichen Mühlräder. Die Anlagen befanden sich in Gais, beim MühlpassWelt-Icon und bei Bühler. Sie hatten zusammen eine Leistung von 88 PS. Weiter gab es in der unteren LochmühleWelt-Icon unterhalb der heutigen Rotbachbrücke bei Teufen ein 15 PS-Wasserrad für die Säge und ein 4 PS-Wasserrad für eine mechanische Werkstatt.[4] Die obere LochmühleWelt-Icon befand sich unterhalb der Steigbachmündung.[1] 2022 bestand lediglich noch bei Bühler der Fabrikkanal zum Holzverarbeitungsbetrieb in der RotfarbWelt-Icon für den Betrieb einer Kleinwasserkraftanlage mit einer Leistung von weniger als 300 kW.[5]

Brücken

Die S-förmige Fahrbahn der alten Rotbachbrücke von 1924

Der Rotbach wird von der Quelle bis zur Mündung in die Sitter von gegen 40 Brücken überquert. Die bekannteste dürfte die Rotbachbrücke sein, welche die Strasse Teufen–Appenzell über das Rotbachtobel führte. Sie wurde 1924 als eine der ersten Stahlbeton-Bogenbrücken errichtet und hatte einen charakteristischen S-förmigen Grundriss. Aufgrund der Verkehrssicherheit und des schlechten Zustands musste sie 1984 durch eine neue Rotbachbrücke ersetzt werden.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Rotbach. In: ortsnamen.ch. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  3. Karin Erni: Höchfall in Teufen bald wieder zugänglich. In: St. Galler Tagblatt. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  4. Statistik der Wasserkraftanlagen in der Schweiz. 1914, S. 209.
  5. Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Restwasserkarte AR-007. (admin.ch [PDF]).

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Karte Rotbach.png
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Verlauf des Rotbachs in den Kantonen Appenzell
Sitter Rotbachstufe Badeplatz Strom P1031291.JPG
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Beim Badeplatz Strom, fliessen die Sitter und der Rotbach zusammen.
Höchfall bei Teufen AR.jpg
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Höchfall bei Teufen AR
Rotbach - Bühler, Au AR9105 P1031197.JPG
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Die Messtation Rotbach Au, bei Bühler, Nr. AR9105, am 30.7.2018. Der Abfluss beträgt 0.1 m³/s
Alte Rotbachbrücke Haslen–Teufen.jpg
Ansichtskarte 829 Brücke Teufen–Haslen. Die Karte zeigt die Rotbachbrücke wahrscheinlich kurz nach der Fertigstellung 1924. Sie wurde anfangs der 1980er-Jahre durch einen Neubau ersetzt und 1985 gesprengt. Das Bild zeigt die für die Brücke charakteristische Fahrbahnführung mit Doppelkurven.