Rot-Weiß Werdau

Rot-Weiß Werdau
Logo Rot-Weiß Werdau
Voller NameSportverein
Rot-Weiß Werdau e.V.
OrtWerdau, Sachsen
Gegründet1945
Aufgelöst2009
Vereinsfarbenrot-weiß
StadionStadion an den Teichen
Höchste LigaDDR-Liga
ErfolgeBezirksmeister Karl-Marx-Stadt 1971
Heim

Der SV Rot-Weiß Werdau ist ein deutscher Mehrspartenverein aus Werdau im Landkreis Zwickau, der Leichtathletik, Skisport und Kegeln anbietet. Die ehemalige Fußballabteilung spielte 13 Jahre in der DDR-Liga und nahm vierzehnmal am FDGB-Pokal teil.

Verein (Fußball)

Gründung der Betriebssportgemeinschaft

Altes BSG-Logo

Als 1946 auf Befehl der Besatzungsmächte alle bürgerlichen Vereine aufgelöst werden mussten, gründete sich daraufhin in Werdau die „Sportgemeinschaft (SG) Reichsbahn“. Sie erfuhr bis 1950 weitere Umbenennungen in „SG Ernst Grube“ und „Lowa Werdau“. Im Laufe des Jahres 1950 wurde der DDR-Fußball durch die Gründung von Betriebssportgemeinschaften (BSG) auf eine neue ökonomische Basis gestellt, und so spielten die Westsachsen ab 1951 als „BSG Motor Werdau“. Als Trägerbetrieb der Betriebssportgemeinschaft fungierte der VEB Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau.

Zwischen Bezirksliga und DDR-Liga

Sportliche Erfolge stellten sich bereits ab 1957 mit dem Aufstieg in die Bezirksliga Karl-Marx-Stadt ein. Nach der Vizemeisterschaft im ersten Jahr schaffte Werdau 1959 vor der BSG Motor Zschopau den Aufstieg in die II. DDR-Liga. In der damals dritthöchsten Spielklasse des Fußballverbandes der DDR spielte Motor Werdau bis zu deren Auflösung im Jahr 1963. Die Mannschaft musste daraufhin in der nun drittklassigen Bezirksliga antreten, bis 1971 der Aufstieg in die DDR-Liga gelang. Gleich in der ersten Spielzeit der zweithöchsten Spielklasse erreichte die BSG Motor Werdau in ihrer Ligastaffel einen nicht für möglich gehaltenen Staffelsieg. In der folgenden Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga reichte es aber nur für den letzten Platz. Gegen den späteren Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt unterlag Werdau chancenlos mit 1:11, welches deutlich das Niveaugefälle zwischen Klubs und Betriebssportgemeinschaften aufzeigte. 1976 konnte Werdau noch einmal Staffelsieger in der DDR-Liga werden. Auch In ihrem zweiten Anlauf in der Oberliga-Aufstiegsrunde erreichten die Werdauer hinter den späteren Aufsteigern 1. FC Union Berlin und Hansa Rostock deutlich abgeschlagen nur den dritten Rang.

Stammelf der Saison 1975/76

Peter Meyer
Reinhard Wagner
Ulrich Zeuke, Diethard Beyer, Gert-Rainer Stephan
Achim Solleder, Peter Brändel, Karl-Heinz Bauer
Wolfgang Hoyer, Bernd Geibel, Ralf Neubert

Auch 1979 scheiterte Motor Werdau hinter Energie Cottbus als Zweitplatzierter nur knapp an einer dritten Aufstiegsrunde. Mit der Ligareform im Jahr 1984, in der die Spielklasse von fünf auf zwei Staffeln reduziert wurde, erfolgte der erneute Abstieg in die Bezirksliga.

FDGB-Pokal

Im DDR-Pokalwettbewerb (FDGB-Pokal) konnte die BSG vor allem in den 1970er Jahren für einige Überraschungen sorgen. In der Saison 1976/77 kamen die Werdauer nach einem 3:1-Sieg über den Oberligisten Wismut Aue bis in das Achtelfinale (3:5, 3:3 gegen den Halleschen FC Chemie). Ein Jahr später konnten die Westsachsen nach Siegen gegen den 1. FC Union Berlin (3:1) und den FC Karl-Marx-Stadt (1:0, 3:2) bis in das Viertelfinale vordringen. Dort unterlag Motor Werdau gegen Dynamo Dresden mit 1:5 und 0:3. Auch 1985 traf Motor Werdau, diesmal als drittklassiger Bezirksligist, noch einmal im Pokal auf Dynamo, unterlag aber diesmal deutlich in der 1. Runde mit 0:10.

Fußball-Statistik

Namhafte Fußballspieler

Zahlreiche Fußballspieler kamen vor oder nach ihrer Zeit in Werdau zu Einsätzen in der höchsten DDR-Spielklasse Oberliga, mit Jürgen Bähringer auch in der DDR-Nationalmannschaft:

Namein Werdauvon / nachOberligaspiele
Alfons Babik1976–1982von Wismut Aue135
Jürgen Bähringer1972–1973zum FC Karl-Marx-Stadt350
1 Länderspiel
Thorsten Bittermann- 1982zum FC Karl-Marx-Stadt45
184 × 2. Bundesliga
Ludwig Blank1979–1983von Sachsenring Zwickau136
Peter Brändel1972–1981von Sachsenring Zwickau92
Rainer Kunde1981–1982nach Wismut Aue82
Gunter Lippmann1978–1984von Sachsenring Zwickau75
Peter Meyer1972–1984von Dynamo Dresden86
Peter Nestler1973–19821974/79 bei Sachsenring Zwickau94
Gert-Rainer Stephan1974–19901979/84 bei Sachsenring Zwickau75
Harald Tauscher1969–1973von Motor Zwickau80

(Auswahl von Spielern mit mehr als 30 Oberligaspielen)

Gründung des SV Rot-Weiß

Als nach der Wende wieder Vereine gegründet werden konnten, riefen Mitglieder der bisherigen BSG den „Sportverein Rot-Weiß Werdau“ ins Leben. Die 1. Fußballmannschaft wurde in die Landesliga Sachsen eingestuft. Sie verschwand nach dem Landesligaabstieg im Jahr 1994 recht schnell in der Versenkung. Nach dem erneuten Abstieg aus der Bezirksliga (Jahr 2000) wurde der Verein bis in die Kreisklasse durchgereicht. Versuche einer Fusion mit dem aus der BSG Stahl Werdau hervorgegangenen und 1990 gegründeten FC Sachsen 90 Werdau scheiterten. Nach dem Aufstieg im Jahr 2007 spielte Rot-Weiß Werdau in der Kreisliga Zwickau. Mittlerweile hat sich Rot-Weiß Werdau aus dem Spielbetrieb zurückgezogen. Die Fußballabteilung wurde 2009 aufgelöst.

Literatur

Weblinks

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