Rossebändiger
Das Motiv der bewegten Rossebändiger oder Pferdebändiger ist häufig in der Plastik dargestellt worden.
Beispiele aus der römischen Kaiserzeit sind die Dioskuren auf dem Kapitolsplatz und der Dioskurenbrunnen auf dem Quirinalsplatz in Rom.
In der Monumentalplastik des Barocks und vor allem des 19. und 20. Jahrhunderts finden sich zahlreiche Beispiele:
- um 1660–1711 Bernhard Michael Mandl, Rossebändiger vor der Marstallschwemme, Salzburg
- 1743–1745 Guillaume Coustou der Ältere, Pferde von Marly (Originale im Louvre, Kopien am Beginn der Champs-Élysées), Paris
- um 1746 Friedrich Christian Glume, Pferdebändiger, Marstall, Potsdam
- 1767 Johann August Nahl, Karlsaue, Kassel
- 1842 Peter Clodt von Jürgensburg, Rossebändiger, Geschenk des Zaren Nikolaus I. für König Friedrich Wilhelm IV., 1846 auf der Lustgartenterrasse des Berliner Schlosses aufgestellt, 1950 in den Kleistpark versetzt
- 1843 Wiederholung Rossbändiger für die Anitschkow-Brücke in St. Petersburg, 1850 aufgestellt
- 1846 Wiederholung Rossbändiger für den Palazzo Reale in Neapel
- 1844–47 Ludwig von Hofer, Rossebändiger, Unterer Schlossgarten, Stuttgart
- 1876 Christian Genschow, Rossebändiger, Schlossbrücke, Schwerin
- Christian Genschow, Rossebändiger, Schloss Basthorst
- 1882/1898–1901 Josef Lax, Vier Rossebändiger, Parlamentsgebäude, Wien
- 1892/93 Theodor Friedl, Rossebändiger, Maria-Theresien-Platz, Wien
- 1931 Hermann Hahn, Rossebändiger. Skulpturenpark Pinakothek, München
- 1934 Joseph Wackerle, Rossebändiger-Brunnen vor dem Ernst-Sachs-Bad (heute Kunsthalle Schweinfurt) in Schweinfurt
- 1937 Edwin Scharff, Rossebändiger für die Reichsausstellung Schaffendes Volk in Düsseldorf, heute Nordpark Düsseldorf
- 1938 Joseph Wackerle, Rossebändiger vor dem Portal des Kommandogebäudes des IX. Armeekorps (heute Bundessozialgericht) in Kassel
- 1959 Helmuth Schepp, Rossebändiger, Wettbewerbsentwurf (Gipsmodell) für die Gestaltung einer Plastik vor dem Großen Hörsaalgebäude der RWTH Aachen, Ecke Turmstraße/Wüllnerstraße, Aachen
- Dioskuren auf dem Kapitol, Rom
- Pferde von Marly im Louvre, Paris
- Rossebändiger am Schloss, Berlin
Literatur
Andreas Thielemann: Phidias im Quattrocento. Dissertation Universität zu Köln 1992.
Andreas Thielemann: Roma und die Rossebändiger im Mittelalter. In: Kölner Jahrbuch, Band 26, 1993, S. 133–216.
Stefan Trinks: Der Widerspenstigen Zähmung. Das Rossebändigermotiv als visuelles Zwangsmittel. In: Tatjana Bartsch, Jörg Meiner (Hrsg.): Kunst, Kontext, Geschichte. Berlin 2003, S. 222–238.
Weblinks
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Autor/Urheber: wolfgang.mller54 from Niedersachsen /Germany, Lizenz: CC BY 2.0
--der Blick auf den Senatorenpalast...in Rom... Die Römer leiteten das Wort Capitolium etymologisch von der Schädelstätte eines legendären, aus Vulci stammenden Etruskerkönigs Olus oder Aulus Vulcentanus ab, der einst auf dem Hügel begraben und dessen Schädel später dort gefunden worden sein soll
Roma / ItalyAutor/Urheber: Guillaume Coustou der Ältere , Lizenz: CC BY 2.5
One of the so-called Marly Horses. Carrara marble, 1739-1745. Commissioned in 1739 for the park of the castle of Marly, the two sculptures were transfered in 1794 to the entrance to the Champs-Élysées in Paris and replaced by cement copies in 1985.
(c) Bundesarchiv, Bild 146-1998-014-22A / Hagemann, Otto / CC-BY-SA 3.0
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