Roses Metall

Roses Metall ist eine Bismutlegierung mit Blei und Zinn in der Nähe des ternären Eutektikums. Der Schmelzpunkt von ca. 94 °C liegt unter dem Siedepunkt des Wassers bei Normaldruck. Die Legierung wurde vom deutschen Pharmazeuten Valentin Rose dem Älteren entwickelt.[1]

Sie besteht aus ca.

  • zwei Gewichtsteilen (50 %) Bismut (Bi)
  • einem Gewichtsteil (25 %) Blei (Pb) und
  • einem Gewichtsteil (25 %) Zinn (Sn)

und hat eine Dichte von 9,32 g/cm³. Bei Abweichung von den genannten Gewichtsverhältnissen ergeben sich andere Werte für Schmelzpunkt und Dichte.

Roses Metall ist somit identisch mit D’Arcets Metall (nach Jean d’Arcet). Auch ähnelt es dem bereits bei 73 bis 77 °C schmelzenden Woodschen Metall; ist jedoch weniger toxisch, da es kein Cadmium enthält.

Verwendung

Roses Metall wird zum Beispiel zur Überwachung der Temperatur sowie als Heiz- und Kühlflüssigkeit eingesetzt, aber auch als Weichlot und für Schmelzsicherungen verwendet. Seit dem 1. Juli 2006 ist in Deutschland laut ElektroG die Verwendung von bleihaltigen Lotlegierungen für neue elektrische und elektronische Geräte nur noch in Ausnahmefällen zulässig.

Unter dem Namen MCP96 wird es in der Strahlentherapie zur Anfertigung von individuellen Abschirmblöcken eingesetzt. Als Gießformen dienen dabei meist Polystyrol-Platten.

Es wurde auch verwendet, um eiserne Geländer und Balustraden in Steinfassungen zu sichern.

Literatur

Einzelnachweise

  1. RÖMPP Lexikon Chemie, 10. Auflage, 1996-1999: Band 5: Pl - S. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 978-3-13-200041-4 (google.de [abgerufen am 25. Mai 2019]).