Rosenwunder

Andachtsstelle bei der Armenruhe im Eisenacher Mariental

In der Legende des Rosenwunders wird die Mildtätigkeit und Heiligkeit Elisabeths von Thüringen und ihre Zuwendung zu den Armen und zur Armut ausgeschmückt. Auf diese Legende gehen zahlreiche bildliche Darstellungen Elisabeths zurück.

Da andere Versionen die Legende auf Elisabeth von Portugal sowie auf Nikolaus von Tolentino beziehen und eine ihrem Gatten verheimlichte Mildtätigkeit Elisabeths historisch unwahrscheinlich ist, ist davon auszugehen, dass die Wanderlegende erst nach ihrer Heiligsprechung auf sie übertragen wurde.

Inhalt

Als Elisabeth eines Tages in die Stadt geht, um den Armen Brot zu geben, obwohl gerade dies ihr unter Strafe verboten ist, trifft sie die Mutter ihres Mannes (in anderen Versionen ihren Mann selbst), die ihre Barmherzigkeit nicht gutheißt und ihr eine Falle stellen will. Auf die Frage, was sie in dem Korb (andere Versionen: unter der Schürze) habe, den sie bei sich trägt, antwortet Elisabeth, es seien Rosen im Korb. Ihre Schwiegermutter bittet sie, das Tuch zu heben, um die wunderbaren Rosen sehen zu können. Widerwillig hebt Elisabeth das Tuch, und im Korb sieht die Schwiegermutter nur Rosen.

Darstellungen in der Kunst

Tafelbild aus dem 16. Jh. in der Pfarrkirche von Mariahof

Eine andere Bedeutung bekommt das Rosenwunder beim Hildesheimer Rosenstock.

Literatur

  • Michael Overdick: Zwischen Almosenspende und Rosenwunder. Zur Darstellung der heiligen Elisabeth in der populären Druckgraphik des 19. Jahrhunderts. In: Dieter Blume (Hrsg.): Elisabeth von Thüringen. Eine europäische Heilige. Verlag Imhof, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-251-2, S. 539–545 (zugl. Katalog der gleichnamigen Ausstellung).
  • Michael N. Ebertz: „Das Rosenwunder der heiligen Elisabeth erscheint uns sinnvoll“. Zauber und Wunder in der Soziologie. In: Werner H. Ritter (Hrsg.): Zeichen und Wunder. Interdisziplinäre Zugänge (Biblisch-theologische Schwerpunkte; 31). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-61604-8, S. 185–202.

Weblinks

Commons: Rosenwunder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Liboriuskapelle

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Titel: Rosenwunder der heiligen Elisabeth von Thüringen [1] Medium: Tafelbild Provenienz: Steiermark Technik: Tafelmalerei Inhalt: Rosenwunder der Hl. Elisabeth von Thüringen Entstehungszeit um 1525. Herkunft: Mariahof

Beschreibung: Diese Tafelbild aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zeigt das Rosenwunder der Hl. Elisabeth von Thüringen. Sie wird von ihrem Mann, dem Landgrafen Ludwig von Thüringen, ertappt, als sie zur Zeit einer Hungersnot Lebensmittel an Arme verteilen wollte. Doch als ihr Mann die dafür in ihrer Schürze verborgenen Sachen sehen will, haben sich diese in Rosen verwandelt.
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Autor/Urheber: Metilsteiner, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Eisenach – das Rosenwunder an der Armenruhe