Rosenbach (Neunkirchen am Brand)

Rosenbach
Koordinaten: 49° 36′ 30″ N, 11° 5′ 32″ O
Höhe: 311 m ü. NHN
Fläche:3,09 km²[1]
Einwohner:280 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte:91 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1977
Postleitzahl:91077
Vorwahl:09134
Ortsansicht

Rosenbach (umgangssprachlich: Rosnbach[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Neunkirchen am Brand im oberfränkischen Landkreis Forchheim in Bayern.

Lage

Das Kirchdorf liegt in Tallage am Weiherbach (im Unterlauf Weihergraben genannt), einem rechten Zufluss der Schwabach. Der Ort gliedert sich in Ober-, Mittel- und Unterrosenbach, die mittlerweile eine geschlossene Siedlung bilden. Im Westen wie im Osten ist es von bewaldeten Anhöhen umgeben: Im Westen Grünholz, dort befinden sich eine namenlose Erhebung (372 m ü. NHN) und das Welluckner Holz, im Osten das Burgerholz und der Geißberg (366 m ü. NHN). Im Süden grenzen Acker- und Grünflächen an. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Marloffstein zur Staatsstraße 2242 (2 km nordwestlich) bzw. nach Weiher zur Staatsstraße 2240 (1,5 km südlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Neunkirchen zur Staatsstraße 2243 (2,25 km östlich) und nach Uttenreuth zur St 2240 (1,75 km südwestlich).[4]

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Ein Panorama von Rosenbach aus dem Osten

Geschichte

Der Ort wurde 1315 als „Rossmarspach“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist Rosmār, der Personenname des Ortsgründers. Die ursprünglichen Lehnsherrn waren die Herren von Gründlach, 1315 galt es bereits als Lehen des Hochstifts Bamberg. Im Ort war das Kloster Neunkirchen am Brand begütert. Seit 1524 lag Rosenbach im Fraischbezirk des brandenburg-kulmbachischen Oberamtes Baiersdorf. Grundherren waren das Dompropsteiamt Büchenbach und das Klosteramt Neunkirchen, beides bambergische Ämter, und die Pfarrei Uttenreuth.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Rosenbach dem Steuerdistrikt Uttenreuth zugeordnet und die Ruralgemeinde Rosenbach gebildet, zu der Habernhofermühle, Langenbruckermühle und Weiher gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (1919 in das Finanzamt Erlangen umbenannt).[6][7] Ab 1818 bildete Weiher mit der Habernhofermühle und der Langenbruckermühle eine Ruralgemeinde. Ab 1862 gehörte Rosenbach zum neu geschaffenen Bezirksamt Erlangen (1939 in Landkreis Erlangen umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Erlangen (1879 in das Amtsgericht Erlangen umgewandelt). Die Gemeinde hatte zuletzt eine Fläche von 3,085 km². Sie bestand nur aus dem (Kirch-)Dorf Rosenbach, trotzdem wurden in Volkszählungsunterlagen die verbundenen Orte Oberrosenbach, Mittelrosenbach und Unterrosenbach erwähnt.[1]

Am 1. Juli 1972 kam sie zum neu gebildeten Landkreis Erlangen-Höchstadt. Am 1. Januar 1977 wurde die Gemeinde Rosenbach im Zuge der Gebietsreform nach Neunkirchen am Brand im Landkreis Forchheim eingemeindet.[8]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 3: dazu gehöriger Fachwerkstadel
  • Haus Nr. 10: Nebengebäude
  • Haus Nr. 11: Schwarzbauernhalbhof
  • Haus Nr. 15: Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 16: Martinshof
  • Haus Nr. 17: erdgeschossiges Wohnstallhaus von 1859. Quader. Giebel bezeichnet „J. H. Derbfuß 1859“.[9]
  • Haus Nr. 18: wie Nr. 17, später einhüftig erhöht. Giebel bezeichnet „A. ST.“ (= Andreas Steiner) „1846“.[9]
  • Haus Nr. 23: Sandsteinrahmung des Erdkellerzuganges im Hof mit Postamentbekrönung und verwitterter Jahrzahl „1838“.[9]
  • Haus Nr. 30: katholische Filialkirche Patrona Bavaria Maria
  • Feldkapelle
  • zwei Wegkreuze

Einwohnerentwicklung

Jahr18181840185218551861186718711875188018851890189519001905191019191925193319391946195019521961197019872019
Einwohner126163146165162157157145138147141139141143144151152139138210190166131126197292
Häuser[10]202424242323252542
Quelle[7][11][12][12][13][12][14][12][12][15][12][12][16][12][12][12][17][12][12][12][18][12][1][19][20][2]

Religion

Mittel- und Oberrosenbach sind überwiegend katholisch und nach St. Michael (Neunkirchen am Brand) gepfarrt. Unterrosenbach ist überwiegend evangelisch und nach St. Matthäus (Uttenreuth) gepfarrt.[21] Um 1530 hatten die Uttenreuther Täufer eine Filialgemeinde in Rosenbach.

Literatur

Weblinks

Commons: Rosenbach (Neunkirchen am Brand) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
  2. a b Einwohnerstatistik ab 2012. Marktgemeinde Neunkirchen am Brand, abgerufen am 4. Januar 2022.
  3. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 242. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: rosnbåx.
  4. Rosenbach im BayernAtlas. Die Entfernungsangaben sind jeweils in Luftlinie.
  5. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 240 ff.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 32 (Digitalisat).
  7. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 77 (Digitalisat). Dort als Roßmannsbach aufgelistet.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 683.
  9. a b c A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen, S. 140 f. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 92 (Digitalisat).
  12. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 146, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1114 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1180 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1218 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1051 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 303 (Digitalisat).
  21. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 240.

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Das Kirchdorf Rosenbach, ein Ortsteil der Gemeinde Neunkirchen am Brand
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A panorama of Rosenbach, a village of Neunkirchen am Brand, a town in northern Bavaria