77,2 % des Gemeindegebietes werden landwirtschaftlich genutzt, 18,8 % sind von Wald bestanden.[2]
Geschichte
Nordwestlich von Roscheid wurde 1938 ein römischesBrandgrab zerstört. Als Beigaben konnten Keramik, eine Schale und eine Münze beobachtet werden. Eine Datierung konnte in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. erfolgen.[3]
Roscheid hat seine Ursprünge in den mittelalterlichenRodungsphasen, worauf die Ortsnamensendung „-scheid“ hinweist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als „Roischeit“ im Jahr 1451. Die Grundherrschaft hatte die Abtei Prüm.[4]
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Die Bürgermeisterei Eschfeld wurde 1927 in Amt umbenannt und ging 1936 im Amt Daleiden-Leidenborn auf.[6] Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs lag Roscheid in der Hauptkampflinie des Westwalls und wurde zu 80 % zerstört. Nach dem Krieg wurde der Ort innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Mit dem „8. Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ wurde die Ämter Daleiden-Leidenborn (mit Roscheid) und Waxweiler am 7. November 1970 zur heutigen Verbandsgemeinde Arzfeld fusioniert.[8]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Roscheid, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]
Günter Nickels ist Ortsbürgermeister von Roscheid.[10] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 93,02 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[11]
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein blauer Wellenbalken im Schildfuß, darüber eine rote, knorrige und entwurzelte Eiche mit je zwei seitlichen Ästen mit jeweils zwei gestielten Eicheln, die Stiele rot, die Eicheln grün, die unteren Äste in zwei, die oberen Äste wie die Baumspitze in einem grünen Blatt endend, unterhalb des Wellenbalkens zwei gekreuzte rote Äxte mit schwarzer Klinge.“[12]
Wappenbegründung: Die Heroldsfarben Rot und Silber stehen für die Grundherrschaft durch die Abtei Prüm sowie bis zum Ende der Feudalzeit deren Vögte, den Grafen von Vianden. Die Abtei hat im späten Mittelalter Siedlungsraum in den Höhenlagen durch Rodungsmaßnahmen erschlossen. Die Äxte im Wappen weisen auf diese Entstehung hin. Der Wasserlauf, als blauer Wellenbalken, steht für die vier Bäche in der Gemarkung. Die Stieleiche im Alter von ca. 350 bis 400 Jahren ist als Naturdenkmal eingetragen und steht im Ortsteil Thomashaus.
Roscheid ist heute eine landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde. Seit 1971, als noch 22 landwirtschaftliche Betriebe gezählt wurden, hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche geringfügig von 343 ha auf 340 ha (2010) abgenommen, die von sechs Betrieben bewirtschaftet werden.[2]
↑Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. 2. Band: Die Karte von 1789. Hermann Behrend, Bonn 1898, S. 36 (Scan in der Google-Buchsuche).
↑mr: Lehmann und Nickels vorn. In Roscheid behielt Günter Nickels mit 33 Stimmen (66 Prozent) gegenüber Roland Leufgen (17 Stimmen, 34 Prozent) die Oberhand. In: Trierischer Volksfreund. 13. September 2004, abgerufen am 22. März 2022.
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. In: wahlen.rlp.de. Abgerufen am 22. März 2022 (siehe Arzfeld, Verbandsgemeinde, 38. Ergebniszeile).