Rosa Handtaschl
Das Rosa Handtaschl ist ein österreichischer Schmähpreis, mit dem offenkundig sexistische Äußerungen von Personen des öffentlichen Lebens ausgezeichnet werden. Der dem deutschen Medienpreis Saure Gurke ähnliche Preis[1] wird seit 2004 vom österreichischen Frauennetzwerk Medien[Anm. 1] vergeben. Dieses vergibt neben dem Rosa Handtaschl seit 2011 auch den Wiener Journalistinnen-Preis, seine Gründerinnen wurden im Februar 2017 mit dem Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.[2]
Preisträger
Mit der Auszeichnung weist das Frauennetzwerk Medien auf Äußerungen hin, die von offensichtlichem Sexismus geprägt sind. Bewertet werden unterschwellige Angriffe, herabwürdigende Aussagen, klischeehafte Darstellungen oder Ignoranz gegenüber Frauen oder ihren Leistungen.
Erste Negativpreisträger waren 2004 der Liedermacher und Sänger Wolfgang Ambros und der Politiker Kurt Bergmann.[3]
Weitere Ausgezeichnete:
- 2005: Gunnar Prokop, Handballtrainer[4]
- 2006: Werner Mück, ORF-Chefredakteur[5]
- 2007: das mediale Phänomen „Zickenkrieg“[6]
- 2008: Reinhold Mitterlehner, Wirtschaftsminister[7]
- 2009: Dietmar Mascher, Wirtschafts-Ressortleiter der Oberösterreichischen Nachrichten sowie Christian Ortner, Journalist[8]
- 2011: Richard Schmitt, Krone-Redakteur[9]
- 2012: Christian Rainer, profil-Herausgeber[10]
- 2013: Andreas Schwarz, Kurier-Redakteur[11]
- 2017: Felix Baumgartner, Extremsportler[12]
- 2018: Mario Kunasek, Verteidigungsminister[13][14]
- 2020: Josef Geisler, stellvertretender Landeshauptmann Tirols[15]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Pascha des Monats: Gunnar Prokop. In: emma.de vom 1. Januar 2006, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ Unsere Gründerinnen von der Republik ausgezeichnet Von: Frauennetzwerk Medien, 24. Februar 2017.
- ↑ „Handtaschl“ an Wolfgang Ambros und Kurt Bergmann. In: derstandard.at vom 8. Oktober 2004, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ Ein rosa Handtaschl für Gunnar Prokop. In: derstandard.at vom 2. November 2005, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ „Rosa Handtaschl“ geht heuer an Werner Mück. In: derstandard.at vom 27. Dezember 2006, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ „Handtaschl“ für den medialen „Zickenkrieg“. In: derstandard.at vom 7. April 2008, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ Rosa „Handtaschl“ geht an Wirtschaftsminister. In: derstandard.at vom 1. Februar 2009, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ Handtaschl für Christian Ortner und Dietmar Mascher. In: derstandard.at vom 5. März 2010, abgerufen am 21. April 2017
- ↑ „Rosa Koffer“ für „Krone“-Journalist Schmitt. In: wienerzeitung.at vom 29. Februar 2012, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ „Rosa Handtaschl“ für „Profil“-Herausgeber Christian Rainer. In: derstandard.at vom 1. März 2013, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ „Rosa Handtaschl“ für Kurier-Redakteur Schwarz. In: horizont.at vom 13. März 2014, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ Medienfrauen verleihen Felix Baumgartner ihr „rosa Handtaschl“. In: derstandard.at vom 21. April 2017, abgerufen am 22. April 2017.
- ↑ „Rosa Handtaschl“ für Verteidigungsminister Mario Kunasek, Website des Frauennetzwerks Medien, vom 25. Mai 2018, abgerufen am 10. Juni 2018.
- ↑ "Rosa Handtaschl" für Verteidigungsminister. In: Wiener Zeitung vom 25. Mai 2018, abgerufen am 10. Juni 2018.
- ↑ "Luder-Sager": "Rosa Handtaschl" geht an ÖVP-Politiker Josef Geisler. In: derstandard.at vom 8. Juni 2020, abgerufen am 8. Juni 2020.
Anmerkungen
- ↑ Das Frauennetzwerk Medien ist ein überparteilicher Verein für Journalistinnen und Frauen in Medienberufen, der 1999 in Wien gegründet wurde. In: Sexismus: Schmähpreis "Rosa Handtaschl" für Felix Baumgartner. In: diepresse.com, 21. April 2017.