Ronald J. Grabe

Ronald Grabe
Ronald Grabe
Land:USA
Organisation:NASA
ausgewählt am19. Mai 1980
(9. NASA-Gruppe)
Einsätze:4 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs:
3. Oktober 1985
Landung des
letzten Raumflugs:
1. Juli 1993
Zeit im Weltraum:26d 3h 38min
ausgeschieden am11. April 1994
Raumflüge

Ronald John Grabe (* 13. Juni 1945 in New York City, Bundesstaat New York, USA) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Astronaut.

Leben

Nachdem Grabe 1962 die Stuyvesant High School in New York erfolgreich beendet hatte, studierte er an der United States Air Force Academy. Dort erhielt er 1966 einen Bachelor in Ingenieurwissenschaften. Anschließend besuchte er im Rahmen eines Studentenaustauschs die Technische Hochschule in Darmstadt, wo er bis 1967 Luftfahrttechnik studierte.

Nach seiner Rückkehr in die USA trat Grabe in die US Air Force ein und absolvierte seine Pilotenausbildung an der Randolph Air Force Base in Texas. Anschließend wechselte er zur Cannon Air Force Base in Arizona, wo er das Kampfflugzeug North American F-100 flog. Außerdem war Grabe dort an der Erprobung der Waffensysteme der General Dynamics F-111 beteiligt. Während seiner Zeit an der Cannon Air Force Base wurde er 1969 für kurze Zeit nach Vietnam beordert, um im Vietnamkrieg an zahlreichen Kampfflügen mitzuwirken.

1974 begann Grabe eine Ausbildung zum Testpiloten, die er ein Jahr später erfolgreich abschloss. Daraufhin arbeitete er an der Weiterentwicklung der Vought A-7 und F-111. Ab 1976 nahm er für drei Jahre an einem Austausch mit der Royal Air Force teil, bei welchem er unter anderem als Testpilot des Senkrechtstarters Harrier tätig war. Zum Zeitpunkt seiner Ernennung zum Astronauten war er als Ausbilder für Testpiloten an der Edwards Air Force Base in Kalifornien beschäftigt.

Als Grabe 1994 aus der Air Force ausschied, hatte er den Rang eines Obersts (Colonel) inne und über 5.500 Stunden an Flugerfahrung gesammelt.

Astronautentätigkeit

Grabe kam im August 1981 nach Houston, um dort sich dort im Johnson Space Center der NASA zum Shuttle-Piloten ausbilden zu lassen. Von 1983 bis 1985 war er zusätzlich als stellvertretender Manager für die Koordinierung der Arbeitsabläufe im Space-Shuttle-Programm zuständig. Nach dem Unglück der Raumfähre Challenger im Jahr 1986 arbeitete er in der Untersuchungskommission. Von 1989 bis 1991 arbeitete er als leitender Astronaut am Design der Internationalen Raumstation (ISS). Später war er im Astronautenbüro für das Training der Raumfahrer verantwortlich.

STS-51-J

Zu seiner ersten Mission startete Grabe am 3. Oktober 1985 als Pilot eines geheimen Flugs für das US-Verteidigungsministerium. Es war der erste Einsatz der neuen Raumfähre Atlantis. Der viertägige Flug diente zum Aussetzen von zwei militärischen Kommunikationssatelliten vom Typ DSCS III.

STS-61-G

Ursprünglich sollte Grabe im August 1986 zusammen mit vier weiteren Astronauten die Raumsonde Galileo vom Orbiter Atlantis aus ins All bringen. Nach dem Verlust der Challenger wurde die Mission STS-61-G jedoch abgesagt, so dass Galileo erst vier Jahre später gestartet und Grabe einem anderen Flug zugeteilt wurde. Als Besatzung waren neben Pilot Grabe auch David Walker und die Missionsspezialisten Norman Thagard und James van Hoften eingeplant.

STS-30

Grabes zweite Mission begann am 4. Mai 1989 mit dem Start der Raumfähre Atlantis. Kurze Zeit später setzte die Besatzung erfolgreich die Venussonde Magellan aus, womit zum ersten Mal eine Planetensonde vom Shuttle aus gestartet wurde. Während des Weiteren Verlaufs des viertägigen Flugs widmeten sich die fünf Astronauten mehreren wissenschaftlichen Experimenten, die in der Crewkabine mitgeführt wurden.

STS-42

Ab 22. Januar 1992 flog Grabe mit dem Space Shuttle Columbia erstmals als Kommandant in den Weltraum. Die Hauptaufgabe der Mission bestand im Betrieb des International Microgravity Laboratory-1. Dafür befanden sich über 50 Experimente im europäischen Spacelab-Modul, die den Effekt der Schwerelosigkeit auf Organismen und andere Materialien erforschten. Grabes Crew, der mit Ulf Merbold auch ein Deutscher angehörte, arbeitete im Schichtsystem, um während des acht Tage langen Flugs so viele Daten wie möglich zu erhalten.

STS-57

Grabes letzte Mission begann am 21. Juni 1993, als er als Kommandant an Bord der Raumfähre Endeavour startete. Drei Tage später fingen er und seine sechsköpfigen Besatzung mit Hilfe des Roboterarms erfolgreich die europäische Forschungsplattform EURECA ein, um sie anschließend zur Erde zurückzubringen. Die meiste Zeit verbrachte die Crew mit den 22 Experimenten im Spacehab-Modul, das bei diesem Flug zum ersten Mal eingesetzt wurde. Des Weiteren unternahmen zwei Astronauten einen Raumausstieg, um Techniken für zukünftige Außenbordeinsätze zu testen.

Zusammenfassung der Raumflüge

Nr.MissionFunktionFlugdatumFlugdauer
1STS-51-JPilot3. Oktober – 7. Oktober 19854d 1h 44min
2STS-30Pilot4. Mai – 8. Mai 19894d 0h 56min
3STS-42Kommandant22. Januar – 30. Januar 19928d 1h 14min
4STS-57Kommandant21. Juni – 1. Juli 19939d 23h 44min

Nach der NASA

Am 11. April 1994 verließ Grabe die NASA und die US-Luftwaffe und ging zum Raumfahrtunternehmen Orbital Sciences Corporation. Dort war er zuerst in verschiedenen Positionen beschäftigt, bevor er 1999 zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer des Trägerraketenbereichs der Firma aufstieg.

Privates

Ronald Grabe ist verheiratet und hat drei Kinder. In seiner Freizeit betreibt Grabe das Windsurfen, fährt Ski und spielt Schlägersportarten.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Ronald J. Grabe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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STS-57 Endeavour, Orbiter Vehicle (OV) 105, crew insignia (logo), the Official insignia of the NASA STS-57 mission, depicts the Space Shuttle Endeavour maneuvering to retrieve the European Retrievable Carrier (EURECA) microgravity experiment satellite. Spacehab -- the first commercial space laboratory -- is depicted in the cargo bay (payload bay (PLB)), and its characteristic shape is represented by the inner red border of the patch. The three gold plumes surrounded the five stars trailing EURECA are suggestive of the United States (U.S.) astronaut logo. The five gold stars together with the shape of the orbiter's mechanical arm form the mission's numerical designation. The six stars on the American flag represent the U.S. astronauts who comprise the crew. With detailed input from the crewmembers, the final artwork was accomplished by artist Tim Hall. The names of the STS-57 flight crewmembers are located along the border of the patch. They are Commander Ronald J. Grabe, Pilot Brian J.
Ronald Grabe.jpg
portrait astronaut Ronald Grabe
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STS-42 Mission Insignia

Designed by the crewmembers, the STS- 42 Intemational Microgravity Lab- 1 insignia depicts the orbiter with the Spacelab module aboard. The spacecraft is oriented in a quiescent, tail-to-Earth, gravity-gradient attitude to best support the various microgravity payloads and experiments. The international composition of the crew is depicted by symbols representing Canada and the European Space Agency. The number 42 is represented by six white stars --- four on one side of the orbiter and two on the other. The single gold star above Earth's horizon honors the memory of astronaut Manley L. (Sonny) Carter, who was killed earlier this year in a commuter plane crash. A crew spokesperson stated that Carter ...was our crewmate, colleague and friend. Blue letters set against white give the surnames of the five astronauts and two payload specialists for the flight.
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STS-51-J Mission Insignia

The 51-J mission insignia, designed by Atlantis's first crew, pays tribute to the Statue of Liberty and the ideas it symbolizes. The historical gateway figure bears additional significance for Astronauts Karol J. Bobko, mission commander; and Ronald J. Grabe, pilot, both New York Natives.
Sts-30-patch.png
The STS-30 patch depicts the joining of NASA's manned and unmanned space programs. The sun and inner planets of our solar system are shown with the curve connecting Earth and Venus symbolizing the shuttle orbit, the spacecraft trajectory toward Venus, and its subsequent orbit around our sister planet. A Spanish caravel similar to the ship on the official Magellan program logo commemorates the 16th century explorer's journey and his legacy of adventure and discovery. Seven stars on the patch honor the crew of Challenger. The five-star cluster in the shape of the constellation Cassiopeia represent the five STS-30 crewmembers - Astronauts David Walker, Ronald Grabe, Norman Thagard, Mary Cleave and Mark Lee - who collectively designed the patch.