Ronald Breslow

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Ronald Breslow (2006)

Ronald Charles David Breslow (* 14. März 1931 in Rahway, New Jersey; † 25. Oktober 2017 in New York City, New York[1]) war ein US-amerikanischer Chemiker.

Leben

Breslow studierte Chemie an der Harvard University (Bachelor 1952, Master 1954), wo er 1955 bei Robert Burns Woodward mit dem Thema Studies on magnamycin promoviert wurde.[2] Als Post-Doktorand war er 1955 an der Universität Cambridge bei Alexander Robertus Todd. Ab 1956 war er, zunächst als Instructor, an der Columbia University, wo er den Rest seiner Karriere blieb. Er war dort Samuel Latham Mitchill Professor of Chemistry, hatte den Rang eines University Professor und war Dekan des Fachbereichs Chemie.

Zu seinen Doktoranden zählte der Nobelpreisträger Robert Grubbs.

Seine Ehefrau Esther Breslow war Professorin für Biochemie am Weill Cornell Medical College. Mit ihr bekam er zwei Töchter.

Werk

Breslow wurde bekannt durch die Synthese neuer ungewöhnlicher Moleküle, zum Beispiel des Cyclopropenyl-Kations[3], des einfachsten aromatischen Systems. Er etablierte den Begriff der Antiaromaten und erforschte auch den Wirkmechanismus von Vitamin B1. Später befasste er sich mit Synthese und Wirkungsweise von künstlichen Enzymen bzw. von Molekülen, die die Wirkung von Enzymen nachbilden (er war einer der Begründer der biomimetischen Chemie), mit Anwendungen zum Beispiel bei neuen möglichen Krebs-Medikamenten. Von ihm stammen auch frühe Arbeiten zur C-H-Aktivierung.

Ehrungen

1996 war er Präsident der American Chemical Society und 1974 bis 1977 war er Vorstand der Abteilung Chemie der National Academy of Sciences. Zu seinen Ehren vergibt die American Chemical Society jährlich den Ronald Breslow Award for Achievement in Biomimetic Chemistry.

Er war Mitglied der National Academy of Sciences, der American Philosophical Society, der European Academy of Sciences und der American Academy of Arts and Sciences.[4] Er war Ehrenmitglied der Royal Society of Chemistry und auswärtiges Mitglied der Royal Society. Er war Ehrenmitglied der koreanischen und japanischen chemischen Gesellschaften und Mitglied der Indian National Science Academy.

Schriften

  • Organic Reaction Mechanisms, an introduction. 2. Auflage, Benjamin 1969 (zuerst 1965)
    • Deutsche Übersetzung: Organische Reaktionsmechanismen. Thieme Verlag 1982 (übersetzt von Harald Günther)
  • Chemistry today and tomorrow. The central, useful, and creative science. American Chemical Society/Jones and Bartlett 1997
  • Herausgeber: Artificial Enzyms. Wiley-VCH 2005
  • The nature of aromatic molecules. In: Scientific American. August 1972

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Stu Borman: Ronald Breslow dies at 86. In: Chemical & Engineering News, vom 26. Oktober 2017 (englisch).
  2. Lebensdaten, Publikationen und Akademischer Stammbaum von Ronald Charles David Breslow bei academictree.org, abgerufen am 14. Januar 2018.
  3. Ronald Breslow: SYNTHESIS OF THE s-TRIPHENYLCYCLOPROPENYL CATION. In: Journal of the American Chemical Society. 79, 1957, S. 5318, doi:10.1021/ja01576a067.
  4. American Academy of Arts and Sciences. Book of Members (PDF), abgerufen am 2. April 2016.

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Photograph of chemist Ronald Breslow, with the Othmer Gold Medal, awarded 2006, at the Chemical Heritage Foundation.